Spieletest für das Spiel: DIE
DRACHENINSEL
Hersteller: Amigo Preis: 30 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Tom Schoeps Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
6 Figuren, 60 Geländeteile, 3 Drachen, 14 Münzen, 54 Geländekarten,
45 Aktionskarten
Aufmachung: Der
Spielplan ist rund und zeigt eine Insel, die die Spieler von sechs Anlegestellen
aus erkunden sollen. Farbige Punkte auf der Insel geben an, wo welches
Geländeteil abgelegt werden muß. Die Geländeteile sind
ebenfalls aus Pappe und zeigen unterschiedliche Landschaftsformen mit einem
farbigen Rand. Im Zentrum befindet sich das Schatzfeld.
In den Geländefarben gibt es die Spielfiguren.
Dabei handelt es sich um spitze Hütchen aus Kunststoff, die innen
hohl sind und sich so aufeinander stecken lassen.
Die Drachen dienen als Blockade im Spiel. Sie
sind aus Pappe und müssen vor der ersten Partie zusammengebaut werden.
Die Münzen gibt es paarweise mit unterschiedlichen Werten. Je später
man zum Schatzfeld kommt, desto höher ist der Gesamtwert der gefundenen
Beute.
Gelände- und Aktionskarten besitzen die
gleiche Kartenrückseite. Während man auf den Geländekarten
eine der sechs Landschaften sieht, haben die Ereigniskarte verschiedene
Besonderheiten, die bestimmte Regeln des Spiels außer Kraft setzen.
Einige Ereigniskarten können nur im eigenen Zug eingesetzt werden,
während man bei anderen in den Spielzug des Gegners eingreift oder
sich verteidigt. Einige Gelände- und Aktionskarten sind zweigeteilt
und der Spieler muß beim Auslegen wählen, welchen Teil er ausführen
möchte.
Ziel: Es gilt, eine
möglichst hohe Summe von der Dracheninsel zu stehlen.
Zu Beginn der Partie werden die Geländeteile
auf die dafür vorgesehenen Felder des Spielbretts gelegt. Jeder wählt
eine Spielfigur und stellt sie auf das gleichfarbige Boot, welches als
Startfeld dient. Von dort aus kann der Spieler zwei benachbarte Geländeteile
erreichen. Nachdem die Karten gut gemischt wurden, darf sich jeder sechs
Karten auf die Hand nehmen. Schließlich werden die beiden Münzen
mit den niedrigsten Werten ins Zentrum gestellt. Alle anderen Münzen
und zwei Drachen kommen zunächst beiseite. Der dritte Drache dient
nur als Ersatz und bleibt in der Schachtel.
Der aktive Spieler darf während seines Zuges
eine oder mehrere Karten aus seiner Hand spielen. Ereigniskarten mit einem
grünen Hintergrund dürfen nur in bestimmten Situationen gespielt
werden, um einen Mitspieler zu ärgern oder einen Angriff abzuwehren.
Wird eine Geländekarte ausgespielt, darf
sich die Spielfigur des Spielers auf ein benachbartes Feld des gleichen
Geländetyps bewegen. Landschaften in der eigenen Farbe können
kostenlos benutzt werden und Geländekarten dieses Typs dienen als
Joker. Wenn eine Geländekarte zwei Auswahlmöglichkeiten bietet,
muß sich der Spieler für eine der beiden Möglichkeiten
entscheiden.
Sollte man eine Aktionskarte spielen, wird diese
laut vorgelesen und ausgeführt. Die Aktionskarten sorgen für
Verbesserungen in der Bewegung, verändern die Landschaft oder bringen
die Drachen als Blockade ins Spiel. Drachen dürfen jedoch niemals
direkt vor einem Schiff plaziert werden.
Alle ausgespielten Karten kommen auf einen gemeinsamen
Ablagestapel. Sobald der Spielzug beendet ist, füllt der Spieler seine
Kartenhand wieder auf. Ein Spieler muß aufhören, wenn er durch
eine Aktionskarte eines Mitspielers dazu gezwungen wurde oder er seine
Bewegung auf dem Schatzfeld oder einem Boot beendet.
Anstatt zu ziehen, darf ein Spieler auch passen.
In diesem Fall kann er beliebig viele Handkarten abwerfen und sich dafür
neue Karten vom Ziehstapel nehmen. Gleiches gilt auch für einen Spieler,
der auf dem Schatzfeld warten muß.
Schätze können nur gemeinsam von zwei
Spielern getragen werden. Sobald ein Spieler das Feld im Zentrum erreicht,
muß er dort seinen Zug beenden. Das Betreten dieses Feldes kostet
keine Geländekarte. Danach wartet er auf einen Mitstreiter.
Wenn ein zweiter Spieler diese Höhle betritt,
stülpt er seine Figur auf die des dort wartenden Mitspielers. Gemeinsam
ziehen sie nun mit den beiden Schatzplättchen sofort vom Schatzfeld
herunter und gehen zu einem der beiden Schiffe. Wenn das Schatzfeld leer
ist, werden die beiden nächsthöheren Münzen auf dem Feld
gestapelt.
Zwei Figuren bewegen sich gemeinsam, wobei der
jeweilige aktive Spieler die Zugrichtung bestimmt. Man muß die andere
Figur und den Schatz mitnehmen. Erreichet ein Paar das Boot eines Spielers,
kommt es zur Verteilung der gewonnenen Schätze. Der Besitzer des Bootes
entscheidet zuerst, ob er teilen möchte oder ob er den kompletten
Schatz für sich beansprucht. Will er teilen, werden die beiden gleichartigen
Chips unter den Spielern aufgeteilt. Der Mitspieler kann das Teilen nicht
unterbinden.
Möchte der Besitzer des Schiffes jedoch
den gesamten Betrag für sich, muß er eine Aktionskarte „Untreue"
spielen. Danach kann der Mitspieler kontern und seinerseits eine „Untreue"-Karte
ablegen oder passen. Derjenige, der die letzte Karte dieses Typs auslegt,
erhält den gesamten Schatz. Dann werden die beiden Figuren getrennt
und auf das Boot gestellt, von wo aus sie in ihren nächsten Spielzügen
wieder zum Schatzfeld laufen können.
Um zwei Schatzträger voneinander zu trennen,
muß eine dritte Spielfigur das Feld mit den beiden betreten. Danach
darf sich der Neuankömmling eine Spielfigur aussuchen, die er zu seinem
Boot zurückschickt und deren Platz er einnimmt. Alternativ bewirkt
eine Ereigniskarte eine Trennung eines Paares. Der auf dem Feld verbliebene
Einzelspieler muß mit seinem Schatz auf einen Mitspieler warten oder
diesen Platz verlassen. Ein zurückgelassener Schatz kommt allerdings
sofort aus dem Spiel.
Felder, die von Drachen oder einzelnen Figuren
(ohne Schatz) besetzt sind, dürfen nicht betreten werden.
Spielende: Sobald
alle Schätze gesammelt bzw. aus dem Spiel genommen wurden, ist die
Partie beendet. Jeder zählt seine Punkte von den Schatzkarten zusammen.
Kommentar: „Die
Dracheninsel" ist ein lustiges Familienspiel mit netter Thematik. Die Ereigniskarten
bringen Bewegung in die Insel und sorgen für allerlei Ärgerfaktoren.
Natürlich macht es eigentlich erst Sinn, einen Schatz für sich
alleine zu beanspruchen, wenn man hohe Werte hat, doch ist man beim Sammeln
von „Untreue"-Karten dann stark in seiner Kartenhand eingeschränkt.
Die kleinen Drachenfigur stören nicht übermäßig, können
durch die Blockade von Feldern allerdings manchmal für kleine Umwege
sorgen.
Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen,
macht allerdings bei 5 Spielern den meisten Spaß. Laut Spielanleitung
sollte es auch mit einer sechsten Person funktionieren, wodurch sich nur
die Spieldauer etwas erhöht.
Fazit: Ein gutes
Familienspiel in toller Aufmachung.
Wertung: Als Familienspiel
ist „Die Dracheninsel" kein Fehlkauf. Bei unseren Testern gab es keine
Proteste bei dem Vorschlag, eine weitere Partie zu spielen. Solide 5 Punkte
bedeutet dies in unserer Wertungsskala.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de