Spieletest für das Spiel: DIE
ERBTANTE
Hersteller: Abacus Preis: 13 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Ja Autor: Reinhold Wittig Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Abacus recht herzlich!
Ausstattung: 161
Karten
Aufmachung: Die
Geschenkkarten zeigen jeweils ein mehr oder weniger großes Geschenk
mit einem Zahlenwert zwischen 1 und 4. Die Erbkarten lassen sich in sechs
Farbsätze unterteilen, die Zahlenwerte zwischen 0 und 20 aufweisen.
Die Bilderkarten schließlich haben immer ein Portrait einer Männerbekanntschaft
der Erbtante Mary abgebildet. Einzig die letzte Karte zeigt ein Hochzeitsfoto
der Erbtante. Die Karten sind relativ klein und passen so in die Kartenschachtel,
die Abacus bei seinen Kartenspielen verwendet. Die Grafiken sind recht
gut gelungen.
Ziel: Es gilt, am
Ende der Partie möglichst viele Punkte zu besitzen. Dies ist allerdings
nicht ganz so einfach, da man nicht weiß, ob die Erbtante während
des Spiels heiratet oder nicht.
Bei Spielbeginn werden die Bilderkarten als offener
Stapel in die Mitte gelegt. Das Hochzeitsbild muß dabei als unterste
Karte ausliegen. Je nach Spielerzahl werden ggf. noch einige Bilderkarten
vor dem Spiel entfernt. Auch die Anzahl der verwendeten Erbkarten ist von
der Spielerzahl abhängig. Der verbliebene Spielstapel wird dann gründlich
gemischt und man teilt an jeden Spieler drei Erbkarten aus, die diese auf
die Hand nehmen. Der Reststapel kommt in die Tischmitte. Die Geschenkkarten
sortiert man nach ihrem Zahlenwert und gibt dann jedem Spieler von jeder
Kartenart vier Stück auf die Hand. Zum Abschluß der Vorbereitungen
einigt man sich, wer den Part der Erbtante Mary als erstes übernimmt.
Der Spieler, der die Erbtante verkörpert,
deckt die obersten drei Erbkarten vom Zugstapel auf und legt sie offen
aus. Sind es zufälligerweise drei Karten in der gleichen Farbe oder
mit der gleichen Ziffer, dann hat die Tante eine neue Männerbekanntschaft
gemacht und die oberste Bildkarte mit dem Männerportrait wird in die
Schachtel gelegt.
Anschließend darf der Mary-Spieler eine
der ausliegenden Karten mit einer eigenen Erbkarte austauschen. Man kann
jedoch auch auf diese Aktion verzichten. Liegt nach dem Austausch ein Trio
vor (gleiche Ziffern oder gleiche Farben), macht die Erbtante eine weitere
Bekanntschaft und das nächste Männerportrait wird beiseite gelegt.
Das zweite Trio in einem Spielzug gilt nur, wenn es sich um ein andersartiges
Trio (im Vergleich zum ersten Trio) handelt.
In der folgenden Phase bieten nun die Mitspieler
um die ausliegenden Karten. Sie geben immer den Gesamtwert ihres Gebotes
an, ohne die entsprechenden Karten jedoch vorzuzeigen. Die Bietrunde findet
im Uhrzeigersinn statt, wobei der Mary-Spieler nicht mitbietet. Paßt
ein Spieler im Verlauf der Gebote, kann später nicht wieder einsteigen.
Der Sieger der Bietrunde gibt die entsprechende
Summe an Geschenken in die Schachtel ab. Dafür erhält er die
drei Erbkarten und nimmt sie auf die Hand.
Will niemand für die Erbkarten bieten, erhält
sie der Spieler links von der Erbtante. Dieser kann die Schenkung nur verhindern,
wenn er eine Erbkarte mit der Ziffer 0 abgibt. In diesem Fall muß
dann der folgende Spieler die Karten nehmen, wenn er nicht ebenfalls eine
Nullkarte besitzt. Der Mary-Spieler darf sich nicht freikaufen!
Nachdem die Erbkarten einen Besitzer gefunden
haben, geht das Spiel mit dem Wechsel der Erbtante an den folgenden Spieler
weiter.
Die Partie endet, wenn Tante Mary heiratet oder
wenn alle Erbkarten versteigert sind. Bei der Hochzeit ist die Punktrechnung
relativ einfach. Man rechnet alle gewonnenen Erbkarten zusammen und erhält
nach einer Tabelle ggf. einen Bonus, wenn man vier oder mehr Karten eines
Typs gesammelt hat. Als Typ gelten entweder Karten der gleichen Farbe oder
mit der gleichen Ziffer.
Hat die Erbtante jedoch nicht geheiratet, dann
wacht sie darüber, daß niemand zu viel bekommen hat. Auch hier
werden die Zahlenwerte der Erbkarten zusammen gezählt. Ebenso gilt
die Bonusregel. Bei mehr als 50 Punkten erhält der Spieler gar keine
Siegpunkte, aber auch weniger als 30 Punkte bei den Erbkarten bringen nichts
ein. Wer Erbkarten zwischen 31 und 50 Punkten besitzt, erhält seine
Summe minus 30 Punkten (Rücklagenbildung für die eigenen Erben)
als Siegpunkte gutgeschrieben.
Spielende: Es gewinnt
der Spieler, der die höchste Siegpunktzahl besitzt.
Kommentar: Das kleine
Kartenspiel von Reinhold Wittig ist gerade am Anfang gewöhnungsbedürftig,
da man nicht so genau weiß, ob man die Erbtante nun verheiraten soll
oder nicht. Es ist nicht schlecht, gewinnt allerdings erst ab vier Spielern.
Fazit: Ein ungewöhnliches
Auktionsspiel.
Wertung: Ich gebe
dem Spiel „Die Erbtante" 4 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de