Spieletest für das Spiel: DIE FÜRSTEN VON CATAN – FINSTERE ZEITEN
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2013
Kategorie: Erweiterung zu Die Fürsten von Catan
Bewertungsbild Die Fürsten von Catan Finstere Zeiten-Pressefoto

Ausstattung: 90 Karten, 1 Siegpunktezähler
Ausstattung: Das Spiel wird in einer kleineren quadratischen Verpackung ausgeliefert.
Die Spielkarten sind jeweils beidseitig bedruckt, wobei man die Karten in drei verschiedene Themensets einteilen kann. Diese Karten haben in der Regel einige Rohstoffe als Kosten, die man bezahlen muß, bevor die Karte im eigenen Fürstentum ausgelegt werden darf. Unten auf den Karten steht der Effekt, den die Karte von nun an ausübt. Für die Erweiterung benötigt man in jedem Fall ein Grundspiel.
Der Siegpunktzähler ist aus Kunststoff und hat zwei Hebel, die wie eine Sonnenscheibe über eine kleine Landschaft gezogen werden können. Durch die aufgedruckten Zahlenwerte ist leicht zu erkennen, wer gerade führt.
Ziel: Die Spielregeln des Grundspiels bleiben erhalten.
Jeder Spieler bekommt die Startkarten einer Partei und legt diese vor sich aus. Es entsteht so eine Reihe, die eine Höhe von drei Karten hat, die jedoch während der Partie auf fünf Karten vergrößert werden kann. Jede der Rohstoffkarten besitzt eine Ziffer des Zahlenwürfels. Beim Wurf bekommt man einen Rohstoff. Jede Rohstoffkarte hat am Rand einer Seite 0, 1, 2 und 3 Rohstoffe abgebildet.
Die Aktionskarten werden gut gemischt und in vier gleich große Stapel aufgeteilt. Jeder Spieler darf sich dann einen dieser Stapel nehmen und sich die Karten darin anschauen. Drei der Karten legt er vor sich ab, der Rest der Karten kommt wieder verdeckt zu den anderen Stapeln, ohne die Reihenfolge der Karten im Stapel zu ändern. Diese drei Karten sind die ersten Handkarten im Spiel.
Die Baukarten werden nach den drei verschiedenen Kartentypen sortiert und ebenfalls neben das Spielfeld gelegt. Auf deren Rückseite steht, welche Rohstoffe man bezahlen muß, um eine solche Karte zu erstehen. Die Ereigniskarten werden nach gewissen Regeln vorbereitet und neben den Plan gelegt, ebenso die beiden Holzfiguren. Gleiches gilt für die Rohstoffkarten.
Man einigt sich, wer das Spiel beginnt. Ist man am Zug, würfelt man mit beiden Würfeln. Der normale Würfel gibt an, welches der Felder einen Ertrag abwirft und gilt für beide Spieler. Der Symbolwürfel zeigt das unvorhersehbare Ereignis dieser Runde an.
Bei einem Fragezeichen wird die oberste Ereigniskarte gezogen und für beide Spieler ausgewertet. Eine Ähre heißt, jeder darf sich einen Rohstoff seiner Wahl geben lassen und dreht eine entsprechende Karte. Eine Keule symbolisiert den Räuber. Besitzen die Spieler mehr als 7 Waren, klaut ihnen der Räuber sämtliche Gold- und Wollrohstoffe. Wird die Harfe gewürfelt, ermittelt man, welcher Spieler am meisten Geschickpunkte besitzt. Dieser darf sich anschließend einen Rohstoff seiner Wahl geben lassen. Bei einem Waagesymbol schaut man, wer die größte Handelsmacht besitzt. Dieser Spieler darf sich dann von einem Mitspieler einen beliebigen Rohstoff geben lassen.
Wurde das Symbol des Würfels abgearbeitet, steht es dem aktiven Spieler frei, ob und was er tun möchte. Gegen Zahlung von bestimmten Rohstoffen kann er sich Straßen kaufen und an eine Straße wieder eine Siedlung bauen, um mehr Siegpunkte zu erhalten. Zwischen 2 Siedlungen muß immer eine Straße liegen.
Eine Siedlung gibt dem Spieler die Chance auf mehr Rohstoffe, denn er darf sich beim Bau die obersten zwei Rohstoffkarten nehmen und an die Siedlung legen. Im Verlauf des Spieles wird so die Reihe des jeweiligen Spielers immer länger und man kann zwei oder sogar drei Rohstoffe mit einem einzigen Würfelwurf bekommen.
Oberhalb und unterhalb einer Siedlung kann ein Spieler jeweils eine Aktionskarte ablegen, sofern er die jeweiligen Rohstoffe dafür bezahlt. Macht man aus einer Siedlung eine Stadt, erhöht sich die Anzahl der Siegpunkte weiter und man kann zwei Aktionskarten ober- und unterhalb der Karte ablegen. Bereits gelegte Karten der ehemaligen Siedlung bleiben dort liegen.
Seine Rohstoffe kann man aber auch für andere Sachen als die Baukarten einsetzen. Die Aktionskarten, von denen jeder zu Beginn drei Stück auf der Hand hat, lassen einen Spieler ebenfalls neue Gebäude einrichten, die sich auf den Spielverlauf und Rohstofferträge sowie Tauschmöglichkeiten auswirken. Einige dieser Karten dürfen nur an Städte angelegt werden, andere sowohl an Siedlungen wie auch an Städte. Ferner gibt es noch Aktionskarten, die beim Ausspielen einmalig einen Vorteil bringen und danach auf den Ablagestapel wandern.
Besonders zu erwähnen sind die Ritter unter den Aktionskarten. Sie schützen das eigene Reich und haben einen Kampfwert. Wer den höchsten Kampfwert besitzt, erhält den Ritterstein, der einen Siegpunkt bringt und den wehrhaften Spieler bei einigen Ereignissen vor Schaden schützt.
Einige Aktionskarten besitzen weitere Siegpunkte oder Waagesymbole. Die Addition der Waagen gibt an, welcher Spieler den Mühlenstein bekommt. Auch dieser hat den Wert eines Siegpunktes.
Rohstoffe kann ein Spieler jederzeit 3:1 tauschen, wobei die drei Rohstoffe gleich sein müssen, aber aus verschiedenen Feldern stammen können. Einige Aktionskarten verbessern sogar das Tauschverhältnis mit der Bank.
Hat ein Spieler seine Aktionen durchgeführt, darf er abschließend seine Kartenhand wieder auf drei Karten auffüllen, wenn er weniger Karten auf der Hand hat. Dazu nimmt er sich jeweils unbesehen die entsprechende(n) Karte(n) von oben aus einem der Stapel oder er zahlt zwei beliebige Rohstoffe und darf sich aus einem Stapel eine passende Karte aussuchen, ohne die Reihenfolge danach zu verändern. Muß man keine Karte nachziehen, kann man eine seiner Handkarten unter einen Stapel legen und eine neue Karte von einem beliebigen Stapel nachziehen. Nach dem Ziehen ist der Gegenspieler an der Reihe.
Spielende: Sobald ein Spieler 7 Siegpunkte durch Siedlungen, Städte, zusätzliche Gebäude und Figuren erreicht, endet das Spiel.
Kommentar: Mit den neuen Themensets kommt weitere Abwechslung ins Spiel. Dabei verwendet man immer ein Set mit den Basiskarten. Die Ereigniskarten des Themensets werden mit in den Ereigniskarten-Stapel des Grundsets gemischt. Die neuen Aktionskarten werden gemischt und in zwei separaten Stapeln bereitgelegt, während die Aktionskarten des Grundsets in drei Stapeln bereitliegen. Einige Sets haben offene Ausbauten, die zuvor aussortiert werden und zusätzlich wie Straßen und Dörfer errichtet werden können. Von diesen Karten darf jeder nur eine in seinem Fürstentum verbauen.
In den Erweiterungen besitzen einige Karten Bedingungen, damit man sie bauen kann. Karten mit Fortschritts-Symbolen erlauben es, die Kartenhand zu vergrößern. Außerdem ist es nun möglich, eine bereits gebaute Karte wieder abzureißen. Dies ist kostenlos, die Karte kommt dann aber aus dem Spiel. Tauscht man Karten während des Spiels aus, muß man sie immer unter einen passenden Kartenstapel (erkennbar an der Kartenrückseite) schieben. Die Karten eines Themensets können also niemals im Nachziehstapel des Grundsets sein.
Neue Kartensorten sind Landschaftsausbauten, Straßenausbauten und Zählkarten. Einige Karten werden nach dem Bauen nicht ins eigene Fürstentum gelegt, sondern blockieren beim Gegner einen Bauplatz und sorgen mit ihren negativen Aspekten für einen gewissen Ärgerfaktor. Eine Partie mit Themenset wird auf 12 Siegpunkte gespielt.
Bei den „Fürsten von Catan“ handelt es sich um eine Neuauflage des bekannten Siedler von Catan-Kartenspiels. Dabei wurden leichte Anpassungen in der Spielregel gemacht, um den Einstieg in das komplexe Spiel etwas zu vereinfachen. Für Kenner des alten Spiels wird eine Partie einfacher, weil es weniger Karten in jedem Spiel (selbst mit Themenset) gibt und diese zudem nur sehr selten aggressiv auf den Gegenspieler gehen.
Eine Partie mit Themenset dauert nach wie vor etwa 90 Minuten, ist aber in der Regel recht spannend und unterhaltsam. Auch die neuen Themensets sind gut aufeinander abgestimmt und bevorzugen dabei immer eine bestimmte Spielstrategie. Man sollte aber in jedem Fall zunächst seine Siedlungen erweitern, um an mehr Rohstoffe zu kommen. Dörfer und Städte sind außerdem die einzigen Gebilde, die nicht wieder abgerissen werden können und daher sichere Siegpunkte einbringen.
Fazit: Ein tolles Kartenspiel für alle, die das alte Siedler-Kartenspiel nicht kennen.
Wertung: Mit 5 Punkten kann man „Die Fürsten von Catan“-Erweiterung uneingeschränkt empfehlen. Besitzer der alten Ausgabe haben allerdings derzeit mit dem alten Spiel mehr Möglichkeiten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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