Spieletest für das Spiel: DIE GULLI-PIRATTEN
Hersteller: Heidelberger
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2012
noch erhältlich: Nein
Autor: Andreas Pelikan
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2015
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Gulli Piratten-Pressefoto

Ausstattung: 3 Schiffe, 54 Karten, 30 Figuren, 20 Figurenbasen, 42 Beutemarker, 14 Bonusmarker, 6 Sippenkarten, 2 Übersichten
Aufmachung: Bei den Schiffen handelt es sich um Streifen aus Pappe, die jeweils drei Felder für die Crew und ein Feld für den Kapitän haben. Am oberen Ende eines Schiffes ist eines von drei Piratensymbolen zu finden. Diese Symbole findet man auf den Spielkarten.
Die Figuren sind aus Kunststoff gefertigt und zeigen sechs unterschiedliche Tiere in verwegenen Piraten-Outfits. Um sie den Spielern zuordnen zu können, gibt es farbige Figurenbasen, die man auf die Standfüße der Figuren schiebt.
Die Beutemarker zeigen verschiedene Schätze mit ihren Punktewerten. Über Bonusmarker können diese aufgewertet werden.
Im erweiterten Spiel braucht man die Sippenkarten, um die Crews der Spieler zu definieren. Für jede Tierart gibt es dabei eine Karte. Die Übersichten zeigen die Sonderfähigkeiten der unterschiedlichen Tierarten.
Ziel: Jeder Spieler verkörpert eine Crew aus Piraten, die auf Beutejagd geht und versucht, möglichst viele und wertvolle Sachen zu erwischen.
Die Schiffspläne kommen nebeneinander in die Tischmitte. Man mischt die Beute- und die Bonusmarker getrennt voneinander und bildet Nachziehstapel. Jeweils drei Beute- und ein Bonusmarker bilden einen Schatz. Vor jedes Schiff werden dabei zwei dieser Schätze offen ausgelegt.
Nachdem die Spielkarten gründlich gemischt wurden, deckt man vier Karten auf und legt sie neben dem Kartenstapel ab. Nun mischt man die Sippenkarten und zieht vier davon. Jeder Spieler bekommt von jeder gezogenen Tierart eine Spielfigur und markiert sie mit einem farbigen Ring an der Basis. Man einigt sich auf den Startspieler und verteilt einige Spielkarten an die Mitspieler.
Ist man am Zug, darf man eine von vier Aktionen ausführen.
Die erste Aktionsmöglichkeit ist das Ziehen von zwei neuen Karten. Dabei kann der Spieler die Karten aus der zentralen Auslage nehmen oder blind vom Nachziehstapel holen. Am Ende des Zuges wird überprüft, ob das Handkartenlimit überschritten wurde.
Die zweite Alternative ist das Einsetzen einer Figur auf einem der Mannschaftsfelder. Dazu benötigt man Karten mit dem Piratensymbol des ausgewählten Schiffes. Wird die Figur von außen ins Schiff gestellt, kommt sie auf das erste freie Feld vom Heck aus gesehen. Dies kostet eine Karte mit dem dazugehörigen Schiffssymbol. Will man weiter ziehen, kostet jeder weitere Schritt erneut eine Karte. Steht die Figur bereits auf dem Schiff, so ist für jede Bewegung auf ein freies Feld eine weitere Karte nötig. Das Feld des Kapitäns kann man so allerdings nicht besetzen.
Die dritte Aktion ist das Einsetzen eines Kapitäns. Dies geht nur, wenn zu Beginn des Zuges zwischen der eigenen Figur und dem Kapitänsfeld keine freie Position mehr vorhanden ist. Die Bewegung kostet eine Karte. Sollte man eine Figur von außen auf ein volles Schiff setzen wollen, müssen sogar drei Karten abgegeben werden.
Die letzte Alternative besteht darin, in See zu stechen und Beute zu machen. Diese Aktion muss von einem Spieler durchgeführt werden, der eine Figur besitzt, die zuvor Kapitän geworden ist.
Der Kapitän bekommt vom ersten Schatz das Bonusplättchen und darf sich einen weiteren Schatzmarker aussuchen. Der Rest der Crew folgt gemäß den Positionen auf dem Schiff. Alle Spieler, die am Ende ein Plättchen erhalten haben, nehmen nun ihre Figuren vom Schiff. Figuren, die leer ausgingen, dürfen dafür zum Ausgleich ein Feld weiter nach vorne rücken. Das zweite Schatzset wird nun näher an das Schiff gerückt, bevor man ein weiteres Schatzpaket vorbereitet.
Wenn alle Schatzplättchen und Bonusmarker ausgelegt wurden, wird nur noch so lange gespielt, bis an einem Schiff kein Schatz mehr ausliegt. Danach erfolgt die Auswertung der einzelnen Waren.
Spielende: Es gewinnt, wer nach der Auswertung den wertvollsten Besitz vorweisen kann.
Kommentar: Der besondere Reiz im Spiel ergibt sich durch die verschiedenen Charaktere mit ihren speziellen Fähigkeiten. In der Variante werden diese Figuren vor dem eigentlichen Spiel noch versteigert, wodurch nicht jeder über die gleichen Piraten verfügt und seine Spielweise entsprechend anpassen sollte.
Während des Spiels sollte man ein genaues Auge auf die Bonusplättchen haben, da sie meist spielentscheidend sind und den eigenen Ertrag spürbar verbessern. Es hängt natürlich immer auch etwas vom Kartenglück ab, wo man agieren kann und wo kein eigener Pirat steht, aber bei nur drei unterschiedlichen Kartentypen gleicht sich das im Verlauf einer Partie meist aus.
Je mehr Spieler mitmischen, desto weniger planbar wird die Jagd nach den Schätzen. Hier muss man einfach taktisch vorgehen und in jedem Zug das vermeintlich Beste herausholen.
Die schönen Spielfiguren tragen wesentlich zum Flair des Spiels bei. Sie sind ansprechend modelliert und können einfach bemalt werden, wenn man dies will.
Das System mit den Farbringen bei den Standfüßen funktioniert leicht und einwandfrei. Leider sind die Übersichtskarten nicht besonders gut gelungen. Es ist gerade am Anfang schwer, die Sondereigenschaften den jeweiligen Figuren zuzuordnen. Außerdem müssen sich die Spieler leider auch noch die Übersichten teilen, weil nicht genügend beigelegt wurden.
Fazit: Ein gelungenes Sammelspiel mit schöner Aufmachung und einem schrägen Thema.
Wertung: Unsere Spieler vergeben 5 Punkte an die „Gulli-Piratten“.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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