Spieletest für das Spiel: DIE HÄNGENDEN GÄRTEN
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 24 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Din Li
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Die hängenden Gärten-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 64 Baukarten, 49 Plättchen, 20 Tempel, 1 Startspieler-Figur
Aufmachung: Der Spielplan zeigt drei Ablagebereiche für Plättchen. Jeder Bereich hat dabei Platz für zwei Plättchen. Um ein Plättchen aus einem Bereich zu entfernen, braucht man zwischen drei und fünf zusammenhängende Symbole in seiner Auslage. Am Rand des Spielplans befinden sich ferner vier Ablageflächen für Baukarten und Bereiche für die Nachziehstapel der Baukarten und Plättchen.
Jede Karte zeigt ein 3x2 Gitter mit Feldern. Die meisten Felder sind dabei leer, andere sind mit einem von vier verschiedenen Symbolen belegt. Die vier Startkarten zeigen keine Symbole.
Die dicken Papp-Plättchen gibt es als Belohnung, wenn ein Spieler eine gewisse Anzahl von Symbolen in seiner Auslage nebeneinander liegen hat und einen Tempel dort errichtet. Sie können in Sets gesammelt werden und bringen je nach Art unterschiedlich viele Siegpunkte.
Die kleinen Tempel aus Holz gibt es in den vier Spielerfarben. Sie belegen Felder in der eigenen Auslage und markieren Bereiche, die man nicht mehr überbauen kann. Die Startspieler-Figur aus Pappe zeigt an, wer in der laufenden Spielrunde beginnen darf.
Ziel: Die Spieler versuchen, durch geschicktes Auslegen von Baukarten möglichst viele hochwertige Plättchen zu ergattern.
Zu Beginn der Partie erhält jeder Spieler eine Startkarte mit sechs leeren Feldern, die er offen vor sich ablegt. Die restlichen Baukarten werden gemischt und bereitgestellt. Danach mischt man die Punktetafeln und bildet zwei Aufnahmestapel. Sechs Plättchen werden gezogen und offen auf die passenden Ablageplätze des Spielplans gelegt.
Nachdem sich jeder die Tempel seiner Farbe genommen hat, erhält ein Spieler noch die Startspielerfigur und beginnt die Partie.
Zu Beginn jeder Runde legt man neue Baukarten offen auf dem Spielplan aus. Die Anzahl variiert dabei je nach Spielerzahl. Dann beginnt der Startspieler seinen Spielzug.
Zunächst nimmt der Spieler eine der offenen Baukarten und legt diese an seine eigene Auslage. Dabei muß darauf geachtet werden, daß Symbole niemals direkt auf dem Tisch abgelegt werden können, sondern immer auf mindestens einer anderen Karte liegen müssen. Leere Felder einer Karte dürfen immer auf andere Felder oder direkt auf den Tisch gelegt werden. Es ist erlaubt, bereits bestehende Symbole zu überbauen.
Gelingt es einem Spieler, mindestens drei gleichartige Motive direkt nebeneinander zu plazieren, kann er einen seiner Tempel auf dieses Gebilde setzen und es damit werten. Als Belohnung bekommt man eines der offen ausliegenden Plättchen vom Spielplan. Welche Plättchen man nehmen darf, erschließt sich aus der Größe des Bereiches, in den der Tempel gekommen ist. Besteht ein neuer Bereich aus sechs oder mehr zusammenhängenden Farbfeldern ohne Tempel, bekommt der Spieler bei der Gründung noch ein zusätzliches Plättchen vom Zugstapel als Bonus. Freie Felder der Ablage werden sofort nach dem Nehmen wieder ergänzt.
Tempel können nur gegründet werden, wenn ein oder mehrere Teile der Anlage gerade neu dazugekommen sind und sich in dem Bereich nicht schon ein Tempel befindet. In jeder Runde darf außerdem nur ein Tempel gebaut werden. Tempel können niemals durch Spielkarten überbaut werden.
Sobald alle Tempel eingesetzt wurden, kann ein Spieler bei der Neugründung eines weiteren Bereichs einen eigenen Tempel verschieben. Dabei muß man immer den Tempel nehmen, der die wenigsten Felder eingrenzt.
Hat jeder Spieler einen Spielzug gemacht, endet die Spielrunde und die Startspieler-Figur wechselt an den linken Nachbarn.
Spielende: Die Partie ist vorbei, sobald alle Baukarten genommen und gelegt wurden. Nun erhalten die Spieler für ihre Plättchen Siegpunkte. Sets gleichartiger Plättchen bringen je nach Häufigkeit mehr Punkte als einzelne Kärtchen. Mehrere Sets mit dem gleichen Symbol sind dabei erlaubt. Die Personentafeln bringen mehr Punkte, wenn ein Spieler ein farblich passendes komplettes Set gesammelt hat. Wer insgesamt die meisten Punkte besitzt, gewinnt die Partie.
Kommentar: „Die hängenden Gärten“ ist ein gelungenes Legespiel, welches in jeder Besetzung viel Spaß machen kann und auch zum Grübeln einlädt. Im Spiel zu zweit ist man in jeder Runde zweimal an der Reihe, wodurch der Spielfluß merklich steigt und die Punkte bei Spielende sehr hoch werden.
Interaktion findet allerdings kaum statt, da jeder nur an seiner Auslage bastelt und man allenfalls ein Punkteplättchen oder eine Baukarte einem Mitspieler wegschnappen kann. Letzteres lohnt sich vor allem, um den Mitspielern ungeliebte Karten zum Verbauen übrig zu lassen.
Während die Spieler in den ersten Runden meist schon mit kleinen Gruppen Wertungen ausführen, bietet gerade das Aufrüsten auf Sechser-Bereiche durch das verdeckte Bonusplättchen eine gute Möglichkeit zum Sieg. Wer breit ausbaut, kann später sogar meist komfortabel erweitern und Tempel verschieben.
Das Material ist gut und läßt sich auch mit farbenblinden Spielern dank der unterschiedlichen Grafiken auf den Karten und Plättchen gut spielen. Leider hat man bei der Spielregel nicht in allen Punkten große Sorgfalt an den Tag gelegt und genau erklärt, was man unter einem Set versteht und was Einzelkarten in Bezug auf die Endwertung bedeuten. Auch bei den Legeregeln ist ein Punkt etwas unglücklich formuliert.
Mit einer Spieldauer von unter einer Stunde ist „Die hängenden Gärten“ locker und leicht zu spielen. Manchmal wünscht man sich allerdings schon noch eine Verlängerung, da erst gegen Ende die Auslage gut strukturiert ist und zur Punktemaschine wird.
Fazit: Ein gutes Legespiel mit leichten Regelschwächen.
Wertung: Mit sehr guten 4 Punkten ist das Spiel für Knobelfans auf jeden Fall eine Anschaffung wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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