Spieletest für das Spiel: DIE
INSEL
Hersteller: Ravensburger Preis: 50 Euro empf.Alter: 10-99 Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2006 Kategorie: Das besondere Spiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
4 Figuren, 60 Relikt-Karten, 15 Ariki-Karten, 8 Ariki-Startkarten, 15 Insel-Spielsteine,
7 Kreaturen, 42 Steintafeln, 4 Wächter, 4 Übersichtstafeln
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine Insel mit einer Vielzahl von Orten, die durch Straßen
miteinander verbunden sind. In der Mitte befindet sich ein Berg mit einer
elektronischen Einheit. Auf dem Berg gibt es einen Lautsprecher und 5 unterschiedliche
Symbole, die für die verschiedenen Relikte und die Spielleiter-Figur
"Ariki" stehen.
Die Orte sind durch unsichtbare Leiterbahnen
mit dem Berg verbunden, wodurch die Elektronik immer weiß, welche
Figur sich wo aufhält. Am unteren Rand des Spielbretts gibt es einige
Aktionsfelder, die man durch Berühren der eigenen Figur und des jeweiligen
Feldes aktivieren kann. Der eigene Körper dient dabei als Leiter eines
niedrigen Kriechstroms. Es gibt viele Relikt-Felder und jeweils vier Statuen-
und Wächterfelder auf dem Spielplan.
Die Spielfiguren zeigen Abenteurer in verschiedenen
Farben. Sie leiten Strom von den Spielfeldern zu den Spielern. Es handelt
sich um große gut modellierte Figuren.
Es gibt vier verschiedene Relikt-Sorten, die
man auf den unterschiedlichen Feldern sammeln kann. Passend zu diesen Relikten
gibt es entsprechende Inselspielsteine aus Kunststoff. Diese werden nach
dem ersten Betreten eines Feldes dort abgestellt, damit man im weiteren
Spielverlauf weiß, wo was zu finden ist. Neben Relikten gibt es aber
noch drei Sonderspielsteine.
Bei den Ariki-Karten handelt es sich um Bonuskarten,
die bestimmte zusätzliche Aktionen ermöglichen. Je zwei Karten
besitzen die Spieler zu Beginn bereits, die anderen können durch bestimmte
Vorgehensweisen gesammelt und eingesetzt werden.
Die Kreaturen stellen die Widersacher dar. Es
gibt sieben unterschiedliche Tiere, die mit verschiedenen Reliktkarten
bekämpft werden können. Die Tiere sind aus Pappe und stehen in
kleinen Aufstellern.
Alle Spieler sammeln die Steintafeln. Diese kann
man bei den Wächtern eintauschen, wenn man den Wächtern entsprechende
Relikte gibt. Die Steintafeln gibt es in sieben unterschiedlichen Farben.
Sie werden benötigt, um die Statuen zu erwecken. Bei den Wächtern
handelt es sich um kleine Pappchips.
Auf den Übersichtstafeln sind die genaue
Punktevergabe bei den unterschiedlichen Aktionen und eine Kurzfassung der
Regeln zu finden.
Ziel: Die Spieler
versuchen, möglichst viele Punkte zu erzielen und die Statuen zu erwecken.
Am Anfang wählt jeder Spieler eine Figur
und bekommt die beiden passenden Ariki-Karten in seiner Farbe. Außerdem
erhält er eine Übersichtskarte. Die Relikte werden sortiert und
neben dem Spielplan bereitgelegt. Ein Spieler mischt die neutralen Ariki-Karten
und bildet einen verdeckten Stapel. Die Insel-Spielsteine und die Kreaturen
kommen neben das Spielbrett. Schließlich werden die Steintafeln gemischt
und verdeckt als Stapel bereitgelegt. Die Wächterchips kommen daneben.
Die Spieler melden sich reihum mit ihrer Figur
bei der elektronischen Einheit auf bestimmten Startfeldern an und bestimmen
den Schwierigkeitsgrad.
Kommt ein Spieler an die Reihe, zieht er mit
seiner Figur ein oder zwei Felder entlang der Wege. Anschließend
macht er eine Erkundungsaktion auf dem Feld. Dazu wird die Spielfigur mit
einer Hand am Kopf angefaßt, während man mit der anderen Hand
das Aktionsfeld "Erkunden" am Rand des Spielbretts berührt. Die Einheit
erzählt dann, was auf diesem Feld passiert.
Auf den Relikt-Feldern findet man überwiegend
Reliktkarten. Beim ersten Besuch eines solchen Feldes wird ein passender
Relikt-Spielstein herausgesucht und neben das Feld gestellt. Bis zum Ende
des Spiels erhält man auf diesem Feld immer die angegebene Sorte an
Reliktkarten. Die Anzahl richtet sich dabei nach der Zeitspanne, in der
dieses Feld nicht von anderen Spielern besucht wurde und schwankt zwischen
1-4 Karten. Die gefundenen Reliktkarten nimmt der Spieler auf seine Hand.
Beim Einsiedler gibt es keine Karten, allerdings
ist man sofort erneut am Zug und darf ein beliebiges Spielfeld besuchen.
Sobald man die Ariki auf einem Reliktfeld gefunden
hat, bekommt man den Auftrag, die Statuen zum Leben zu erwecken, bevor
sieben Kreaturen auf der Insel landen. Jeder Besuch auf diesem Feld bringt
im späteren Spielverlauf weitere Ariki-Sonderkarten. Auch hier ist
es so, daß man mehr Karten bekommt, wenn lange niemand auf dem Feld
gewesen ist.
Nach dem Besuch bei der Ariki werden die Wächter-
und Statuenfelder freigeschaltet. Auch hier muß ein Spieler das Feld
zunächst erkunden. Die Wächter fordern Reliktkarten von bestimmten
Sorten. Sobald ein Spieler ein solches Feld das erste Mal erkundet, wird
der passende Wächter-Chip neben das Feld gelegt und zeigt bis zum
Spielende an, welche Art Reliktkarten dieser Wächter haben will. Das
Abgeben funktioniert mit Hilfe der Touch-Felder am Rand der Spielfläche.
Pro Spielzug ist es möglich, bis zu drei passende Karten wieder in
den allgemeinen Vorrat zu legen.
Wenn der Wächter genug Karten besitzt, gibt
er allen Spielern, die ihm im Verlauf der Partie eine oder mehrere Karten
gespendet haben, einige Steintafeln. Diese werden vom verdeckten Stapel
gezogen und offen vor den Spielern abgelegt.
Mit den Steintafeln geht es schließlich
zu den Feldern mit den Statuen. Sie müssen dort abgelegt werden, wobei
darauf zu achten ist, daß bei jeder Statue immer nur eine Tafel pro
Farbe abgelegt werden kann. Sobald sieben verschiedene Tafeln an diesem
Ort liegen, ist die Statue erweckt.
Natürlich gibt es auch Widersacher im Spiel,
die per Zufallsgenerator gesteuert werden und an bestimmten Stellen im
Spiel auftauchen. Ist eine Spielfigur auf dem Feld mit einer Kreatur, kann
der Spieler versuchen, dieses Geschöpf zu besiegen. Dazu kann man
entweder eine bereits gewonnene Steintafel aus dem eigenen Vorrat offen
an den Spielplanrand legen, wodurch ein automatischer Sieg erfolgt oder
ein bis drei Reliktkarten zur Bekämpfung einsetzen. Die Kreaturen
sind allerdings meistens nur mit einer bestimmten Kartenart zu besiegen.
Die Ariki-Karten bieten Sonderfunktionen. Ein
Spieler kann in seinem Spielzug beliebig viele dieser Karten einsetzen.
Sie erlauben Doppelzüge, einen Sprung auf ein beliebiges Feld, gelten
als zwei Reliktkarten einer beliebigen Sorte, können als Steintafel
zur Bekämpfung eines Wesens genutzt werden, bringen eine genutzte
Steintafel wieder in die Hand des Spielers oder erlauben es, eine zweite
gleichfarbige Steintafel bei einer Statue abzulegen.
Für viele Aktionen wie das Abliefern von
Steintafeln oder Relikten, das Entdecken von Reliktorten und das Bekämpfen
von Kreaturen gibt es Siegpunkte, die von der elektronischen Einheit verwaltet
werden.
Spielende: Sobald
die sieben Kreaturen auf dem Spielplan stehen, ist die Partie beendet.
Die Spieler haben gewonnen, wenn es ihnen gelingt, mindestens eine Statue
zu erwecken. Sieger wird dann derjenige, der die meisten Punkte gesammelt
hat.
Kommentar: "Die
Insel" ist das zweite Spiel der Touch-And-Play-Serie von Ravensburger.
Im Gegensatz zum Vorgänger ist der Lautsprecher hier deutlich lauter
und besser zu verstehen. Das Thema mit der Erforschung der Insel und dem
Abliefern der Steintafeln ist gut und sorgt für genügend Motivation.
Durch die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade ist es auch auf längere
Zeit eine gewisse Herausforderung, gemeinsam an der Erweckung einer Statue
zu arbeiten. Leider hat man nun nur noch die Möglichkeit, ein Feld
zu erkunden und nicht unterschiedliche Aktionsmöglichkeiten auf einem
Feld zur Auswahl.
In den meisten Fällen geht es zwischen den
einzelnen Spielern eng zu. Hat man erst einmal einen Überblick über
die Punktwertungen, stellt sich jedoch eine gewisse Routine ein. Oft haben
die Mitspieler den Eindruck, daß das Spielende viel zu früh
durch die sieben Kreaturen herbeigeführt wird, weil man eigentlich
noch einige Spielrunden verplant hatte.
Fazit: Die Weiterentwicklung
der Technologie ermöglichte ein besseres Spiel.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist "Die Insel" mit Sicherheit ein außergewöhnliches
Spiel mit hohem Aufforderungscharakter. Ob es allerdings auf Dauer motiviert,
bleibt eher zu bezweifeln, weil das Spielschema immer noch zu starr ist
und zu wenig Abwechslung bietet.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de