Spieletest für das Spiel: DIE MAGISCHE KRISTALLKUGEL
Hersteller: Haba
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 4-
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Kai Haferkamp, Markus Nikisch
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2015
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Der Räuber Hotzenplotz-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Habermaaß recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Hintergrundkulisse, 9 Zaunlatten, 8 Büsche, 8 Auftragskarten, 4 Spielfiguren, 1 Wahrsagerin, 1 Sonne, 1 Würfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt mehrere Wege durch den Wald und wird in die Schachtelunterseite gelegt. An bestimmten Stellen gibt es Schlitze, in die man Büsche stecken kann, die als Versteck für Spielfiguren dienen sollen. Die Büsche zeigen auf der Rückseite Motive mit dem Räuber Hotzenplotz.
Die Hintergrundkulisse wird senkrecht in die Schachtel gesteckt und sorgt dafür, dass das Spielfeld einer kleinen Theaterkulisse ähnelt. Am oberen Ende befindet sich dabei eine Zählleiste, die für den Spielfortschritt steht. Auf ihr zieht man die Sonne entlang. Diese ist aus Holz gefertigt und hat einen Schlitz, um sie an der Hintergrundkulisse zu befestigen.
Die Zaunlatten werden ebenfalls senkrecht an der Schachtel eingesteckt. Hinter einer der Zaunlatten verbirgt sich am Ende der Räuber.
Die Auftragskarten zeigen die Motive, die es auch auf den Rückseiten der Büsche zu sehen gibt. Außerdem hat jede Auftragskarte dazu noch ein Abbild einer Spielfigur, die zu diesem Ort gebracht werden soll.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um Pappaufsteller, die in Plastikfüßen stehen. Sie repräsentieren Figuren aus dem Kinderbuch „Der Räuber Hotzenplotz“. Auf der Rückseite sehen alle Figuren gleich aus und lassen sich nicht unterscheiden.
Die Wahrsagerin ist ein Papp-Element, bei dem eine Spiegelfolie aufgeklebt wurde. Auf diese Weise kann man die Motive auf den Rückseiten der Büsche sehen. Der Spezialwürfel hat neben Zahlenwerten von 1 bis 3 noch einige Sondersymbole.
Ziel: Die Spieler versuchen, den Räuber Hotzenplotz aufzuspüren.
Zunächst baut man den Spielplan mit der Hintergrundkulisse auf. Alle setzen sich dabei an eine Kantenseite des Tisches, so dass niemand später hinter die Büsche schauen kann. Ein Spieler mischt die Zaunlatten und steckt sie vorsichtig am Rand der Schachtel ein. Keiner sollte dabei sehen, bei welcher Latte sich der Räuber befindet.
Wenn die Büsche eingesteckt werden, versucht sich jeder Spieler zu merken, wo sich welches Motiv befindet. Dazu darf man auch die Wahrsagerin mit der Spiegelfolie benutzen, so lange das Spiel noch nicht begonnen hat. Die Spielfiguren kommen auf beliebige Felder hinter den Büschen und werden ebenfalls so aufgestellt, dass man nur ihre neutrale Seite sehen kann. Auch hier darf jedes Kind kurz die Figurenvorderseiten anschauen, um sich ein Bild zu machen, wo welcher Charakter steht.
Nun mischt man die Auftragskarten und legt sie als Stapel bereit. Die oberste Karte wird aufgedeckt und zeigt an, welche Figur zu welchem Ort gezogen werden soll.
Der aktive Spieler würfelt in seinem Zug. Zeigt der Würfel eine Zahl, zieht man eine der Figuren entsprechend viele Felder auf den Wegen entlang. Es ist nicht erlaubt, Würfelpunkte verfallen zu lassen. Erscheint der Hut, darf man eine Figur auf ein beliebiges Waldfeld stellen. Sollte die Sonne auftauchen, muss man diese auf der Zählleiste ein Feld weiterrücken. Wenn die Wahrsagerkugel zu sehen ist, legt man die Auftragskarte wieder unter den Stapel und zieht sofort eine neue.
Hat man eine Figur auf ein neues Feld gezogen, darf man mit der Wahrsagerin nachschauen, was sich hinter dem Busch bzw. hinter der Figur für ein Motiv befindet. Passen Motiv und Figur mit denen der Auftragskarte zusammen, erhält der Spieler diese als Belohnung und legt sie vor sich ab. Dafür wird sofort ein neuer Auftrag aufgedeckt.
Sollten alle Aufträge vergeben worden sein, kommt es zum großen Finale. Dies kann auch vorher eingeläutet werden, wenn die Sonne das letzte Feld der Zählleiste erreicht hat.
Im Finale beginnt der Spieler, der die meisten Aufträge erfüllt hat. Er legt einen Auftrag in die Tischmitte und darf sich dafür eine Zaunlatte nehmen und diese umdrehen. Zeigt sie den Räuber, hat er ihn gefangen und gewinnt die Partie. Ist jedoch niemand hinter der Zaunlatte, ist der nächste Spieler an der Reihe und darf gegen Abgabe einer Auftragskarte eine Zaunlatte nehmen.
Spielende: Wenn der Räuber gefangen wurde, wird der erfolgreiche Spieler zum Sieger erklärt. Sollte der Räuber unerkannt flüchten können, gewinnt niemand die Partie.
Kommentar: Das Suchspiel ist vor allem für die Kleinen konzipiert und recht einfach gehalten. Trotzdem werden die Kinder sehr gefordert, denn sie müssen sich acht Orte und vier in ihrer Position wechselnde Figuren merken. Zum Glück können die Spieler nach jeder Bewegung die Wahrsagerin mit dem Spiegel benutzen, um sich die Bilder des Ortes und der Figur noch einmal einzuprägen. Dieser Gimmick wird dann auch häufig genutzt.
Die thematische Einbindung ist passabel gelungen, obwohl die Kindergeschichte sicherlich noch nichts für die ganz Kleinen ist und eher Kinder ab sechs Jahren anspricht. Diese haben dann auch von der bekannten Geschichte um den Schurken schon etwas gehört, weil ihnen die Eltern aus dem Buch vorgelesen haben.
Der Aufbau des Spiels gestaltet sich leider nicht sehr einfach und muss von Erwachsenen durchgeführt werden, weil das Spielmaterial ansonsten zu schnell in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies liegt vor allem an dem gitterförmigen Inlet, welches nicht sehr gut passt und dafür sorgt, dass das Einstecken von Büschen sich manchmal als etwas fummelig erweist. Die Büsche sind so groß, dass die Spielfiguren dahinter vollkommen verschwinden und so müssen die Spieler immer mal wieder aufstehen und vorsichtig um die Büsche schauen, um zu erkennen, wo sich gerade die Spielfiguren befinden. Hier wären größere Figuren oder kleinere Büsche sicherlich besser gewesen.
Neben der genannten Spielversion gibt es noch eine Solovariante und ein Teamspiel, die nach ähnlichen Regeln funktionieren.
Fazit: Ein passables Kinderspiel ohne besonderen Kick.
Wertung: Unsere Spieletester gaben dem Spiel nur 3 Punkte, was vor allem auch an dem nicht durchdachten Material liegt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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