Spieletest für das Spiel: DIE
SCHWINDLER GMBH
Hersteller: Bumerang Preis: n.b. empf.Alter: 9- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1999 noch erhältlich: Nein Autor: Kilian Moser Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 12 Schwindlerkarten,
96 Zahlenkarten
Aufmachung: Jede
Schwindlerkarte zeigt neben einem Portrait einer Person im oberen Bereich
zwei Zahlenwerte in verschiedenen Farben. Am unteren Ende der Karte ist
immer ein Spruch genannt, bei dem ein Zahlenwert durch die Buchstaben „XY"
ersetzt wurde bzw. wo als Angabe „1" genannt ist. Der jeweilige Ausdruck
ist in einer von drei Farben gedruckt.
In diesen drei Farben sind die Zahlenkarten gehalten.
Es gibt die Zahlenwerte 0, 2, 4, 6, und 8 mit unterschiedlicher Häufigkeit.
Die Kartenqualität ist hervorragend und
die Grafiken wurden passabel gezeichnet.
Ziel: Alle versuchen,
möglichst viele Schwindlerkarten zu ersteigern.
Zu Beginn werden alle Schwindler-Karten gut gemischt
und als Stapel im Zentrum bereitgelegt. Die Zahlenkarten werden nach Farben
und Werten sortiert. Jeder Spieler bekommt den gleichen Grundstock an Werten
in den verschiedenen Farben. Die eigenen Karten werden gut gemischt und
verdeckt vor dem Spieler plaziert. Danach darf man je nach Strategie bis
zu acht Karten auf die Hand nehmen. Zum Schluß deckt ein Spieler
die oberste Schwindler-Karte auf. Je nach Art der Karte wird sie unterschiedlich
versteigert.
Handelt es sich um einen Schwindler, der in seinem
Satz am unteren Teil der Karte ein „XY" stehen hat, beginnt der jüngste
Spieler und gibt ein Gebot ab. Reihum können die Mitspieler erhöhen
oder passen. Nachdem bis auf einen Spieler alle gepaßt haben, werden
die aktuellen Höchstgebote jedes Spielers auf einem Zettel notiert.
Danach beginnen die Spieler, ihre Einsätze
in Form von Handkarten verdeckt auszulegen. Es ist durchaus erlaubt, alle
drei Farben verdeckt zu legen und sich nicht nur auf die Farbe zu beschränken,
die auf der Schwindlerkarte durch das „XY" angeführt ist. Beim Auslegen
kann man die Mitspieler beobachten und auch Karten nachlegen, wenn man
den Wunsch dazu hat.
Wenn jeder Spieler fertig ist, werden die Einsätze
aufgedeckt. Dabei ermittelt man die Differenz zwischen den ausgelegten
Kartenwerten und dem Höchstgebot, was vorher notiert wurde. Karten
in der gesuchten Spielfarbe des „XY" zählen dabei ihren Zahlenwert,
während Fremdfarben nur zur Hälfte eingerechnet werden können.
Positive Differenzen werden als „0" definiert.
Schließlich vergleicht man die Differenzwerte
der Spieler untereinander. Dabei wird mit dem Spieler begonnen, der das
vermeintliche Höchstgebot abgegeben hatte. Hat dieser Spieler nicht
übertrieben und die gleiche oder eine kleinere Differenz wie der zweithöchste
Spieler, gewinnt er die Bietrunde und darf sich die Schwindlerkarte nehmen.
Ansonsten wird die Differenz des zweithöchsten Bieters mit dem des
dritthöchsten Bieters verglichen und ggf. die Differenz zwischen dritthöchstem
und vierthöchstem Bieter.
Alle von den Spielern eingesetzten Zahlenkarten
kommen aus dem Spiel, während der Gewinner seine Schwindlerkarte offen
oder verdeckt (je nach Spielvariante) vor sich ablegt.
Bei einer Schwindler-Karte mit einem Zahlenwert
„1" in einer der Spielfarben ändert sich die Spielrunde ein wenig.
Hier müssen immer alle Karten der voll zählenden Farbe offen
ausgelegt werden. Es gewinnt derjenige die Schwindlerkarte, der die kleinste
Differenz zwischen der gezogenen Schwindlerkarte „1" und der eigenen Punktsumme
hat. Bei einem Gleichstand gewinnt hier der Spieler, der als nächstes
in der Rangfolge kommt. Alle aufgedeckten Karten kommen aus dem Spiel.
Bevor die nächste Schwindlerkarte aufgedeckt
wird, hat jeder Spieler die Möglichkeit, seine Kartenhand bis auf
maximal acht Handkarten zu ergänzen.
Spielende: Wenn
alle Schwindlerkarten versteigert wurden, endet die Partie. Jeder sortiert
seine gewonnenen Schwindlerkarten entweder nach Farben oder in Gruppen
zu gleichartigen Karten. Die Zahlenwerte jeder Gruppe werden addiert und
dann mit der Anzahl an Karten in der Gruppe multipliziert. Wer insgesamt
die höchste Gesamtsumme vorweisen kann, wird Sieger der Partie.
Kommentar: Das Kartenspiel
hört sich vielversprechend an, enttäuscht allerdings doch stark.
Während sich eine Partie in voller Besetzung angenehm spielen läßt,
macht eine Partie mit weniger Leuten eigentlich kaum oder gar keinen Spaß.
Besonders im Spiel zu zweit wird es aufgrund fehlender Personen kaum Bietpoker
geben.
Fazit: Ein durchschnittliches
Kartenspiel mit einem netten Ansatz.
Wertung: Mit 3 Punkten
ist „Die Schwindler GmbH" nichts besonderes. Schade, denn der Ansatz mit
der frei wählbaren Größe der Kartenhand und die beiden
Bietmuster während einer Versteigerung sind an sich recht interessant.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de