Spieletest für das Spiel: DIE VERBOTENE INSEL
Hersteller: Schmidt                   
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Matt Leacock
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2011
Kategorie: Kooperatives Spiel
Bewertungsbild Die verbotene Insel-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 58 Karten, 24 Inselfelder, 6 Spielfiguren, 4 Artefakte, 1 Wasserpegel
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in Artefakte, Hilfskarten, Warnkarten, Flutkarten und Abenteurer einteilen.
Es gibt vier verschiedene Artefakte, die jeweils mehrfach im Kartendeck vorkommen. Dazu gibt es noch einige Warnkarten, die über die steigende Flut berichten und ein paar Hilfskarten, mit denen Landschaften trockengelegt werden können oder Personen versetzt werden.
Die Flutkarten zeigen verschiedene Örtlichkeiten, die man auch auf den Inselfeldern sieht. Die Abenteurer sind unterschiedlich in ihren Fähigkeiten. Zu jeder Karte gibt es eine entsprechend modellierte Kunststoff-Figur.
Auf einigen Inselfeldern sind Artefakt-Symbole zu sehen. Hier kann man das entsprechende Objekt unter bestimmten Voraussetzungen an sich nehmen. Die Artefakte selbst sind aus Plastik und ansprechend gestaltet.
Der Wasserpegel ist eine einfache Leiste, auf der ein kleiner Anzeiger herumgeschoben wird. Je nach Wasserstand müssen im Verlauf der Partie pro Runde unterschiedlich viele Flutkarten gespielt werden.
Ziel: Die Spieler versuchen gemeinsam, vier Artefakte von einer Insel zu schaffen und dann mit dem Helikopter zu verschwinden.
Zunächst wird die Insel in einem bestimmten Muster ausgelegt. Als nächstes mischt man die Flutkarten und deckt einige davon auf. Die genannten Orte werden überflutet und entsprechend umgedreht.
Jeder bekommt einen Abenteurer nebst Karte. Die Figuren starten bei vorgeschriebenen Orten. Dann werden die Artefaktkarten gemischt. Jeder bekommt zwei Karten, die er offen vor sich auslegt. Sollte dabei eine Warnkarte auftauchen, wird sie ersetzt und kommt wieder in den Stapel zurück. Schließlich stellt man den Startpegel und damit zugleich den Schwierigkeitsgrad ein.
Ein Spieler beginnt seinen Zug damit, bis zu drei Aktionen durchzuführen. Er kann dabei die Spielfigur bewegen, Inselfelder trockenlegen, Artefaktkarten an einen Mitspieler verschenken oder ein Artefakt entdecken.
Bewegungen werden in der Regel waagerecht und senkrecht durchgeführt. Jedes Feld kostet eine Aktion. Wurde ein Plättchen entfernt, kann man nicht über die Lücke laufen, es sei denn, man verkörpert den Taucher. Ein überflutetes Inselfeld kann zurückgedreht werden. Ganz versunkene Teile der Insel sind allerdings verloren.
Stehen zwei Spieler auf einem Inselfeld, kann der aktive Spieler beliebig viele Artefaktkarten verschenken. Bei mehr als fünf Karten muß der Beschenkte jedoch einige Karten abwerfen.
Hat man vier gleiche Artefaktkarten und ist auf einem Ort mit dem gleichen Symbol, kann man die Karten gegen das Artefakt eintauschen. Ein Spieler darf beliebig viele Artefakte besitzen.
Nach den drei Aktionen zieht man zwei Artefaktkarten vom Stapel. Hilfskarten können jederzeit eingesetzt werden, um Personen zu bestimmten Orten zu bringen oder ein überflutetes Gebiet trockenzulegen.
Als letztes werden so viele Flutkarten aufgedeckt, wie der Flutanzeiger vorgibt. Diese Orte werden überschwemmt. Ist ein Ort bereits unter Wasser, versinkt er vollkommen und ist aus dem Spiel.
Unter den Artefaktkarten gibt es einige Warnkarten. Entdeckt ein Spieler solch eine Karte, wird der Wasserspiegel angehoben. Alle offenen Flutkarten werden gemischt und danach verdeckt auf den Flutstapel zurückgelegt.
Eine Spielfigur stirbt, wenn sie auf einem Ort ist, der vollkommen in den Fluten versinkt und die Nachbarfelder auch nicht mehr existieren.
Spielende: Man gewinnt gemeinsam, wenn man alle vier Artefakte zum Hubschrauber-Landeplatz bringt und dann mit dem Abenteurer „Pilot“ bzw. einer entsprechenden Hilfskarte entkommen kann.
Kommentar: „Die verbotene Insel“ ist eine überarbeitete Neuauflage des kooperativen Spiels „Pandemie“. Allerdings haben Autor und Verlag ordentlich an den Mechanismen gebastelt und ein eigenständiges Spiel geschaffen. Es ist deutlich schlanker und einfacher zu spielen als das Original. Die Spieldauer ist mit 45 Minuten auch wesentlich kürzer.
Das Thema ist familienfreundlich. Die Grafiken und die schönen Spielfiguren haben einen hohen Aufforderungscharakter bei Kindern und Erwachsenen. Im Bereich der vorgegebenen Altersspanne gibt es derzeit auch nur wenig Kooperatives.
Das Spiel kann individuell beim Schwierigkeitsgrad angepasst werden. Dadurch wird es nicht so schnell langweilig und bleibt immer eine Herausforderung. Ständig muß man sich absprechen, Orte trockenlegen und hoffen, daß möglichst lange keine Warnkarten auftauchen, die die Flut ansteigen lassen und die gerade wieder trockenen Gebiete erneut bedrohen.
Ein gewisses Glückselement, welches auch mal zu Frust führen kann, ist das Nachziehen der Artefaktkarten. Dauert es zu lange, bis man mal ein Set gesammelt hat, kommt man schnell mal ins Hintertreffen und hat kaum noch Chancen, die Insel heil zu verlassen.
Fazit: Ein gutes kooperatives Spiel mit angenehmer Spieldauer.
Wertung: Gute 4 Punkte kann der Schmidt-Titel für sich verbuchen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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