Spieletest für das Spiel: DIE WAHL-SCHLACHT
Hersteller: Schmidt                   
Preis: n.b.
empf.Alter: ?                
Anzahl Spieler: 2-3
Erscheinungsjahr: 1979      
noch erhältlich: Nein
Autor: von Holzschuher, Gann
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2014
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Die Wahl Schlacht-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 63 Karten, 135 Spielsteine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Landkarte von Westdeutschland. Die einzelnen Bundesländer sind dabei in unterschiedlich viele Bezirke unterteilt, die alle durchnumeriert sind. Die Bundesländer haben außerdem einen von zwei möglichen Kennbuchstaben.
Die Karten lassen sich in Spielkarten und Aktionskarten einteilen. Jede Spielkarte besitzt neben ihrer Eigenschaft am unteren Ende noch eine Ziffer, der ein Bezirk zugeordnet ist. Die Eigenschaft besteht immer aus einem Buchstaben und einer Zahl.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz mit Holzquadern. Mit diesen Spielsteinen markiert man seine eroberten Wahlbezirke.
Ziel: Als Politiker versuchen die Spieler, möglichst schnell alle Wahlbezirke für sich zu gewinnen.
Als erstes mischt man die Spielkarten und verteilt sie unter den Spielern. Die Spieler belegen die Wahlbezirke ihrer Karten mit jeweils einem Spielstein. Dann werden die Karten eingesammelt und mit den Sonderkarten zusammen gemischt. Jeder darf sich fünf Karten auf die Hand nehmen.
In einem Spielzug darf ein Spieler beliebig viele Aktionen durchführen.
Um einen Wahlkampf führen zu können, muß man einen Wahlkreis besitzen, der angrenzend zum Gegner liegt. Dann muß man drei unterschiedliche Spielkarten verdeckt auslegen und die Gesamtsumme ansagen. Der Gegner hat die Wahl zu passen oder mit einem Satz Karten dagegen zu halten. Der Gesamtwert der gespielten Karten muß jedoch gleich hoch oder höher sein.
Die am Kampf beteiligten Karten wandern auf den Ablagestapel. Der Sieger erhält bzw. behält den Wahlbezirk. Ein Joker kann eine andere Spielkarte des Sets ersetzen.
Mit einer Länder-Karte kann man ein entsprechendes Bundesland sofort übernehmen, sofern der Kontrahent nicht über eine Abwehrkarte gegen diese Sonderkarte verfügt. Gleiches gilt bei der Sonderkarte zur Übernahme eines Wahlbezirkes. Auch sie kann nur mit einer gleichartigen Abwehrkarte abgeschmettert werden.
Besonders gemein sind die Sonderkarten mit dem Kennbuchstaben „S“. Sie werden am Ende des Spielzugs eingesetzt, um einen Mitspieler zu zwingen, Spielkarten mit einem vorgegebenen Gesamtwert zu übergeben. Auch gegen diese Kartenart gibt es Abwehrmöglichkeiten.
Am Ende seines Zuges erhält man zwei neue Handkarten. Hat man ein Bundesland einen Durchgang lang im Besitz, darf man eine weitere Karte aufnehmen. Die Höchstzahl an Karten beträgt jedoch immer 5 Stück.
Spielende: Wenn ein Spieler alle Wahlbezirke erobert hat, endet die Partie.
Kommentar: Der Titel „Wahl-Schlacht“ läßt es bereits vermuten: Es geht nicht um Diplomatie oder Argumente im Spiel, sondern einzig um die Eroberung der Wahlbezirke. Dafür nutzt man unterschiedliche Politikkarten und Sonderkarten, um den Gegner von kompletten Bundesländern fern zu halten. Hat ein Spieler mehrere Bundesländer unter seiner Kontrolle, schwenkt das Blatt zu seinen Gunsten durch die zusätzlichen Karten, die er sich jede Runde beschaffen kann. Besonders die Sonderkarten, die es erlauben, beim Gegner Handkarten einzufordern, sind dabei von entscheidender Bedeutung. So muß der Unterlegene auch noch weitere Handkarten abgeben und bekommt nichts mehr auf die Reihe. Sobald also ein größeres Ungleichgewicht vorherrscht, kann man das Spiel auch direkt abbrechen.
Zu dritt ist das Spiel ähnlich schlecht. Wenn sich zwei Spieler beharken, kann der Dritte sicher in die gleiche Kerbe schlagen und seinen Profit daraus ziehen. Daher macht man zunächst kaum Angriffe und sammelt erst einmal möglichst viele Handkarten an. Nach Diebstählen und ersten Gemetzeln ist das Spiel dann aber meist ebenso schnell entschieden und muß nur noch abgespielt werden.
Das Spielmaterial ist für damalige Verhältnisse ganz ordentlich. Man vermißt allerdings eine Übersicht über die Kartenarten und ihre Kennbuchstaben. Den ergänzenden Text auf den Spielkarten kann man direkt ignorieren, auch wenn er zum Thema beitragen soll.
Fazit: Nach heutigem Stand nicht mehr empfehlenswert.
Wertung: Mit 2 Punkten gibt es deutlich bessere Eroberungsspiele.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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