Spieletest für das Spiel: DIE
WEINHÄNDLER
Hersteller: Amigo Preis: 10 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Claudia Hely, Roman Pelek Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 66 Weinkarten,
47 Punktechips
Aufmachung: Die
Weinkarten zeigen jeweils eine Weinflasche in einer von sieben Farben.
In jeder Farbe gibt es drei unterschiedliche Typen von Weinflaschen, die
man anhand der abgebildeten Sterne und der Form der Flasche erkennen kann.
Außerdem hat jede Flasche einen bestimmten Zahlenwert. Drei leere
Flaschenmotive runden den Stapel mit den Weinkarten ab.
Die Punktechips gibt es im Verlauf des Spiels
für abgelegte Drillinge. Es handelt sich um Pappchips, die es mit
diversen Werten gibt.
Ziel: Jeder Spieler
ersteigert Wein, den er in seinem Keller pyramidenförmig einlagert.
Wer durch geschickte Lagerung artverwandte Weine nebeneinander plaziert,
bekommt Siegpunkte.
Je nach Spielerzahl werden zu Beginn der Partie
eventuell einige Weinflaschen-Farben aussortiert. Alle verbliebenen Karten
werden gründlich gemischt und man verteilt an jeden Mitspieler fünf
Karten, die diese auf die Hand nehmen. Der restliche Kartenstapel kommt
verdeckt in die Tischmitte. Vier Karten werden offen daneben ausgelegt
und bilden so die offene zentrale Auslage.
Das Spiel geht über mehrere Runden. Innerhalb
einer Runde gibt es vier Phasen, die nacheinander abgehandelt werden.
Zunächst gibt es eine Bietrunde. Der Startspieler
beginnt und legt entweder Karten aus seiner Hand aus oder er paßt.
Wenn der Startspieler direkt paßt, darf er sofort zwei Karten vom
Stapel aufdecken und die Karte mit dem kleineren Zahlenwert behalten. Die
andere Karte kommt wieder verdeckt unter den Nachziehstapel. Danach folgen
die anderen reihum und legen ebenfalls Karten aus oder passen. Wer einmal
in einer Runde gepaßt hat, nimmt an der laufenden Versteigerung nicht
mehr teil. Es ist erlaubt, den gebotenen Zahlenwert eines Spielers zu unterschreiten.
Haben alle Spieler bis auf einen gepaßt,
dann gewinnt derjenige die Auktion, der Karten mit dem höchsten Gesamtwert
ausgespielt hat. Dieser Spieler nimmt sich alle Karten der zentralen Auslage.
Der Spieler mit dem zweithöchsten Gebot
nimmt sich die ausgelegten Karten des Höchstbieters. Die anderen Spieler
folgen entsprechend ihren Geboten. Das niedrigste Gebot dient als neue
offene Auslage.
In der folgenden Phase geht es um das Auslegen
von Wein. Hat ein Spieler mehr als sechs Karten auf der Hand, muß
er so viele Weinflaschen auslegen, daß er am Ende nur noch maximal
sechs Karten besitzt.
Bei der Auslage baut man nach und nach eine Pyramide.
Die unterste Reihe einer Pyramide besteht dabei aus fünf Weinflaschen,
jede weitere Ebene hat eine Weinflasche weniger. Man kann eine Weinflasche
nur dann in eine Ebene legen, wenn in der Ebene darunter bereits zwei Weinflaschen
versetzt ausliegen. Die Reihenfolge des Auslegens wird durch die zuvor
gemachten Höchstgebote vorgegeben.
Für jede gelegte Weinkarte bekommt ein Spieler
sofort Siegpunkte, die sich nach der Zahl der Sterne auf der Weinflasche
richten. Zusätzlich kann man Bonuspunkte bekommen, wenn drei Weinflaschen
einer Sorte nebeneinander als Pyramide oder Reihe ausliegen.
Haben alle Spieler die Möglichkeit gehabt,
Weinflaschen in ihren Keller zu legen, dann füllt man als letztes
die offene Auslage wieder auf vier Karten auf und beginnt eine neue Spielrunde.
Der Startspieler wird derjenige, der das höchste Gebot in der Vorrunde
abgegeben hat.
Sobald eine Weinpyramide voll ist, darf der Spieler
mit dem Bau eines zweiten Weinregals beginnen.
Die leeren Flaschen haben eine Besonderheit.
Werden sie in das Weinregal eingebaut, darf sie der Spieler später
mit einer Karte überbauen. Das Leergut bringt beim Einlagern natürlich
keine Punkte. Es ist auch möglich, das Leergut beim Steigern mit einzubinden,
da es 0,2 Euro zum Gebot zusätzlich bringt.
Spielende: Wenn
beim Auffüllen der Auslage der Kartenstapel geleert wird, gibt es
eine letzte Versteigerung, nach der alle Spieler ihre verbliebenen Handkarten
noch auslegen dürfen. Danach gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: Das Spiel
hört sich recht nett an und funktioniert auch. Leider ist es bei unseren
Spielen immer mal wieder vorgekommen, daß ein Spieler aufgrund schwacher
Handkarten bei Versteigerungen keine Chancen hatte und nur tatenlos zusehen
konnte, wie die Mitspieler die Weinregale füllen konnten. Irgendwann
einmal kann der Spieler dann zwar auch am Spiel teilnehmen, wenn er viele
Handkarten bietet, aber dann ist er nach einer Auktion wieder hoffnungslos
hinten.
Gut gelungen ist der Zwang, seine guten Handkarten
auch einmal opfern zu müssen, damit man neue Karten ersteigern kann.
Man hofft dann in einer folgenden Runde die eigene gute Karte wieder beim
Versteigern vorzufinden, um sie dann zurückzutauschen.
Die Grafiken sind sehr schön geworden und
auch bei der Anleitung gibt es nichts auszusetzen. Mit vielen Personen
ziehen sich die Versteigerungen schon mal etwas hin und man bekommt in
der Regel nicht immer die passenden und gewünschten Weinflaschen zugeschoben.
Fazit: Ein ordentliches
Kartenspiel von Amigo.
Wertung: Bei uns
hatte "Die Weinhändler" wegen des oben beschriebenen Effekts einen
schalen Beigeschmack. Daher geben wir dem Spiel nur die Durchschnittsnote
von 3 Punkten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de