Spieletest für das Spiel : DIE
BOSSE
Hersteller: FX Schmid Preis: 15 DM empf.Alter: 12-99 Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1991 noch erhältlich: Nein Autor: Sid Sackson Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 54 Industrie-Karten,
54 Aktionskarten
Aufmachung: In einer
kleinen und handlichen Verpackung kommt dieses bunte Kartenspiel daher.
Die Zeichnungen auf den Karten sind nicht gerade besonders gut gelungen,
doch bilden sie im Gegensatz zu vielen anderen Kartenspielen zumindest
einen themenbezogenen Hintergrund.
Ziel: Man versucht
als großer Wirtschaftsboß mit geschickten Transaktionen, gewagten
Spekulationen und gnadenlosem Konkurrenzkampf die Gegner bei der Endabrechnung
weit hinter sich zu lassen. Dies geschieht durch Kauf von Industrie-Unternehmen
und deren Zusammenschluß zu Konzernen. Bedingungen sind jedoch verschiedenartige
Unternehmungen mit gleichen Buchstaben. Auf jeder Karte ist der Kaufpreis
des Unternehmens, die Art und die Fusionsmöglichkeit (mit Hilfe von
Buchstaben) angegeben. Eine Unternehmung mit den Kennzeichen ABCEF läßt
sich also nicht in einer Unternehmensgruppe mit "D" einbauen. Auch dürfen
in einem Konzern nie 2 Unternehmen der gleichen Sparte auftauchen, da sonst
das Kartellamt einschreitet.
Am Anfang des Spieles werden 5 Industriekarten
offen ausgelegt, der Rest der Industriekarten liegt daneben auf einem Stapel.
Die Aktionskarten werden ebenfalls gemischt und auf den Tisch gelegt. Jeder
Spieler darf sich am Anfang 7 dieser Karten nehmen.
Bei den Aktionskarten gibt es Kapitalkarten,
die zum Kauf von Industriekarten dienen, Transferkarten, die die Übernahme
einer Unternehmung von einem anderen Spieler zu gewissen Konditionen ermöglichen
(0.5,1,1.5 des Wertes) und 2 Profitkarten, die eine Gewinnausschüttung
signalisieren und den einzelnen Wirtschaftsbossen zu Punkten in Form von
Geld verhelfen.
Nun kann jeder Spieler drei Phasen erledigen:
Erstens durch Ausspielen von Kapitalkarten eine oder mehrere Unternehmen
kaufen, zweitens kann er Transfers mit Hilfe von Transferkarten durchführen
und drittens darf er Rationalisierungsmaßnahmen durchführen.
Jede dieser Aktionen kostet den Spieler natürlich Kapital. Am Ende
seines Zuges darf man daher vom Aktionsstapel 2 neue Aktionskarten aufnehmen.
Um Konzerne aufzubauen, werden die verschiedenen
Industrie-Karten untereinander gelegt. So kann man schnell erkennen, welche
Buchstaben in all diesen Industrien gleich ist, denn nur Industrien mit
gleichem Fusionsbuchstaben dürfen untereinander gelegt werden, genauso
wie man kein zweites Unternehmen der gleichen Branche in einen Konzern
einbauen darf. Es werden also meist parallel 3-6 Konzerne gegründet
und nach Kräften ausgebaut.
Je mehr Unternehmen in einem Konzern sind, desto
mehr Geld bekommt man bei der Gewinnausschüttung. Maximal 6 Unternehmen
können einen Konzern bilden und bringen einem glatt 20 Mio bei der
Gewinnausschüttung.
Spielende: Man spielt
so lange, bis die letzte Industriekarte ihren Besitzer gefunden hat. Dann
wird noch eine letzte Profitrechnung gemacht und der Spieler mit den meisten
Millionen durch Profiterwirtschaftung (die Aktionskarten mit dem Geld zum
Kauf von Industrien zählt hier nicht) im gesamten Spiel hat gewonnen.
Kommentar: Das Spiel
klingt etwas konfus, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase kann man
aber gut mitspielen. Etwas schleierhaft sind mir Teile der Spielanleitung,
wie z.B. die Klausel, daß die Aktionskarten am Schluß nicht
mitgezählt werden dürfen, denn wenn das kein "richtiges" Geld
sein soll, wieso kann ich dann Industrien kaufen ? Aber sonst ist das Spiel
durchaus brauchbar und muß sich vor anderen Spielen nicht verstecken.
Fazit: Wer ein billiges
Kartenspiel mit Wirtschaftscharakter sucht, der wird mit diesem Spiel seine
Freude haben.
Wertung: Glatte
4 Punkte gibt es, da die kleinen Ungereimtheiten sich auf die Bewertung
niederschlagen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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