Spieletest für das Spiel : DOCTOR FAUST
Hersteller: Blatz/Schmidt 
Preis: 38 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2 
Erscheinungsjahr: 1994
noch erhältlich: Nein
Autor: Reinhold Wittig
Besonderheit: Sonderpreis schönes Spiel 1994 
Kategorie: 2-Personen-Spiel 
Bewertungsbild Doctor Faust-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Spielsteine, 1 Pyramide, 11 Seelenkarten, 16 Teufelskarten
Aufmachung: Das Spielfeld zeigt einen Rundkurs, auf dem sich die Pyramide und die Spielfiguren bewegen. Dieser ist 30 Felder lang und mit den bekanntesten Zitaten aus Goethes Faust versehen. Als Spielsteine dienen große runde Glasscheiben, von denen jeder Spieler zwei Stück bekommt. Die Pyramide stellt die Seele Fausts dar und ist ebenfalls aus Glas geformt. Auf den Seelenkarten werden die Anteile an der Seele angegeben. Diese haben die Werte von 3-13. Es gibt zwei identische Sätze an Teufelskarten, deren Rückseite in einer der Spielerfarben ist. Diese Karten zeigen Werte von 2-9 und einen auf- bzw. absteigenden Pfeil. Das Spiel ist zweifelsohne mit viel Liebe gestaltet worden und die Auszeichnung angemessen.
Ziel: Es gilt, möglichst viele Seelenanteile von Faust zu erhalten. Man einigt sich, wer mit welchen Farben spielt und stellt die dazugehörigen Spielfiguren auf ein Startfeld. Die Pyramide kommt auf ein anderes Startfeld. Die Seelenkarten werden in aufsteigender Reihenfolge sortiert und verdeckt abgelegt. Jeder bekommt einen Satz Teufelskarten auf die Hand und man einigt sich, wer das Spiel beginnt.
Wer an der Reihe ist, muß sieben Bewegungspunkte verbrauchen. Das Ziehen von Spielfiguren und der Pyramide ist nur im Uhrzeigersinn erlaubt. Man darf mit einem seiner Steine in seinem Zug ziehen, wobei jedes Feld ein Bewegungspunkt ist. Wenn man die Pyramide zieht, kostet dies auch pro Feld einen Punkt. Die dritte Möglichkeit besteht im Ausspielen einer der Teufelskarten, die verdeckt neben ein gewünschtes Feld gelegt wird. Die eigenen Bewegungspunkte können fast beliebig verwendet werden, die einzigen Einschränkungen sind, daß nur eine eigene Figur gezogen werden kann und man nur eine Karte auslegen darf.
Kommt eine Spielfigur beim Zug an ein Feld, an dem eine Teufelskarte des Gegners liegt, so verfallen alle weiteren Bewegungspunkte des Spielers. Dies ist die einzige Möglichkeit, wie Punkte verfallen können. Handelt es sich um eine gerade Ziffer, zeigt der Pfeil nach oben. Die Figur des aktiven Spielers wird dann so viele Felder vorangesetzt, wie die Ziffer angibt. Bei einer ungeraden Zahl werden entsprechend viele Felder zurückgesetzt. Die Karte kommt nach der Aktion in die Spieleschachtel.
Ist der Zug eines Spielers beendet, kann er unter Umständen eine oder mehrere Seelenkarten bekommen. Ist der eigene Stein genau auf dem Feld mit der Seelenpyramide, so bekommt man die oberste Seelenkarte und legt sie verdeckt beiseite. Der eigene Teufelsstein kommt dann auf das Feld, auf dem der zweite eigene Spielstein steht. Hat man die Seelenpyramide so gesetzt, daß sie am Ende des Zuges auf einem Feld mit einer Spielfigur steht (eigene oder fremde), erhält man dafür auch eine Seelenkarte. Auch hier wird der betreffende Spielstein zu seinem Pendant geschickt.
Die dritte Möglichkeit, an eine Karte zu kommen, besteht im Bahnwechsel der Pyramide. Da das Spielfeld zweimal 15 Felder groß ist, bekommt derjenige, der mit der Pyramide die Bahn wechselt, auch einen Anteil aus der Seele des Faust.
Spielende: Das Spiel kann durch mehrere Aktionen beendet werden. Sind alle Seelenkarten in den Händen der Spieler, ist das Spiel automatisch beendet. Landet die Seelenpyramide auf einem Feld, auf dem beide Spielsteine eines Spielers stehen, bekommt dessen Gegenspieler alle restlichen Seelenkarten auf die Hand. Diese zählen mit ihrem jeweiligen Zahlenwert. Dazu addiert man die ausliegenden und einbehaltenen Teufelskarten mit ungeraden Zahlen und zieht von dieser Summe die eigenen ausliegenden und einbehaltenen geraden Zahlen von Teufelskarten ab. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme.
Kommentar: Doctor Faust ist spielerisch leider nicht so gut wie es optisch aussieht. Bei unseren Partien war nicht viel von Planung zu sehen und die Partien endeten eher durch Mangel an Seelenkarten als durch vorzeitigen Abbruch. Auch scheint mir die Regel an einer Stelle etwas schwammig zu sein.
Fazit: Ein schön anzusehendes, aber eher mittelmäßiges 2-Personen- Spiel.
Wertung: Doctor Faust von Blatz erhält insgesamt 3 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Doctor Faust-Pressefoto

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