Spieletest für das Spiel: DOGE
Hersteller: Goldsieber 
Preis: 45 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Leo Colovini
Besonderheit: 
Kategorie: Denkspiel
Bewertungsbild Doge-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 60 Häuser, 32 Palazzi, 9 Berater, 28 Stimm-Marken, 24 Kontrollringe, 28 Spielerkarten, 14 Abstimmungskarten, 1 Spielübersicht
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt die Stadt Venedig, die in sechs Stadtteile eingeteilt ist. Als siebter Ort ist der Dogenpalast am Rande abgebildet. Jeder Stadtteil hat fünf Bauplätze für Palazzi. Jeder Bauplatz hat dabei einen Zahlenwert. Alle Orte haben ein unverwechselbares Wappen. Dieses Wappen findet man auf der Leiste der Beraterfiguren, die sich ebenfalls auf dem Spielbrett befindet. Bei den Beraterfiguren handelt es sich um große Holztürme mit dem Wappen ihres Gebietes auf der Oberseite. Am unteren Rand des Spielbretts gibt es insgesamt zwei Reihen mit jeweils sieben Kartenablagefeldern, auf denen die Abstimmungskarten während der Partie liegen.
Die Häuser, Palazzi und Berater sind aus Holz gefertigt und sehen gut aus. Jeder Spieler hat einen Satz an Häusern, Palazzi, Stimm-Marken und Kontrollringen, die während des Spiels zum Einsatz kommen können. Die Kontrollringe lassen sich dabei über die Berater-Figuren stülpen. Sie sind wie die Stimm-Marken aus dicker Pappe gefertigt. Die Stimm-Marken haben Ziffern zwischen 0 und 3.
Die Spielerkarten haben die Namen der verschiedenen Orte aufgedruckt. Die Abstimmungskarten lassen sich in zwei identische Sätze mit unterschiedlicher Rückseite einteilen. Jeweils ein Satz zeigt die sieben verschiedenen Orte und ihre Reihenfolge bei der Auswertung, während der zweite (verdeckte) Satz die Reihenfolge in der kommenden Runde angibt.
Das Material ist reichhaltig und auch optisch ist Doge ein sehr schönes Spiel.
Ziel: Als Familienclan versucht jeder Spieler, möglichst schnell viele Palazzi in den Stadtvierteln zu bauen und somit seine Macht in Venedig zu demonstrieren.
Am Anfang erhält jeder Spieler die Häuser, Palazzi, Ringe und Stimm-Marken einer Farbe. Die Beraterfiguren kommen auf ihre Plätze am Rande des Spielplans. Die Spielerkarten werden nach ihren Farben sortiert und die Spieler nehmen sie auf die Hand. Dann sortiert man die Abstimmungskarten nach ihren Rückseiten und mischt sie getrennt durch. Ein Stapel wird verdeckt auf die entsprechenden Felder ausgelegt, während der andere offen ausgelegt wird und somit die Wertungsreihenfolge der ersten Runde angibt.
Eine Partie geht über mehrere Spielrunden, die ihrerseits in zwei Abschnitte aufgeteilt sind. Im ersten Abschnitt, den die Spieler dreimal (bei voller Besetzung) oder viermal (mit drei Personen) spielen, werden die Stimm-Marken den Orten zugeordnet.
Alle Spieler wählen dazu gleichzeitig eine ihrer Ortskarten aus und legen sie verdeckt ab. Zusätzlich dürfen sie bis zu vier ihrer Stimm-Marken verdeckt zu der Ortskarte legen.
Haben sie dies gemacht, werden die Ortskarten der Spieler aufgedeckt und man sieht, wer wie viele Stimm-Marken wohin gesetzt hat. Den Wert der Stimm-Marken erfahren die Spieler jedoch zunächst nicht! Sie kommen verdeckt als Stapel in die jeweilige Region.
Dieses Setzen wird entsprechend oft wiederholt. Sollte ein Spieler schon vorher keine Stimm-Marken mehr haben, endet dieser Teilabschnitt für ihn bereits vorher.
Für den zweiten Spielabschnitt können alle ihre ausgespielten Karten wieder auf die Hand nehmen. Es erfolgt nun die Abstimmung in den einzelnen Gebieten. Dabei geben die aufgedeckten Abstimmungskarten die Reihenfolge in dieser Runde an. Immer, wenn ein Gebiet abgehandelt wurde, wird eine Abstimmungskarte des zweiten Satzes aufgedeckt.
In dem Feld, in dem gerade eine Abstimmung stattfindet, werden alle Stimm-Marker aufgedeckt. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme ist dort Gewinner, der mit der zweithöchsten Summe gilt als Zweiter. Liegt eine Stimm-Marke mit der „0" alleine aus, wird diese in keinem Fall berücksichtigt. Berater-Figuren in einem Stadtteil haben eine Stimme für den Besitzer der Figur.
Der Gewinner der Abstimmung in einem Gebiet erhält automatisch die korrespondierende Beraterfigur und steckt ihr einen seiner Ringe auf. Sollte aus einer Vorrunde ein Ring eines Mitspielers auf der Figur stecken, wird dieser abgenommen und zurückgegeben. Gibt es einen Gleichstand beim ersten Platz, wird kein Berater vergeben und dieser wird neutral und kommt auf die Beraterleiste zurück.
Nun muß der Spieler einen Standort für seinen Berater wählen. Der Berater kann überall, nur nicht in seinen Heimat-Stadtteil, gesetzt werden. Man muß die Figur nicht versetzen, wenn man dies nicht will.
Verzichtet man auf die Kontrolle des gewonnenen Beraters, darf man sofort ein eigenes Haus aus dem Heimatfeld des Beraters in einen beliebigen anderen Stadtteil bringen oder von einem beliebigen anderen Stadtteil aus ein Haus ins Heimatfeld des Beraters bringen. Der Berater wird ohne Ring wieder auf die Beraterleiste gestellt.
Nachdem die Abstimmung entschieden ist und der Gewinner ermittelt wurde, darf dieser zwei seiner kleinen Häuser in den Stadtteil setzen. Der Zweitplazierte kann immerhin noch ein Haus setzen. Bei einem Gleichstand setzen entsprechend alle Spieler zwei bzw. ein Haus ein. Sollte man keine Häuser mehr haben, muß man auf diese Aktion verzichten.
Um einen Palazzo zu bauen, benötigt ein Spieler eine gewisse Anzahl an kleinen Häusern in diesem Gebiet. Die Anzahl ergibt sich aus dem Bauplatz mit der niedrigsten Ziffer. Die kleinen Häuser kommen zurück in den Vorrat und man baut einen Palazzo auf das freie Baufeld. Da die Bauplätze verschiedene Ziffern haben, wird es im Verlauf der Partie immer schwieriger, Palazzi zu bauen. Wenn in einer Runde mehrere Spieler einen Palazzo bauen können, gilt für alle die zu Beginn offene Anzahl an abzugebenden kleinen Häusern. Mehr als fünf Palazzi sind jedoch nicht möglich.
Der Dogenpalast stellt eine kleine Besonderheit dar. Wer hier die Mehrheit besitzt, erhält zwei Berater-Figuren, der zweitplazierte immerhin einen Berater. Am Dogenpalast kann man keine Palazzi bauen. Zunächst setzt der Sieger seinen ersten Berater ein, dann folgt der Zweitplazierte, bevor schließlich die zweite Figur des Siegers auf einen Stadtteil kommt.
Verzichtet ein Spieler hier auf die Kontrolle eines Beraters, darf er ein beliebiges Haus von einem Ort in einen anderen verschieben.
Eine Spielrunde ist beendet, wenn alle sieben Orte abgerechnet wurden. Die abgewerteten Abstimmungskarten werden eingesammelt, gemischt und verdeckt auf die Plätze gelegt, bevor die neue Runde beginnt.
Spielende: Das Spiel endet, wenn ein Spieler in jedem Stadtteil einen Palazzo errichtet hat, er in 5 Stadtteilen insgesamt 7 Palazzi besitzt oder in 4 Stadtteilen insgesamt 8 Palazzi stehen. Die laufende Runde wird jedoch noch zu Ende gespielt. Gelingt es mehreren Spielern in einer Runde, diese Bedingungen zu erfüllen, zählt die Anzahl an gebauten Palazzi und danach die Anzahl gebauter Häuser.
Kommentar: Das Spiel ist eigentlich ein reines Vier-Personen-Spiel. Mit nur drei Spielern kann man sich kaum wirkungsvoll gegen einen Spieler behaupten, der in Führung liegt, da in jeder Region dann nur ein Spieler leer ausgeht. Auch thematisch ist es etwas zweifelhaft, warum sich Häuser von einem Ort zum anderen bewegen können.
Fazit: Ein eigentlich reines 4-Personen-Spiel.
Wertung: In der vorliegenden Form ist „Doge" eher als mittelmäßig zu bezeichnen. Der Autor war anscheinend auch nicht gerade begeistert von der vorliegenden Ausgabe, trotz des guten Materials. Das Goldsieber-Produkt erhält bei uns nur 3 Punkte in der Wertung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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