Spieletest für das Spiel: DOMINION BLÜTEZEIT
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Donald X. Vaccarino
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2011
Kategorie: Erweiterung zu Dominion
Bewertungsbild Dominion Blütezeit-Pressefoto

Ausstattung: 8 Spielertableaus, 1 Handelstableau, 8 Geldmarker, 31 Punktemarker, 24 Basiskarten, 250 Königreich-Karten, 25 Platzhalter-Karten
Aufmachung: Es gibt acht Spielertableaus, die jeweils dann zum Einsatz kommen, wenn bestimmte Aktionskarten im Spiel sind. Die Tableaus sind aus dicker Pappe und zeigen verschiedene Charaktere. Gleiches gilt für das Handelstableau, welches nur bei der Karte „Handelsroute“ gebraucht wird. Hier kommen dann die Geldmarker ins Spiel.
Die Punktemarker sind aus Metall und sehen nett aus. Auch sie kommen nur bei bestimmten Aktionskarten ins Spiel und werden dann auf den Tableaus gesammelt.
Die Platzhalterkarten gibt es für jede Sorte von Königreich-Karten. Sie haben auf der Rückseite einen andersfarbigen Rahmen und werden gebraucht, um zu ermitteln, welche Karten im aktuellen Spiel dabei sein sollen. Außerdem fungieren diese Karten als Ablagefeld, auf denen die eigentlichen Spielkarten liegen.
Es gibt verschiedene Königsreich-Karten, die jeweils mehrfach vorhanden sind. Diese Karten zeigen Kosten, die man bezahlt, um die Karte zu erhalten. Im Textfeld darunter stehen die Besonderheiten, die beim Ausspielen gelten. Außerdem gibt es zwei neue Basiskarten, mit denen gespielt werden kann. Das Platin ist dabei eine neue Geldsorte, während die Kolonien zwar teuer in der Anschaffung sind, dafür aber enorme Siegpunkte erzielen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und hochwertige Siegpunktkarten zu erwerben.
Die Spielregeln sind fast identisch zum Grundspiel „Dominion“.
Alle Geldkarten des Originals werden nach Werten sortiert und in der Tischmitte offen abgelegt. Daneben kommen die Stapel mit den Siegpunktkarten und alle Fluchkarten. Auch die Müllkarte findet dort ihren Platz. Je nach Anzahl der Spieler kommen gegebenenfalls einige Karten der Stapel in die Schachtel.
Nun werden die Aktionskarten gewählt, die in diesem Spiel enthalten sein sollen. Man kann dazu ein vorgegebenes Szenario wählen, sich abwechselnd Aktionskarten aussuchen oder diese über die Platzhalter-Karten auslosen. Zehn Arten von Aktionskarten müssen ausgewählt werden. Von jeder Art werden dann alle Karten ebenfalls offen in der Tischmitte plaziert.
Zum Abschluss der Vorbereitungen erhält jeder einige Geldkarten und Siegpunktkarten mit kleinen Werten zugeteilt. Diese Karten mischt man und zieht danach fünf Karten als Starthand. Der Rest bildet den persönlichen Nachziehstapel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ein Spielzug besteht immer aus drei Phasen. In der ersten Phase darf der aktive Spieler dabei eine Aktionskarte aus seiner Hand ausspielen und alle Funktionen dieser Karte nutzen. So gibt es weitere Handkarten vom eigenen Stapel, man kann noch weitere Aktionskarten auslegen oder bekommt zusätzliches Geld bzw. weitere Kaufoptionen für die nachfolgende Phase.
Nach der Aktionsphase kommt es zum Kaufen. Grundsätzlich kann man in jeder Runde eine Karte erwerben. Durch vorher ausgespielte Aktionskarten kann diese Regel jedoch verändert werden.
In der Kaufphase darf man beliebig viele Geldkarten nacheinander ausspielen und die Summe plus eventuelles Bonusgeld (über Aktionskarten) in die ausliegenden Karten aus dem Vorrat investieren. Die gekaufte Karte wandert sofort auf den eigenen Ablagestapel. Man spielt die Karten im Gegensatz zum Grundspiel nacheinander aus, weil es eine Reihe von neuen Königreich-Karten mit Geldfunktion gibt, die neben dem Geldwert zusätzliche Aktionen ermöglichen.
Nach dem Kauf erfolgt das Aufräumen. Alle verbliebenen Handkarten und die ausgespielten Aktions- und Geldkarten wandern auf den eigenen Ablagestapel. In dieser Runde gespielte orangefarbene Karten bleiben jedoch offen liegen und zählen im folgenden Zug des Spielers erneut.
Danach zieht man fünf neue Handkarten nach und der nächste Spieler beginnt seinen Spielzug. Ist der eigene Zugstapel leer, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Die meisten Siegpunktkarten haben keine besonderen Funktionen im Spiel. Sie behindern einen nur, wenn sie auf der Hand sind.
Spielende: Wenn ein bestimmter Stapel mit Siegpunktkarten aufgebraucht ist oder alternativ drei beliebige Kartenstapel leer sind, endet die Partie. Jeder zählt nun die Siegpunkte seiner Handkarten, des Nachzieh- und des Ablagestapels. Wurde mit Spielertableaus gespielt, zählt man alle darauf befindlichen Wappen dazu. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: Das Spiel ist im Gegensatz zu „Dominion – Die Intrige“ nicht eigenständig und benötigt dieses oder das Grundspiel. Es unterscheidet sich spieltechnisch aber nur marginal in den Regeln vom Original. Die wichtigsten Neuerungen sind in den andersartigen kombinierten Geld- und Aktionskarten zu finden, die in dieser Erweiterung dafür sorgen, daß man mehr oder weniger schnell an größere Geldmittel kommt. Auch die Karten, die bei jedem Durchlauf einen Siegpunkt ansammeln, sind neu und sorgen dafür, daß manche Spieler das Spielende bewusst lange verzögern wollen.
„Dominion - Blütezeit“ ist von den Regeln her einfach und schnell erklärbar. Die einzelnen Spielzüge dauern meist nicht sehr lang und nach ca. 30 Minuten ist eine Partie selbst bei vier Spielern oft schon vorbei.
Auffällig sind viele Karten, die relativ teuer zu erwerben sind. Da aber andererseits bei „Blütezeit“ auch viel Geld fließt, ist das bei Verwendung von entsprechend vielen Kartentypen bei der Auslage kein Problem. Mischt man aber alle Platzhalter und lässt den Zufall entscheiden, welche Karten mitspielen, kann der Erwerb solcher Karten durchaus ein gewisses Hindernis darstellen.
Das innovative Element ist der Aufbau des eigenen Kartenstapels. Da man seine Karten immer wieder einsetzen kann und nur bestimmte Aktionskarten das Spiel nach ihrer Benutzung permanent verlassen, entsteht je nach Vorliebe ein immer wieder anders gearteter Kartenstapel. Die vielen unterschiedlichen Aktionskarten lassen dabei ein sehr variables Spiel zu und da die verschiedenen Arten von Aktionskarten niemals alle im Spiel sind, muss man sich bei jeder Partie neu einstellen und ausloten, was sich an Strategie lohnen könnte. Gerade das Zusammenspiel mit den vielen anderen Erweiterungen gibt unzählige Möglichkeiten, die es auszuloten gilt.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung gleich gut und ist oft spannend bis zum Schluss. Die Grafiken passen sehr schön zu den bisherigen erschienenen Editionen und die mitgelieferten Metall-Objekte sind ein toller Gimmick und werten das Spiel weiter auf. Die Spielregel erklärt die veränderten Regeln und hat auf einem Beiblatt ergänzende Informationen zu jedem Kartentyp.
Fazit: Eine sinnvolle Weiterführung des Grundspiels.
Wertung: Mit guten 5 Punkten gefällt uns die neue Version wieder ausgesprochen gut. Man sollte unbedingt zuschlagen, wenn man gerne Dominion spielt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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