Spieletest für das Spiel: DOMINION – REICHE ERNTE
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Donald X. Vaccarino
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2011
Kategorie: Erweiterung zu Dominion
Bewertungsbild Dominion Reiche Ernte-Pressefoto

Ausstattung: 132 Königreich-Karten, 5 Preiskarten, 13 Platzhalter-Karten
Aufmachung: Es gibt verschiedene Königsreich-Karten, die jeweils mehrfach vorhanden sind. Diese Karten zeigen Kosten, die man bezahlt, um die Karte zu erhalten. Im Textfeld darunter stehen die Besonderheiten, die beim Ausspielen gelten.
Die Platzhalterkarten gibt es für jede Sorte von Königreich-Karten. Sie haben auf der Rückseite einen andersfarbigen Rahmen und werden gebraucht, um zu ermitteln, welche Karten im aktuellen Spiel dabei sein sollen. Außerdem fungieren diese Karten als Ablagefeld, auf denen die eigentlichen Spielkarten liegen.
Bei den Preiskarten handelt es sich um besondere Aktions- oder Geldkarten. Sie gibt es jeweils nur einmal und sie können nur unter bestimmten Voraussetzungen über eine der normalen Königreich-Karten ins eigene Deck gelangen.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viele und hochwertige Siegpunktkarten zu erwerben.
Die Spielregeln sind fast identisch zum Grundspiel „Dominion“.
Alle Geldkarten des Grundspiels werden nach Werten sortiert und in der Tischmitte offen abgelegt. Daneben kommen die Stapel mit den Siegpunktkarten und alle Fluchkarten. Auch die Müllkarte findet dort ihren Platz. Je nach Anzahl der Spieler kommen gegebenenfalls einige Karten der Stapel in die Schachtel.
Nun werden die Aktionskarten gewählt, die in diesem Spiel enthalten sein sollen. Man kann dazu ein vorgegebenes Szenario wählen, sich abwechselnd Aktionskarten aussuchen oder diese über die Platzhalter-Karten auslosen. Zehn Arten von Aktionskarten müssen ausgewählt werden. Von jeder Art werden dann alle Karten ebenfalls offen in der Tischmitte plaziert. Wird mit der neuen Karte „Turnier“ gespielt, kommen die Preiskarten offen neben die allgemeine Auslage.
Zum Abschluß der Vorbereitungen erhält jeder einige Geldkarten und Siegpunktkarten mit kleinen Werten zugeteilt. Diese Karten mischt man und zieht danach fünf Karten als Starthand. Der Rest bildet den persönlichen Nachziehstapel. Schließlich einigt man sich auf den Startspieler.
Ein Spielzug besteht immer aus drei Phasen. In der ersten Phase darf der aktive Spieler dabei eine Aktionskarte aus seiner Hand ausspielen und alle Funktionen dieser Karte nutzen. So gibt es weitere Handkarten vom eigenen Stapel, man kann noch weitere Aktionskarten auslegen oder bekommt zusätzliches Geld bzw. weitere Kaufoptionen für die nachfolgende Phase.
Nach der Aktionsphase kommt es zum Kaufen. Grundsätzlich kann man in jeder Runde eine Karte erwerben. Durch vorher ausgespielte Aktionskarten kann diese Regel jedoch verändert werden. In der Kaufphase darf man beliebig viele Geldkarten nacheinander ausspielen und die Summe plus eventuelles Bonusgeld (über Aktionskarten) in die ausliegenden Karten aus dem Vorrat investieren. Die gekaufte Karte wandert sofort auf den eigenen Ablagestapel. Man spielt die Karten im Gegensatz zum Grundspiel nacheinander aus, weil es eine Reihe von neuen Königreich-Karten mit Geldfunktion gibt, die neben dem Geldwert zusätzliche Aktionen ermöglichen.
Nach dem Kauf erfolgt das Aufräumen. Alle verbliebenen Handkarten und die ausgespielten Aktions- und Geldkarten wandern auf den eigenen Ablagestapel.
Danach zieht man fünf neue Handkarten nach und der nächste Spieler beginnt seinen Spielzug. Ist der eigene Zugstapel leer, wird der Ablagestapel des Spielers neu gemischt.
Spielende: Wenn ein bestimmter Stapel mit Siegpunktkarten aufgebraucht ist oder alternativ drei beliebige Kartenstapel leer sind, endet die Partie. Jeder zählt nun die Siegpunkte seiner Handkarten, des Nachzieh- und des Ablagestapels. Wurde mit Spielertableaus gespielt, zählt man alle darauf befindlichen Wappen dazu. Der Spieler mit dem höchsten Ergebnis gewinnt die Partie.
Kommentar: Die neue kleinere Erweiterung ändert eigentlich nichts an den normalen Spielregeln. Die neuen Aktionen auf den Karten beziehen sich entweder auf die gerade im Spiel befindlichen Karten eines Spielers (die Aktions- und Geldkarten, die er in dieser Runde ausspielen konnte) oder sorgen dafür, daß die Nachziehstapel nach bestimmten Kartentypen durchsucht werden. Eine schöne und gemeine Karte ist dabei der Harlekin, der nicht nur virtuelles Geld bringt, sondern auch dafür sorgt, daß jeder Mitspieler seine oberste Karte vom Nachziehstapel aufdecken muß. Bei einer Punktekarte gibt es dann automatisch einen Fluch, während bei jedem anderen Kartentyp der aktive Spieler entscheiden darf, ob er selbst oder der Besitzer der Karte eine identische Karte zusätzlich auf den Ablagestapel bekommt. Dadurch können die allgemeinen Stapel sehr schnell aufgebraucht sein und die Kartendecks werden viel schneller sehr groß.
Das innovative Element von Dominion ist der Aufbau des eigenen Kartenstapels. Da man seine Karten immer wieder einsetzen kann und nur bestimmte Aktionskarten das Spiel nach ihrer Benutzung permanent verlassen, entsteht je nach Vorliebe ein immer wieder anders gearteter Kartenstapel. Die vielen unterschiedlichen Aktionskarten lassen dabei ein sehr variables Spiel zu und da die verschiedenen Arten von Aktionskarten niemals alle im Spiel sind, muß man sich bei jeder Partie neu einstellen und ausloten, was sich an Strategie lohnen könnte. Gerade das Zusammenspiel mit den vielen anderen Erweiterungen gibt unzählige Möglichkeiten, die es auszuloten gilt. Einige Aktionskarten belohnen nun Spieler, die vielseitig sind und möglichst verschiedene Kartentypen in ihren Stapel bringen.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung gleich gut und ist oft spannend bis zum Schluß. Die Grafiken passen sehr schön zu den bisherigen erschienenen Editionen. Die Spielregel erklärt die veränderten Regeln und hat auf einem Beiblatt ergänzende Informationen zu jedem Kartentyp.
Trotzdem muß man sagen, daß diese Erweiterungen mit den dreizehn neuen Karten wohl die langweiligste bislang ist. Neben dem Harlekin sind noch die Menagerie und das Turnier ganz gelungen, aber die vielen Karten, bei denen die Nachziehstapel durchsucht werden, halten das Spiel unnötig auf und sorgen für noch mehr Mischen während einer Partie.
Fazit: Die bislang schwächste Erweiterung zu Dominion.
Wertung: Mit 3 Punkten fällt der Spaß hier deutlich ab.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite