Spieletest für das Spiel: DON Q.
Hersteller: Edition Perlhuhn          
Preis: 40 Euro
empf.Alter: ?                
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Dirk Hanneforth
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Don Q-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 1 Don Quichote-Figur, 20 Spielfiguren, 6 Spielscheiben
Aufmachung: Das Spielfeld aus Holz besteht aus einer Reihe von Sechsecken. An zwei gegenüberliegenden Seiten befinden sich dabei die Pferche der Spieler, in denen die Spielfiguren zu Beginn der Partie stehen.
Die Don Quichote-Figur ist aus Metall und ähnelt einem großen Haken. Bei den Spielfiguren selbst handelt es sich dagegen um dickere Holzzylinder in zwei unterschiedlichen Farben.
Der Motor im Spiel sind die Spielscheiben. Diese Scheiben haben auf der Vorder- und Rückseite unterschiedliche Farben. Die meisten der Scheiben besitzen dabei die Farbkombinationen der beiden Spielfarben, jedoch gibt es bei zwei Spielscheiben jeweils eine neutrale Farbe, die dem Don Quichote zugeordnet ist.
Das Spiel wird in einem flachen Pizza-Karton ausgeliefert.
Ziel: Jeder Spieler versucht, seine Spielfiguren in dem Pferch auf der gegenüberliegenden Seite unterzubringen.
Am Anfang erhält jeder die Spielfiguren einer Farbe und stellt diese in seinen Pferch. Die Don Quichote-Figur kommt ins Zentrum der Spielfläche. Danach einigt man sich auf den Startspieler.
Dieser nimmt alle Scheiben in seine Hand und wirft diese neben das Spielbrett. Anschließend darf er mit einer seiner Figuren so viele Felder weit ziehen, wie Spielscheiben mit seiner Farbe oben liegen. Außerdem darf er für jedes neutrale Symbol die Don Quichote-Figur um ein Feld bewegen.
Die Spielfiguren dürfen sich nur in gerader Linie in Richtung des Ziels bewegen. Andere Figuren stellen Hindernisse dar und können nicht übersprungen werden. Auf jedem Feld darf nur eine Figur stehen. Es ist nicht erlaubt, seinen Wurf nur teilweise auszunutzen. Außerdem herrscht Zugzwang.
Der Don Quichote kann vor oder nach der eigenen Figur ziehen. Wenn er sich zwei Felder weit bewegen darf, kann er nach seinem ersten Spielzug die Richtung wechseln. Alle Figuren, auf die die neutrale Spielfigur trifft, werden geschlagen und sind aus dem Spiel. Der Ritter darf die beiden Pferche allerdings nicht betreten.
Gegnerische Schafe, die sich im eigenen Pferch befinden, dürfen übersprungen werden, um mit der eigenen Figur aus dem Bereich zu entfliehen. Haben alle eigenen Figuren ihren Pferch verlassen, darf man von nun an Bewegungspunkte verfallen lassen, um eine eigene Figur ins Ziel zu bringen.
Spielende: Das Spiel ist vorbei, wenn ein Spieler mindestens fünf Figuren auf die gegenüberliegende Seite gebracht hat und über keine weiteren Figuren mehr verfügt. Wird eine Herde auf vier Figuren reduziert, hat dieser Spieler vorzeitig verloren.
Kommentar: Das neue große Spiel von Edition Perlhuhn hat einen sehr gelungenen Zugmechanismus. Es macht Spaß, die Scheiben zu werfen und zu sehen, wie viele Felder man mit seiner Figur ziehen darf und ob sich auch die neutrale Figur bewegt oder nicht.
Es ist dabei nicht einfach mit den vielen Figuren, vor allem, wenn große Zugweiten fallen. Da wird man dann schon einmal gezwungen, einen unvorteilhaften Zug auszuführen oder muss sogar ganz auf die Bewegung verzichten, weil alle Wege blockiert sind.
Während man anfangs vorsichtig spielt und versucht, möglichst viele Figuren heil auf die andere Seite zu bekommen, ändert sich dies meist schlagartig, sobald vier Figuren im Ziel sind. Nun gilt es, schnell noch eine letzte Figur auf die andere Seite zu bringen und nach Möglichkeit die restlichen eigenen Steine mit Don Quichote zu schlagen. Um flexibel und schnell zu sein, bietet es sich häufig sogar an, den Ritter bewusst in Richtung eigener Spielfiguren zu bringen, um ihn an anderer Stelle aus dem Weg zu haben und einfacher die eigenen Figuren zu schlagen.
Die Spieldauer ist bei diesem Wettrennen allerdings recht hoch und bei unseren Partien gab es selten Spiele unter 75 Minuten. Dies empfanden unsere Testpersonen als etwas zu langwierig.
Das Material ist größtenteils recht ansehnlich. Das große Holzbrett ist sauber gefertigt und der abstrakte Don Quichote macht ebenfalls einiges her. Leider können da die Spielfiguren nicht ganz mithalten. Beim Göttinger Autorentreffen gab es eine Großversion, die optisch mit Sicherheit ein Highlight war, wahrscheinlich aber auch unbezahlbar ist. Hier waren die Spielfiguren aus Metall und ursprünglich einmal als Rohrhalterungen konzipiert.
Fazit: Ein gutes abstraktes Spiel mit außergewöhnlichem Mechanismus zum Ermitteln der Bewegungsreichweiten.
Wertung: Mit 4 Punkten ist „Don Q.“ ein gelungenes 2-Personen-Spiel von Dirk Hanneforth und Verleger Reinhold Wittig.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite