Spieletest für das Spiel : DOWNTOWN
Hersteller: Abacus Preis: 45 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Nein Autor: Bernhard Weber Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
30 Nutzungsrahmen, 24 Planungskärtchen, 24 Verschlußkärtchen,
90 Markierungssteine, 18 Karten, 12 Übersichtskarten, 1 Bürgermeister-Schild,
6 Wahlscheiben, Spielgeld, 6 Lobby-Plättchen
Aufmachung: Der
gut gestalteten Verpackung folgt ebensogut gestaltetes Material. Die grafisch
gelungene Umsetzung des Themas verdanken wir Doris Matthaeus. Der Spielplan
zeigt 24 Grundstücke, die durchgehend numeriert sind und entweder
eine quadratische oder eine rechteckige Grundfläche aufweisen. Jedes
Grundstück besteht dabei aus 4 Parzellen, die gleichwertig sind. Die
Nutzungsrahmen passen jeweils genau auf ein Grundstück. Sie haben
in der Mitte ein Loch, so daß man nach dem Legen eines Rahmens die
Zahl des Grundstückes erkennen kann. Mit den Verschlußkärtchen
kann man die Ziffer jedoch wieder verdecken. Die Nutzungsrahmen gibt es
in vier Kategorien: Handel, Wohnen, Industrie und Park. Die Planungskärtchen
sind wie die Rahmen aus dicker Pappe und tragen die Ziffern von 1-24. Sie
kennzeichnen das zur Abstimmung freigegebene Grundstück. Die Markierungssteine
aus Plastik erinnern ein wenig an Aluminiumdosen. Jeder Spieler hat 15
Steine im Spiel.
Die Karten werden für die Abstimmungen benötigt.
Ein Satz Karten besteht jeweils aus 3 Karten. Diese zeigen einmal die drei
Baumöglichkeiten (Wohnen, Handel, Industrie) und dann noch die Anzahl
an Parzellen, die man kaufen möchte (1-3). Die Übersichtskarten
zeigen die sinnvolle Bebauung von Grundstücken und geben den Kaufpreis
der Parzellen an. Das Bürgermeister-Schild wird immer an den Startspieler
einer Runde abgegeben. Das Spielgeld ist auf Karten aufgedruckt, die es
mit fünf verschiedenen Zahlenwerten gibt. Die Lobby-Chips sind einfache
Pappchips. Die Wahlscheiben aus Pappe haben einen Zeiger, mit dem man eines
der 24 Grundstücke als eigene Wahl einstellen kann.
Ziel: Bevor man
mit dem Spiel beginnen kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. Jeder
Spieler bekommt zwei Übersichtskarten, einen Satz Abstimmungskarten,
15 Markierungssteine, 1 Lobbychip, eine Wahlscheibe und ein Startkapital
von 30 Geldeinheiten. Die Planungskärtchen sortiert man in zwei Stapel,
wobei der eine Stapel die Grundstücke 1-12 hat und der zweite Stapel
die restlichen Zahlenwerte aufweist. Die Stapel mischt man getrennt voneinander
und legt sie neben den Spielplan. Von jedem Stapel werden drei Grundstückskarten
gezogen und gemischt, bevor sie in einer Reihe ausgelegt werden. Auf die
ersten drei Grundstücke werden Parkplättchen gelegt, auf die
restlichen jeweils einmal Wohnen, Handel und Industrie. Die ausgelegten
Grundstückskärtchen und die restlichen Parks werden nun in die
Spielschachtel gelegt und sind aus dem Spiel.
Eine Spielrunde besteht aus 5 Phasen, die nacheinander
abgewickelt werden. In der ersten Phase dreht der aktuelle Startspieler
ein Planungskärtchen um. Zeigt die Ziffer einen ungraden Wert, wird
von einem beliebigen Stapel noch ein zweites Kärtchen umgedreht. In
der zweiten Phase stimmen alle Spieler über die Nutzung des ersten
aufgedeckten Grundstücks ab. Nachdem dies entschieden ist, erfolgt
ggf. die Abstimmung über das zweite offen ausliegende Grundstückskärtchen.
Bei der Abstimmung nimmt jeder Spieler eine seiner
Abstimmungskarten in die Hand und legt sie verdeckt vor sich aus. Danach
werden die Spieler reihum gefragt, ob sie den Lobby-Chip setzen wollen.
Dieser Chip verdoppelt einmalig die eigene Stimme. Nun drehen alle Spieler
ihre Karten um und vergleichen die Ergebnisse. Die Mehrheit entscheidet,
welche Art der Nutzung (Handel, Wohnen, Industrie) dort angesiedelt werden
soll. Liegt kein Kärtchen in der betreffenden Grundstücksgröße
mehr frei aus, so wird der Wunsch nicht berücksichtigt. Bei einem
Gleichstand entscheidet der Bürgermeister über die Nutzung des
Grundstücks. Ein entsprechender Nutzungsrahmen kommt auf das angegebene
Feld und die Spieler nehmen ihre Karten wieder auf die Hand. Eingesetzte
Lobby-Chips kommen aus dem Spiel.
In der dritten Phase geht es um den Kauf von
Grundstücken. Zunächst stellt jede Person dazu auf ihrer Scheibe
das gewünschte Grundstück ein. Alternativ kann man auch den Park
einstellen, wenn man nicht bauen möchte oder kann. Die Anzahl an Grundstücken,
die man kaufen will, wird wieder mit einer der drei Abstimmungskarten verdeckt
angegeben. Bei 5 oder 6 Spielern darf man maximal 2 Parzellen erwerben,
ansonsten drei. Haben auch hier die Spieler ihre Wahl getroffen, werden
Scheibe und dazugehörige Karte offen ausgelegt. Danach bezahlt man
die Kosten, unabhängig davon, ob man auch alle gewünschten Parzellen
bekommt. Parzellen, bei denen der Bebauungsplan noch nicht feststeht, sind
billiger in der An- schaffung. Die Grundstücke werden einzeln und
nacheinander vergeben. Der Bürgermeister fängt mit dem Setzen
eines Markierungssteins an, die anderen folgen im Uhrzeigersinn. Alle vier
Parzellen eines Grundstückes sind dabei gleichwertig.
Im vierten Abschnitt geht es um die Einnahmen
der Mitspieler. Diese gibt es immer, wenn ein Nutzungsrahmen voll mit Markierungssteinen
belegt ist. Der Wert jeder Parzelle richtet sich danach, ob es sich um
eine sinnvolle Nutzung handelt oder nicht. Dies wird durch die benachbarten
Rahmen definiert. Ein Wohngebiet mag z.B. keine Industrie nebenan. Die
kausalen Zusammenhänge findet man auf einer seiner Übersichtskarten.
Die Anzahl an benachbarten Nutzungsrahmen beeinflußt den Wert eines
Gebäudes ebenso wie die Zahl an verschiedenen Eigentümern auf
dem vollen Rahmen. Den so ermittelten Wert bekommen die Spieler, die Markierungssteine
auf dem Grundstück besitzen, ausbezahlt. Nach der Auszahlung kommen
die Steine zurück in den eigenen Vorrat und das Grundstück wird
mit einem passenden Verschlußkärtchen geschlossen. Von einem
so markierten Grundstück kann man keine Parzelle mehr kaufen. Als
Abschluß einer Spielrunde wechselt der Bürgermeister-Posten.
Spielende: Sobald
alle Grundstücke eine Nutzungsfläche haben, wird nur noch die
laufende Runde zu Ende gespielt. Der Spieler mit dem größten
Vermögen gewinnt die Partie.
Kommentar: Downtown
ist ein schönes Spiel, welches mich entfernt an "Metropolis" von Ravensburger
erinnert. Die ersten zwei Spiele liefen etwas planlos ab, denn man braucht
Zeit, um sinnvolle Käufe von Parzellen zu sehen und so unsinnige Käufe
zu vermeiden. Trotzdem ist der Wiederspielfaktor groß, denn das Spiel
hat etwas.
Fazit: Ein gutes
Bau- und Spekulantenspiel, vor allem in voller Besetzung.
Wertung: Ich gebe
dem Spiel 5 Punkte. Ein wirkliches Highlight von Abacus.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de