Spieletest für das Spiel: DRACHENGOLD
Hersteller: Eurogames                 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2001      
noch erhältlich: Nein
Autor: Bruno Faidutti
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Drachengold-Pressefoto

Ausstattung: 18 Drachenkarten, 17 Karten Gegenstände, 6 Sichtschirme, 24 Abenteurer-Karten, 126 Markierungssteine, 1 Beutel, 1 Sanduhr, 1 Karte Kirmes
Aufmachung: Auf den Drachenkarten ist immer ein Drache zu sehen. Seine Stärke variiert und ist am oberen Rand der Karte sichtbar. Am unteren Ende sieht man den Schatz, den der Drache gehortet hat. Dabei gibt es einen Wert für die bekannten Habseligkeiten und einen zweiten Wert, der für unbekannte Wertsachen steht.
Bei den Gegenständen handelt es sich um verschiedene Ereigniskarten, die einem Spieler während der Partie helfen.
Hinter den kleinen Sichtschirmen bewahrt man die gewonnenen Schätze auf. Hier steht je nach Spielversion, welche Schätze welche Werte haben.
Es gibt für jeden Spieler vier Abenteurer in Form von Karten, die einen Stärkewert von 1-4 haben. Zwei Abenteurer besitzen dabei noch eine zusätzliche Funktion.
Die vielen Markierungssteine in unterschiedlichen Farben sind aus Holz und stellen diverse Wertgegenstände dar. Sie werden im Beutel aufbewahrt und beim Aufdecken eines neuen Drachen blind gezogen. Die Sanduhr wird beim Teilen der Beute benötigt und sorgt für Druck unter den Spielern. Die Karte „Kirmes“ teilt schließlich den Kartenstapel der Drachen im Spiel.
Ziel: Jeder Spieler versucht durch geschicktes Sammeln von Wertgegenständen möglichst viele Siegpunkte zu machen.
Am Anfang nimmt sich jeder die vier Charaktere einer Farbe, die er offen vor sich auslegt. Außerdem bekommt man einen Sichtschirm. Die Drachenkarten werden gemischt und vier Karten kommen offen in die Tischmitte. Dann zieht man entsprechend der bekannten Anzahl an Schätzen einige Spielsteine aus dem Beutel und legt diese offen auf die jeweilige Karte. Dadurch wissen die Spieler zumindest schon mal einen Teil des jeweiligen Drachenhorts. Schließlich legt man die Kirmeskarte genau mittig in den Stapel mit den verbliebenen Drachenkarten und einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug eine der offenen eigenen Charaktere nehmen und damit einen der vier Drachen attackieren. Man legt die gewählte Karte offen unter den Drachen. Ist die Summe aller dort ausliegenden Karten größer oder gleich der Stärke des Ungetüms, wird dieses von der Truppe besiegt. Ansonsten ist einfach der nächste Spieler an der Reihe.
Sobald ein Drache getötet wurde, zieht man aus dem Beutel den Rest des Schatzes nach. Hat nur ein Spieler gegen das Monster gekämpft, bekommt dieser alle Schätze und legt sie hinter seinen Sichtschirm. Bei mehreren Spielern müssen diese sich einigen, wer welche Schätze bekommen soll. Zu diesem Zeitpunkt wird die Sanduhr umgedreht. Findet keine Einigung vor Ablauf statt, wird die Beute aus dem Spiel genommen.
Einige Charaktere haben bei der Verteilung von Beute besondere Fähigkeiten. Der Magier bekommt automatisch alle roten Spielsteine, bevor es zur Aufteilung der restlichen Beute kommt. Selbst bei keiner Einigung am Ende der Zeit darf er diese Schätze behalten. Bei zwei Magiern entfällt die Sonderfunktion jedoch. Sollte ein Magier rote Steine erhalten, bekommt er automatisch auch die oberste Gegenstandskarte. Diese kann der Spieler zu einem beliebigen Zeitpunkt einsetzen, um sich Vorteile zu verschaffen.
Der Dieb darf nach Abschluß des Spielzuges einen beliebigen der beteiligten Mitstreiter bestehlen und blind einen Spielstein hinter dem Sichtschirm wegnehmen. Gibt es mehrere Diebe, bestehlen diese ihre Kontrahenten nacheinander. Sollten beide Charaktere eines Spielers bei der Bekämpfung des Drachens involviert sein, darf der Dieb sogar hinter den Sichtschirm schauen und sich einen beliebigen Spielstein aussuchen.
Nach einer Auswertung kommen die eingesetzten Charakterkarten verdeckt vor die Spieler. Der bekämpfte Drache kommt aus dem Spiel und wird durch einen weiteren Drachen vom Stapel ersetzt.
Wird die Karte „Kirmes“ sichtbar, dreht ein Spieler die Sanduhr um und alle dürfen ihre bereits eingesammelten Schätze miteinander tauschen.
Spielende: Sobald alle Spielsteine aus dem Beutel gezogen wurden, bekämpft man nur noch die letzten ausliegenden Drachen. Danach gewinnt der Spieler mit der besten Kombination aus gewonnenen Spielsteinen, wobei einige Spielsteine jeweils eine gewisse Anzahl von Punkten bringen und andere Gegenstände nur bei der Mehrheit zählen.
Kommentar: Das Design des Eurogames-Spiel ist wieder einmal gelungen. Die Karten sind alle wunderschön illustriert und lassen die Spieler durchaus in die Fantasy-Zeit eintauchen. Allenfalls die Farbwahl bei den Charakterkarten ist bei bestimmten Lichtverhältnissen etwas problematisch.
Die Sichtschirme sind aus etwas dünnerer Pappe gefertigt, wodurch sie gerade während der ersten Partien noch nicht über die geforderte Stabilität verfügen. Aber auch wenn mal in der Hektik des Aufteilens ein Sichtschutz umkippen sollte, ist dies nicht zu tragisch, denn durch die Kirmes kann man ja viele Schätze wieder umtauschen.
Gerade das Aufteilen ist ein spaßiger Faktor im Spiel. Hier muß man meistens drei oder sogar noch mehr Personen unter einen Hut bringen und nur, wenn alle das Angebot akzeptieren, ist der Handel gültig. Da kann man schon einmal pokern und sich quer stellen, damit man selbst etwas lukrativer aus dem Handel geht als die Mitspieler. Besonders schön geht dies, wenn man bereits vorher durch den Magier einige Spielsteine einsacken konnte und daher auf eine Einigung nicht so angewiesen ist.
Der Einsatz der Gegenstandskarten empfiehlt sich in jedem Fall, auch wenn diese im Grundspiel eigentlich nicht dabei sein sollten. Gerade durch diese Karten wird das sonst recht starre Konzept des Spiels wunderbar aufgelockert und bringt den Spielern einiges an Überraschungen.
Fazit: Ein schönes und kurzweiliges Verhandlungsspiel.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten kann man „Drachengold“ in jedem Fall empfehlen. Allerdings sollte man darauf achten, eine der späteren Auflagen zu erwischen, bei denen die Regeln richtig übersetzt wurden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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