Spieletest für das Spiel: DRIBBELFIEBER
Hersteller: Queen Games               
Preis: 28 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Nein
Autor: Stefan Feld, Wolfgang Panning
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2014
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild
Dribbelfieber-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 10 Spielfiguren, 1 Ball, 2 Toranzeiger, 28 Münzen, 1 Farbwürfel, 1 Würfel, 1 Anstoßmünze, 2 Markierungsringe, 40 Karten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt ein Fußballfeld mit einem Raster aus 5x8 Feldern. Viele Felder besitzen dabei eine Farbmarkierung. Die Farben sind auf dem Farbwürfel zu finden. Am Rand der Spielfläche gibt es eine Skala für die geschossenen Tore beider Mannschaften und zwei Zählleisten für die Stärke eines Torschuß. Außerdem werden jeweils fünf Kartenfelder angedeutet, die den Spielfiguren zugeordnet sind.
Jeder Spieler hat einen Satz von Spielfiguren, die vor der ersten Partie mit Zahlen beklebt werden. Sie sind wie der Ball und die Toranzeiger aus Holz gefertigt.
Die Münzen dagegen sind aus Karton und haben unterschiedliche Zahlenwerte.
Mit der Anstoßmünze aus Pappe ermittelt man, wer die Partie beginnen soll. Sie hat zwei unterschiedlich gefärbte Seiten. Mit den kleinen Markierungsringen werden die Torschußstärke und der Verteidigungswert der Spieler auf der Skala angegeben.
Die Spielkarten sind der Motor des Spiels. Es gibt Spielerkarten, auf denen die Trikotnummer des Spielers, sein Angriffs- bzw. Verteidigungswert und sein Bewegungswert stehen. Die zweite Kartensorte sind Aktionskarten mit Bewegungsmuster und sogenannte „Poldikarten“, die neben einem Aktionssymbol eine Kartennummer und einen Preis haben. Auf den Übersichtskarten stehen spielrelevante Regeln in Kurzform.
Ziel: Jeder versucht, möglichst viele Tore zu schießen.
Die beiden Spieler wählen jeweils eine Farbe und setzen sich hinter den eigenen Torbereich. Die Spielerkarten kommen offen an die Kartenablagefelder des Spielplans. Dann nimmt sich jeder einige Münzen und mischt seine Aktionskarten, die als verdeckter Stapel bereitgestellt werden. Drei Karten werden davon auf die Hand genommen.
Ein Spieler mischt die Poldi-Karten und legt drei Karten offen in eine Auslage. Schließlich wirft man die Anstoßmünze, um den Startspieler zu ermitteln.
Ein Spiel geht über sechs Runden. In jeder Runde kommt jeder Spieler einmal an die Reihe, um seinen Spielzug zu machen.
Zunächst hat der Spieler eine kostenlose Aktion, für die er keine Karte benötigt. Hat er den Ball zu diesem Zeitpunkt nicht in seinem Besitz, bewegt er eine Figur in dessen Nähe dorthin. Ist der Ball dagegen unter eigener Kontrolle, darf man eine beliebige eigene Figur ein Feld diagonal oder bis zu zwei Felder in gerader Richtung ziehen.
Danach kann der aktive Spieler ein bis drei seiner Handkarten ausspielen. Jede Karte hat zwei Funktionen, von denen man eine auswählen darf. Dazu zählen Bewegungen ohne oder mit dem Ball, sowie Bewegungen des Balls ohne eine Spielfigur. Alternativ kann man auch Münzen erhalten.
Phase 3 läßt den Spieler eine der offenen Poldi-Karten kaufen und diese auf die Hand nehmen bzw. an einen eigenen Spieler anlegen. Danach wird die eigene Kartenhand auf drei Karten ergänzt.
Der letzte Spielabschnitt beschäftigt sich mit der Möglichkeit eines Torschusses. Dieser ist nur in der gegnerischen Hälfte möglich und im Strafraum sogar Pflicht.
Beim Schuß ermittelt man dazu den Angriffswert des Schützen und den Verteidigungswert des Torhüters, die sich beide aus mehreren Kennzahlen zusammensetzen. Die beiden Werte werden miteinander verrechnet, bevor der Angreifer den Zahlenwürfel wirft.
Übertrifft man den Torschußwert, wurde ein Treffer erzielt. Ansonsten gibt es zumindest ein Geldstück aus der Bank. Bei einem Fehlschuß kann es zum Abpraller kommen, bei dem der Farbwürfel definiert, in welches Feld der Ball fliegt oder ob es einen Abstoß vom Tor gibt.
Spielende: Nach sechs Runden gewinnt der Spieler mit den meisten Toren. Gleichstände sind möglich.
Kommentar: Neben dem Grundspiel gibt es noch eine Variante, bei der zusätzliches Material zum Einsatz kommt. Jetzt gibt es zwischen den Poldi-Karten noch eine Halbzeit-Karte, die das Ende der ersten Halbzeit vorgibt. Deswegen sind auch mehr Poldi-Karten im Spiel. Der Ballbesitz in einem Feld erfolgt nicht mehr automatisch, sondern in Abhängigkeit der Zweikampfwerte der Kontrahenten. Durch Abwerfen einer Handkarte kann man den Zweikampfwert eines Spielers eine Runde lang erhöhen. Zu diesem Zweck legt man entsprechende Marker auf die Figurenkarten.
In der Halbzeitpause kann jeder sein Kartendeck optimieren und ungeliebte Karten entfernen. Dafür gibt es Geld als Entschädigung.
„Dribbel Fieber“ ist kein kompliziertes Spiel, wirkt aber durch die mechanisch anmutenden Karten und die permanenten Rechnereien mit Angriffs- und Verteidigungswerten sehr trocken. Ein Fußball-Gefühl kommt dabei jedenfalls nicht auf, auch wenn man sich bei den Poldi-Karten bemüht hat, den Fußballstar Lukas Podolski mit Fotos in passenden Spielsituationen abzulichten. Als störend wurde vor allen Dingen der Torschuß empfunden, weil ein Tor nur abstrakt über den Vergleich zweier Werte und einem Würfelwurf fällt und man auf dem Spielbrett keinen wirklichen Torschuß sieht oder
nachspielt.
Die Spieldauer beträgt rund 40 Minuten beim Einsteigerspiel und eine Stunde bei der Variante. Diese macht das Spiel länger und noch rechenintensiver, ohne wirklichen spielerischen Mehrwert zu bringen. Nur die neuen Poldi-Karten bringen etwas mehr Abwechslung ins Spiel.
Das Spielmaterial ist ordentlich, auch wenn man grafisch von Queen Games deutlich besseres gewohnt ist. Mit dem Spiel soll aber vor allem junges Publikum angesprochen werden.
Fazit: Das bislang schwächste Spiel von Stefan Feld, der hier jedoch nur Co-Autor war.
Wertung: Mit gerade 3 Punkten kann das Sportspiel nicht überzeugen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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