Spieletest für das Spiel : DSCHUNGEL
Hersteller: Pelikan
Preis: n.b.
empf.Alter: 10-99
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1975 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Rudolf Ross 
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Dschungel-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 20 Spielsteine in 4 Farben, 20 Brückensteine
Aufmachung: In der Standardverpackung ist ausreichend Platz für das Spielmaterial, welches in einem speziellen Inlet rutschfest untergebracht ist. Die Spielsteine und Brückensteine sind aus Holz gemacht worden. Dabei sehen die Spielfiguren wie Holzzylinder aus, als Brückensteine dienen nur kleine Holzscheiben. Der Spielplan ist groß und zeigt die vier Dörfer des Dschungels, die durch eine Vielzahl von Wegen und insgesamt 20 Brücken miteinander verbunden sind. Die Grafik entspricht in etwa der Verpackung, sie ist also recht lustig und ansprechend gestaltet worden. Am Rand jedes Dorfes gibt es eine Zählleiste mit Zahlen von 1-15.
Ziel: Jeder Spieler übernimmt eine Anzahl von Spielfiguren, deren Ziel es ist, das gegenüberliegende Dorf am schnellsten zu erreichen. Zu Beginn des Spieles werden erst einmal die 20 Brücken mit Steinen belegt. Diese Felder zählen im Verlauf des Spieles ebenso wie die normalen Felder, die auf den verschiedenen Wegen aufgedruckt wurden.
Ist man am Zug, so kann man eine Spielfigur um die Anzahl Felder versetzen, die auf der eigenen Skala am Dorf am niedrigsten und noch zu sehen ist. Am Anfang ist dies das Feld "1-3". Zieht man einen Spielstein über eine Brücke mit einem Brückenstein hinweg, so entfernt man diesen Brückenstein und legt ihn auf seine Skala, beginnend mit dem Feld ganz links. Dadurch ändert sich im nächsten Zug natürlich die Schrittweite, die dann 4, später 5 und mehr beträgt. Brücken, die keinen Brückenstein mehr besitzen, sind so lange unpassierbar, bis jemand dort einen Brückenstein plaziert.
Man darf vor seinem Zug beliebig viele Brückensteine auf leere Brückenfelder legen, muß dabei jedoch beachten, daß die Zugweite im gleichen Zug sinkt. Zieht man mit einer Spielfigur über einen gerade gelegten Brückenstein, so bleibt dieser auf der Brücke stehen. Eigene oder fremde Figuren dienen als Blockade, sie dürfen nicht passiert werden.
Am Anfang des Spiels darf der 2. Spieler eine Brücke sperren. Dazu notiert er sich den Buchstaben der entsprechenden Brücke auf einem Zettel. Will ein Mitspieler nun über dieses Feld ziehen, ruft man "Gesperrt!" und der aktive Spieler muß mit seiner Figur zurück zum Startfeld. Danach wird der Zettel an diesen Spieler weitergegeben, der nun seinerseits ein leeres Brückenfeld sperrt.
Jeder Spieler muß seinem Gegenspieler eine Möglichkeit offen lassen, in sein Dorf zu gelangen und dort entsprechende Felder zu besetzen, im Notfall muß er seine Spielfiguren eben erst aus dem Dorf ziehen, bevor er andere Aktionen durchführen kann. Will man mit einer eigenen Spielfigur in ein Dorf ziehen, so muß man dies ohne Umschweife tun und darf keine Zielfelder dabei passieren. Die Zielfelder müssen mit genauer Augenzahl erreicht werden, eine einmal abgestellte Figur bleibt dort für den Rest des Spieles. Kann ein Spieler keine seiner Figuren bewegen, muß er passen.
Spielende: Das Spiel endet, wenn ein Spieler das gegenüberliegende Dorf erreicht hat. Dieser Spieler ist Sieger des Wettrennens.
Kommentar: Das Spiel ist äußerst knifflig, da es nur wenige Wege zum gegnerischen Dorf gibt und diese meist schnell besetzt sind, so daß man erst einmal einige Umwege laufen muß und so Brückensteine sammelt. Insgesamt hat das Spiel eine gute und neuartige Fortbewegungsweise, die Vorausschau beim Spieler verlangt, denn gibt man zu viele Brückensteine zu früh ab, so wird es zu lange dauern, seine eigenen Figuren zu bewegen. Hat man hingegen noch sehr viele Brückensteine, fällt einem die Bewegung an sich schon recht schwer.
Fazit: Ein nettes Denkspiel mit gutem Ambiente.
Wertung: Dscnungel erreicht 5 Punkte. Am meisten Spaß macht es zu viert, da hier die Felder schnell besetzt werden und es zu einem Gedränge kommt. Bei 2 Spielern bekommt jeder mehr Spielfiguren, welches das Spiel nur unwesentlich einfacher macht. Später erschien das Spiel unter dem Namen "Haithabu" bei Hexagames, allerdings ohne die Regeln zum Sperren eines Feldes mit Hilfe des Zettels.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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