Spieletest für das Spiel: DSCHUNKE
Hersteller: Queen Games Preis: 20 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Michael Schacht Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
80 Ladungsplättchen, 10 Marktkarten, 3 Markierungssteine, 30 Sonderkarten,
8 Nachschubkarten, 72 Warenkarten, 3 Kaufleute, 2 Gehilfen, 1 Dschunke,
1 Übersichtskarte, Spielgeld
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen Hafen in Asien aus der Vogelperspektive. Im Hafenbecken
befinden sich fünf Schiffe, auf denen unterschiedliche Waren abgelegt
sind. Jedes Schiff verfügt über einen Laderaum, in dem die Spieler
ihre Waren während der Partie unterbringen. Die Schiffe sind durch
Stege miteinander verbunden. Am Rand des Spielbretts befinden sich Ablagefelder
für die Sonder- und Marktkarten. Ferner ist am oberen Rand eine doppelte
Leiste zu sehen, die zusätzliche Aktionsmöglichkeiten beinhalten.
Die Leiste zeigt auch den Fortschritt des Spiels an.
Die Ladungsplättchen sind aus Pappe. Sie
zeigen jeweils drei Kisten in Form eines Streifens. Diese Streifen können
in die Laderäume der einzelnen Schiffe gelegt werden, wobei jeweils
drei Streifen nebeneinander passen.
Die Marktkarten zeigen den aktuellen Preis der
vier Warenarten an. Ferner kann man hier Sonderkarten erhalten. Die Markierungssteine
aus Holz werden nach der Wertung einer Ware auf das entsprechende Feld
der Machtkarte gelegt und verdecken es somit.
Durch Sonderkarten, die man durch bestimmte Aktionen
während des Spiels bekommt, können sich weitere Handlungsmöglichkeiten
und zusätzliche Siegpunkte ergeben. Die Nachschubkarten bringen jedem
Spieler in einer Runde neue Warenkarten auf die Hand.
Es gibt insgesamt vier verschiedene Warenarten
mit verschiedenen Farben in Form von Handkarten. Sie werden zum Bieten
auf die Marktkarten benötigt.
Bei den Kaufleuten handelt es sich um Holzscheiben,
die mit einem Aufkleber versehen wurden. Diese Spielfiguren bewegen sich
im Uhrzeigersinn über die einzelnen Schiffe und ermöglichen den
Spielern dort Aktionen auszuführen. Die Gehilfen sind eine Alternative
zu den Kaufleuten. Sie werden auf den Zählleisten am Rand gezogen
und bringen ortsunabhängige Spielmöglichkeiten.
Die Dschunke aus Holz markiert den Startspieler
einer Runde. Auf der Übersichtskarte findet man den Spielablauf und
die wichtigsten Spielregeln in verkürzter Form. Das Spielgeld ist
etwas klein geraten, aber in ausreichender Menge und Stückelung vorhanden.
Ziel: Als asiatischer
Händler versuchen die Spieler möglichst große Gewinne beim
Handel mit Waren zu erzielen.
Am Anfang erfolgt ein fester Spielaufbau. Jeder
Spieler bekommt eine Farbe zugeteilt. Danach werden einige Ladungsstreifen
bereits auf die verschiedenen Laderäume der Schiffe verteilt. Die
Nachschubkarten jedes Spielers werden offen vor ihm ausgelegt. Dann sortiert
man die Warenkarten und legt sie auf die Schiffe. Die Gehilfen und Händler-Figuren
kommen auf ihre Startpositionen, die gemischten Marktkarten werden als
Stapel bereitgelegt. Schließlich mischt ein Spieler noch die Sonderkarten
und teilt sie in vier gleichgroße Stapel. Diese Stapel wandern unbesehen
auf die dafür vorgesehenen Ablagefelder des Spielbretts. Der Startspieler
erhält den Spielstein „Dschunke" und beginnt die Partie, wobei nach
einem bestimmten Verfahren noch jeder zwei Warenkarten als Startkapital
erhalten hat.
Es werden mehrere Runden gespielt. Jede Runde
gliedert sich dabei in sechs Phasen, die nacheinander abgearbeitet werden.
In der ersten Phase wird die oberste Marktkarte
aufgedeckt. Sie gibt an, wieviel Geld die Spieler in einer späteren
Phase erhalten können. Sollte sich die Figur eines Gehilfen auf einem
Sonderfeld ihrer Leiste befinden, findet das Ereignis nun statt (alle nehmen
reihum eine Sonderkarte oder alle müssen ihre Barschaft angeben).
Danach darf reihum, beginnend mit dem Startspieler,
jeder eine Aktion ausführen. Für eine Aktion kann man entweder
einen Kaufmann oder einen Gehilfen wählen.
Jeder Kaufmann ist nur auf dem Schiff aktiv,
auf dem er sich gerade befindet. Beim „Lademeister" darf der Spieler zwei
Ladungsstreifen nehmen und in die Ladeluke des Schiffs legen. Eine Ebene
hat Platz für drei nebeneinander liegende Streifen. Ist eine Ebene
komplett gefüllt, werden die neuen Streifen um 90 Grad versetzt auf
die bereits ausliegenden Streifen gelegt. Bei späteren Wertungen zählen
immer nur die von oben sichtbaren Kisten der Streifen!
Mit dem „Verkäufer" kann man so viele Geldeinheiten
erwirtschaften, wie eigene Kisten sichtbar auf dem Schiff sind. Man erhält
als Minimum in jedem Fall drei Geldeinheiten.
Unter Zuhilfenahme des „Warenmeisters" kann sich
ein Spieler pro sichtbarer eigener Kiste auf dem Schiff eine Warenkarte
der auf dem Schiff gelagerten Sorte nehmen. Auch hier gibt es immer ein
Minimum von drei Warenkarten. Sollte man diese Aktion auf der grauen Dschunke
vornehmen, darf man sich die Warenart aussuchen. Sollte einmal eine Warenart
ausgegangen sein, darf man sich Karten einer beliebigen anderen Sorte nehmen.
Wählt der Spieler einen Gehilfen, so erhält
er die Aktion, unter der die entsprechende Gehilfen-Figur gerade steht.
Auch hier kann man neue Kisten aufladen, Geld erhalten oder Warenkarten
bekommen. Allerdings darf der Spieler als Bezugspunkt nur eine der beiden
Dschunken auswählen, auf der kein Händler steht.
Nach dem Ausführen einer Aktion wird der
Spielstein der verwendeten Figur umgedreht, um den nachfolgenden Spielern
zu signalisieren, daß die Aktion schon verbraucht wurde.
In Phase 3 gibt es automatisch für jeden
Spieler zwei neue Warenkarten als Nachschub. Hat ein Spieler durch Sonderkarten
weitere Nachschubkarten gezogen, erhält er entsprechend mehr Karten
auf die Hand. Die Warenkarten dürfen frei gewählt werden und
können auch aus unterschiedlichen Warensorten bestehen.
Der folgende Spielabschnitt nennt sich Warenpoker.
Jeder wählt aus seinen Warenkarten nun eine beliebige Menge einer
Sorte aus (man darf auch keine Karten auswählen) und legt die Karten
verdeckt mit seiner Hand auf den Tisch. Gleichzeitig werden dann die Hände
vom Tisch genommen und die ausliegenden Karten aufgedeckt.
Wer am meisten Karten einer Farbe geboten hat,
erhält den Geldbetrag aus der Bank, der auf der Marktkarte bei der
entsprechenden Warenart angegeben ist. Die anderen Spieler, die ebenfalls
Karten in dieser Farbe ausgelegt haben, gehen leer aus. Alle eingesetzten
Karten kommen jedoch wieder auf den Zugstapel des betreffenden Schiffs
und sind somit für die Spieler verloren.
Alle Farben, bei denen Geld kassiert wurde, werden
anschließend mit einem Markierungsstein auf der Marktkarte abgedeckt.
Gibt es noch eine oder mehrere Warenarten, für die noch niemand kassiert
hat, beginnt eine weitere Warenpoker-Runde nach dem gleichen Prinzip. Sollte
auf einer abgerechneten Warenkarte ein „S" stehen, erhält der Gewinner
kein Geld, sondern darf sich aus einem der vier Sonderkarten-Stapel eine
beliebige Sonderkarte auswählen und auf die Hand nehmen.
In der fünften Spielphase einer Runde werden
alle Händler und die Gehilfen ein Feld im Uhrzeigersinn bewegt. Danach
dreht man die Figuren wieder um, so daß ihre Aufkleberseite zu sehen
ist.
Zum Abschluß wandert schließlich
der Dschunke-Spielstein zum nächsten Spieler, der die nächste
Runde beginnt.
Spielende: Nach
10 Spielrunden endet die Partie. Es zählt das Bargeld und es gibt
Bonuspunkte für besondere Aufträge, die sich unter den Sonderkarten
befinden. Außerdem gibt es einen Spielende-Bonus von 4 Geldeinheiten
für jedes Schiff, auf dem mindestens eine Kiste sichtbar ist.
Kommentar: „Dschunke"
ist am Anfang etwas verwirrend, was sich aber spätestens nach der
ersten Partie ändert. Der wesentliche Motor im Spiel ist der Warenpoker,
bei dem es häufiger mal zu Überraschungen kommen kann. Das Spiel
an sich ist sowohl mit drei wie auch mit vier Spielern sehr gut spielbar,
allerdings sollte man nach Möglichkeit niemanden haben, der alle Züge
immer durchrechnen will und so das Spiel unnötig in die Länge
zieht.
Fazit: Ein gutes
Kartenbrettspiel von Queen Games.
Wertung: Mit soliden
4 Punkten ist die Neuheit von Michael Schacht durchaus empfehlenswert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de