Spieletest für das Spiel: EDEL, STEIN UND REICH
Hersteller: Alea 
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 9- 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Reinhard Staupe
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Edel Stein und Reich-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 30 Edelsteinkarten, 39 Ereigniskarten, 20 Aktionskarten, 1 Wertungskarte, 88 Edelsteine, 60 Geldscheine
Aufmachung: Auf den Edelsteinkarten sieht man eine bestimmte Anordnung von Edelsteinen, um die es in einer Bietrunde geht. Daneben ist ein Zahlenwert zu sehen, der angibt, wie viel Geld sich ein Spieler eventuell nehmen kann, wenn er die entsprechende Aktion in der Bietrunde wählt. Die Ereigniskarten lassen sich in zwei Kategorien einteilen. Einige Karten müssen sofort eingesetzt werden, während andere erst bei einer Wertung ausgelöst werden.
Die Aktionskarten dienen als Motor im Spiel. Es gibt insgesamt fünf Kartensätze mit jeweils vier unterschiedlichen Aktionsmöglichkeiten, aus denen ein Spieler wählen kann.
Auf der Wertungskarte stehen die vier Edelsteinarten und die Summe, die ein Spieler bei einer Wertung bekommt, wenn er die Mehrheit besitzt. Darunter ist ein weiteres Symbol, welches die Mehrheitsverhältnisse und deren Erlös bei bestimmten Ereigniskarten regelt.
Die Edelsteine selbst sind aus Kunststoff und transparent. Die Farbgebung ist eindeutig und stark ausgeprägt, wodurch das Spiel einen edlen Eindruck macht. Das Spielgeld liegt in Form von stabilen Papp-Plättchen in unterschiedlichen Stückelungen vor.
Ziel: Es gilt, möglichst viel Geld durch den klugen Einsatz von Aktionskarten und Tauschvorgängen zu scheffeln.
Gespielt wird in drei Durchgängen. Je nach Anzahl der Spieler hat jeder Durchgang zwischen sechs und acht Spielrunden. Am Ende jedes Durchgangs gibt es eine Wertung.
Zunächst gibt es für jeden einen Satz mit Aktionskarten. Diese zeigen Geld, eine Ereigniskarte oder Edelsteine. Die Karten mit „Freier Wahl" kommen nur bei fünf Personen ins Spiel.
Eine Person teilt jedem Spieler insgesamt 12 Edelsteine in den vier Farben aus. Diese werden in farbigen Reihen vor den Spielern ausgelegt. Die Wertungskarte kommt für alle gut sichtbar in die Tischmitte, während die restlichen Edelsteine und das Spielgeld an die Seite kommen. Man mischt die Ereigniskarten gut durch und legt sie neben die Wertungskarte. Danach werden auch die Edelsteinkarten gemischt und je nach Spielerzahl einige Karten offen zu einem Ablagestapel bereitgestellt. Die restlichen Karten bilden einen separaten Aufnahmestapel.
In einer Spielrunde nimmt sich zunächst jeder eine Edelsteinkarte und legt sie offen vor sich ab. Dann wird die oberste Ereigniskarte gezogen und offen in die Tischmitte gelegt.
Jetzt entscheiden sich alle Spieler geheim für eine Kartenaktion und legen die entsprechende Karte verdeckt vor sich aus. Anschließend dreht man die ausgelegten Karten gleichzeitig um und vergleicht die Auslagen.
Zunächst wird die Aktionskarte „Geld" ausgeführt. Hat nur ein Spieler diese Wahl getroffen, darf er sich aus der Bank so viel Geld nehmen, wie auf der vor ihm liegenden Edelsteinkarte angegeben ist. Das Geld muß offen und übersichtlich ausliegen. Wenn zwei Personen diese Aktion machen wollen, müssen sie miteinander verhandeln, während bei drei oder mehr Spielern die Aktion nicht ausgeführt werden kann.
Dann kommt die Auswertung der Aktionskarte „Ereignis". Auch hier kann ein Spieler allein die ausliegende Aktionskarte unbehelligt nehmen oder eine verdeckte Karte ziehen. In letzterem Fall wird die ausliegende Ereigniskarte offen unter den Reststapel geschoben. Die Ereigniskarte muß eventuell sofort ausgeführt werden oder gilt erst bei der nächsten Wertung. Wenn zwei Personen diese Aktion machen wollen, müssen sie wiederum miteinander verhandeln, während bei drei oder mehr Spielern die Aktion nicht ausgeführt werden kann.
Bei der Aktion „Edelsteine" darf ein einzelner Spieler die Steine aus dem Vorrat nehmen, die auf seiner Edelsteinkarte abgebildet sind. Wieder muß man sich bei zwei Personen einigen, wer die Aktion ausführen darf und bei drei und mehr Personen mit dieser ausliegenden Aktionskarte geschieht nichts.
Nur bei voller Besetzung gibt es noch die vierte Aktionsmöglichkeit der „freien Wahl". Diese Aktion kann immer von einem Spieler ausgeführt werden, auch wenn andere ebenfalls diese Karte gespielt haben. Hat nur ein Spieler die Karte gelegt, darf er einen seiner Edelsteine in den Vorrat legen und gegen zwei beliebige austauschen. Bei zwei oder mehr Spielern mit dieser Aktion dürfen sich die Spieler nach einem festgelegten Modus jeweils einen Edelstein aus dem Vorrat nehmen.
Beim Handeln zwischen zwei Spielern beginnt derjenige, der die wenigsten roten Edelsteine besitzt. Bei Gleichstand werden die nächsthöheren Edelsteinsorten untereinander verglichen. Der erste Spieler wählt dann einen oder mehrere Edelsteine aus, die er dem anderen bieten will, damit dieser auf die gewählte Aktion verzichtet. Dieser kann das Angebot annehmen oder ein Gegengebot machen. Ein Gegengebot muß entweder eine höhere Menge oder einen höheren Wert besitzen. Es wird so lange gehandelt, bis ein Spieler die gebotenen Edelsteine nimmt und in seinen Vorrat legt. Danach darf der andere Spieler die gewählte Aktion ausführen.
Sollten alle Aktionen abgehandelt worden sein, kommen die ausliegenden Edelsteinkarten auf den Ablagestapel und es beginnt eine neue Spielrunde. Wenn nach einer Spielrunde alle Edelsteinkarten verbraucht sind, kommt es zu einer Wertung.
Der Spieler mit den meisten roten Edelsteinen bekommt 14 Geldeinheiten, die Besitzer der anderen Edelsteine jeweils immer etwas weniger Geld, sofern sie alleine die Mehrheit besitzen. Danach müssen sie die Hälfte ihrer Edelsteine dieser Sorte in den allgemeinen Vorrat zurückgeben. Eventuell kann das Geld durch Wertungskarten bei einer Edelsteinsorte noch erhöht werden. Anschließend überprüft man, wer die meisten Zertifikate ausliegen hat. Die beiden Spieler mit den meisten Dokumenten (sie gibt es durch die Ereigniskarten) bekommen ebenfalls Geld.
Wenn es bei Edelsteinen einen Gleichstand gibt, wird das Geld dort gleichmäßig geteilt. Anschließend geben diese Spieler automatisch zwei Edelsteine dieser Sorte ab. Bei einem Gleichstand an Zertifikaten gibt es für jeden beteiligten Spieler die volle Summe.
Vor einem neuen Durchgang werden alle Ereigniskarten und Zertifikate eingesammelt und neu gemischt. Danach werden wieder die Edelsteinkarten gemischt und entsprechend der Vorgabe einige Karten aufgedeckt, die in dieser Runde nicht am Spiel teilnehmen.
Spielende: Nach drei Durchgängen ist die Partie vorbei. Es gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld. Bei Gleichstand zählt die Anzahl der Edelsteine.
Kommentar: In leicht abgeänderter Form ist dieses Spiel bereits unter dem Namen „Basari" bei FX Schmid erschienen. Am Spielgefühl hat sich seitdem nicht viel geändert, da man den größten Teil der Spielregeln übernommen hat und nur kleine Änderungen bei den Aktionskarten vorgenommen hat. Das Spiel ist nun sogar mit fünf Personen spielbar geworden, weil man die Zusatzaktion „freie Wahl" eingeführt hat.
„Edel, Stein und Reich" funktioniert zu dritt wie zu fünft exzellent. Jede Spielrunde ist spannend, da man versucht, die Pläne der Gegner zu durchkreuzen und möglichst gute Schnäppchen zu machen, während die anderen sich ausstechen oder über Verhandlungen ihre Aktionen teuer erkaufen müssen.
Fazit: Ein sehr gutes Spiel und in dieser Form sicherlich eine Kaufempfehlung.
Wertung: Mit guten 5 Punkten ist die neue Version von „Basari" auch heute noch ein Hit. Wer das alte Spiel nicht bereits besitzt, kann bedenkenlos zuschlagen, obwohl auch alte Hasen an der neuen Version ihre Freude haben werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de





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