Spieletest für das Spiel : EL
GRANDE-GROSSINQUISITOR & KOLONIEN
Hersteller: Hans im Glück Preis: 21 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Kramer, Richard Ulrich Besonderheit: Kategorie: Erweiterung für El Grande |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans-im-Glück recht herzlich!
Ausstattung: 4 neue
Regionen, 2 Begrenzungstafeln, 1 Großinquisitor, 4 Caballeros des
Großinquisitors, 30 Caballeros in Spielerfarben, 11 Warenplättchen,
1 Großinquisitor-Karte, 11 Aktionskarten
Aufmachung: Die
Grafiken der Regionen und der Karten sind von der gleichen Qualität
wie die des Grundspiels. Die Regionen sind aus dicker Kartonpappe und lassen
sich um das Hauptspielfeld gruppieren. Die Begrenzungstafeln bieten Platz
für sechs oder zehn Caballeros und werden durch die neuen Aktionskarten
aktiviert und versetzt. Der Großinquisitor und seine Vasallen sind
aus schwarzem Holz. Die Caballeros in den Spielerfarben sind wie im Grundspiel
kleine lackierte Holzwürfel. Bei den Warenplättchen gibt es zwei
Sorten. Gold zählt 6 Siegpunkte, Stoffe zählen 4 Siegpunkte.
Die Großinquisitor-Karte bildet den sechsten Aktionsstapel, die neuen
Aktionskarten den siebten Stapel. Die Aktionskarten des siebten Stapels
haben meist eine oder mehrere Waren bzw. Gold in einer Ecke abgebildet.
Ziel: Die Regionentafeln
kommen auf bzw. neben den Spielplan. Jeder erhält eine Spielerfarbe
und dort entsprechend alle Caballeros, den Granden und seine Karten zur
Ermittlung der Spielreihenfolge. Jeder erhält 12 Caballeros an den
Hof, wovon einer als Markierungsstein für die Siegpunkte zählt.
Man mischt die Länderkarten und ermittelt wie gewohnt die Heimatregionen,
in die ein Grande und zwei Vasallen kommen. Nach der Bestimmung der Königsregion
zieht man ein weiteres Land, in das eine Begrenzungstafel (je nach Spielerzahl
die große oder die kleine) gelegt wird. In zwei weiteren gezogenen
Ländern werden jeweils zwei Caballeros des Großinquisitors plaziert.
Das Spiel funktioniert genauso wie das Grundspiel.
Im weiteren Verlauf werden hier nur die neuen Regeln beschrieben. Caballeros
können aus dem Castillo nicht in die neuen Regionen gebracht werden.
Auch verläßt der König niemals das Festland.
In Frankreich können nur drei Caballeros
stationiert werden. Diese werden auf die vorgezeichneten Felder gestellt.
Bei einer normalen Wertung gibt es für die ersten beiden Caballeros
Zusatzpunkte, die auf den vorgezeichneten Feldern angegeben sind und zu
den Länderpunkten hinzukommen. Caballeros können in Frankreich
nur eingesetzt werden, wenn der König in Aragon oder Katalonien steht
oder direkt vom Schiff bzw. vom Hof. Natürlich sind auch Umsetzungen
durch Intrigantenkarten möglich.
Das Schiff ist die zweite neue Region. Befindet
sich der König in einer Küstenregion, kann man seine Leute auch
auf das Schiff setzen. Ist der Kapitänsplatz dort unbesetzt, darf
man eine Spielfigur dorthin stellen. Bei einer Wertung erhält nur
der Kapitän Siegpunkte. Wer Figuren auf dem Schiff hat, kann in der
nächsten Runde als zusätzliche (!) Aktion diese auf Amerika und
die Mittelmeerländer verteilen. Die Figuren können auch auf beliebige
Küstenländer gehen.
Amerika und die Mittelmeerländer können
nur über das Schiff oder Intrigantenkarten erreicht werden. Auf den
Karten des siebten Stapels findet man Waren bzw. Gold. Wird eine solche
Karte genommen, kommen die entsprechenden Sachen in die beiden Übersee-Regionen
und werden dort als Chips offen ausgelegt. Auf dem Amerika-Feld gibt es
einen Vizekönig, der von einem beliebigen Caballero besetzt werden
kann. Dieser Caballero zählt bei der Ermittlung der meisten Figuren
in dieser Region nicht mit, bringt aber alleine fünf Siegpunkte. Er
kann nur durch Intrigantenkarten oder freiwilligen Rückzug von diesem
Feld vertrieben werden.
Landet ein Caballero in einem dieser beiden Länder,
so kann er einen freien Chip besetzen, indem er sich darauf stellt. Dieses
Plättchen kann ihm nicht mehr genommen werden. Er muß es jedoch
erst nach Spanien bringen, damit es für ihn einen Wert bekommt. In
seinem Zug kann er diese Figur zurück auf das Schiff setzen oder mit
Hilfe einer Intrigantenkarte direkt nach Spanien. Dort angekommen, erhält
man für Gold 6 Siegpunkte und für die Waren 4 Siegpunkte, die
sofort auf der Leiste vermerkt werden. Die Chips kommen anschließend
wieder in den Vorrat.
Die Großinquisitor-Karte bringt die Figur
an den eigenen Hof. Die vier schwarzen Vasallen werden bei Abrechnungen
nun wie eigene Figuren gezählt. Nach dem Aktivieren der Karte darf
der Spieler zwei dieser Caballeros in beliebige Regionen versetzen. In
jeder folgenden Runde kann man entweder einen Caballero mehr aus der Provinz
an seinen Hof bringen oder einen Caballero mehr einsetzen, als dies die
Karten normalerweise zulassen.
Die Begrenzungstafel im Spiel hat eine besondere
Funktion. Kommen Caballeros in eine solche Region, werden sie auf die Tafel
gestellt, solange dort Platz ist. Die restlichen Caballeros kommen neben
diese Begrenzungstafel. Bei einer Wertung werden nur die Figuren gezählt,
die auf der Tafel sind. Ein Versetzen der Tafel ist möglich, die Caballeros
bleiben jedoch im alten Land. Kommt die Tafel dann in eine Region mit mehr
Vasallen, entscheidet der aktive Spieler, welche Vasallen auf die Tafel
kommen und welche nicht. Umsetzungen mit Hilfe der Intrigantenkarte sind
in einer Region erlaubt.
Spielende: Nach
9 Runden endet die Partie.
Kommentar: Die zweite
Erweiterung macht El Grande zu einem absoluten Topspiel. Sie läßt
sich ohne große Probleme auch mit der ersten Erweiterung kombinieren,
macht aber unserer Meinung nach dann nicht so viel Spaß.
Fazit: Wer El Grande
gerne spielt, kommt an dieser sinnvollen Erweiterung einfach nicht vorbei.
Man sollte eine Partie allerdings mit mindestens drei Personen bestreiten.
Wertung: El Grande
inkl. Großinquisitor & Kolonien bekommt 6 Punkte und ist dadurch
eines der wenigen sehr guten Spiele der neunziger Jahre.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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