Spieletest für das Spiel: EL PASO
Hersteller: Zoch                      
Preis: 20 Euro
empf.Alter:10-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Dorra
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Januar 2010
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild El Paso-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Zoch recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 48 Raubzugkarten, 36 Beuteplättchen, 1 Beutel, 5 Spezialwürfel, 1 Spielfigur, 50 Geldeinheiten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt sieben Städte, die man im Verlauf der Partie ausrauben wird. Neben den verschiedenen Gebäuden des Ortes sieht man außerdem, welche Ware zu einem besonderen Tauschkurs verkauft werden kann. Am Rand befinden sich noch fünf Ablageplätze für die Würfel.
Die Raubzugkarten lassen sich in sechs Farben unterteilen. Für jede Farbe gibt es einen Satz mit Zahlenwerten von 1 bis 8. Die Farben symbolisieren verschiedene Gebäudetypen, die es in den Städten gibt.
Die Beuteplättchen sind ebenfalls in den Farben der Raubzugkarten gehalten. Auch auf ihnen stehen Zahlenwerte, die angeben, wie wertvoll die Beute bei einem Beutezug ist. Die Plättchen werden in jedem Durchgang blind aus einem Stoffbeutel gezogen.
Die große Spielfigur zeigt an, in welcher Stadt sich die Räuber gerade befinden. Um den Ort auszurauben, wirft ein Spieler die Spezialwürfel. Sie zeigen verschiedene Symbole, die für bestimmte Raubzug-Möglichkeiten stehen. Außerdem gibt es auf jedem Würfel noch Sheriff-Symbole.
Als Geld dienen kleine hölzerne Nuggets in unterschiedlichen Farben. Die Farben stehen dabei für verschiedene Geldbeträge.
Ziel: Als Räuber versuchen die Spieler, schnell und möglichst geschickt die sieben Orte in der Umgebung auszurauben.
Zu Beginn der Partie werden die Raubzugkarten nach Farben sortiert und separat gemischt. Jeder erhält von jedem Kartenstapel eine Karte auf die Hand. Die Spielfigur wird auf den ersten Ort gestellt. Ein Spieler mischt die Plättchen im Sack und zieht anschließend 20 Stück. Sie werden nach Farben sortiert. Bei mehreren Plättchen in einer Farbe kommen diese als Stapel übereinander, wobei der höchste Zahlenwert unten liegen muss. Die Beute-Stapel werden anschließend auf die passenden Gebäude in der Stadt gestellt. Gibt es Plättchen, die nicht in einem passenden Gebäude untergebracht werden können, weil dieses nicht in der aktuellen Stadt vorhanden ist, kommen nun in den Beutel zurück.
Bevor der erste Raubzug beginnt, wählt jeder eine Handkarte aus und legt sie verdeckt ab. Anschließend decken alle Spieler ihre Karten auf und der aktive Spieler wirft alle Würfel einmal.
Bei Sheriff-Sternen werden die entsprechenden Würfel sofort auf den dafür vorgesehenen Ablageplatz gelegt. Dann erhalten die Spieler gemäß ihren ausgespielten Farbkarten jeweils ein Plättchen der gleichen Farbe aus der Stadt. Beim Saloon und der Pferdeweide jedoch nur, wenn auch ein passendes Symbol auf den Würfeln zu finden ist. Ansonsten gehen die Spieler mit diesen ausgelegten Karten leer aus.
Haben mehrere Spieler die gleiche Farbe ausgewählt, darf derjenige mit dem höheren Zahlenwert zuerst ein Plättchen nehmen.
Die ausgespielten Karten bilden separate Ablagestapel. Danach dürfen sich die Spieler jeweils eine neue Raubzugkarte nehmen. Es gibt keine Reihenfolge, mit der bestimmt wird, wer als erstes nimmt.
Ist ein Raubzugstapel leer, wird der gleichartige Ablagestapel umgedreht und bildet den neuen Nachziehstapel.
Am Ende einer Runde entscheiden sich die Spieler, ob sie noch weiter in der Stadt bleiben wollen oder sich schon auf den Weg machen in die nächste Stadt. Jeder Spieler, der freiwillig aufhört, verkauft nun seine Beute an den örtlichen Hehler. Je früher man die Stadt verlässt, desto weniger Beuteplättchen darf man mitnehmen. Der Rest wird zum Tauschkurs in Geld umgewandelt und kommt in den Beutel zurück.
Die verbliebenen Spieler in der Stadt gehen auf eine weitere Plünderrunde. Wieder darf der aktive Spieler Würfel werfen, allerdings nur die, die kein Sheriff-Symbol haben.
Zeigen nach einem Wurf alle Würfel das Sheriff-Zeichen, müssen die Spieler Hals über Kopf die Stadt verlassen. Die gerade gesammelte Beute geht verloren und kommt in den Beutel zurück.
Spielende: Nach dem Ausrauben der siebten Stadt endet die Partie und es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: Wie bei vielen anderen Würfelspielen dieser Art gilt es, das Risiko beim Plündern abzuwägen. Je mehr Spieler die Stadt verlassen haben, desto leichter kann man alleine weitere Beute machen. Die Gefahr, ein Sheriff-Symbol zu würfeln, ist jedoch nicht eben gering.
Hat man sich erst einmal einen Vorsprung erkämpft, kann man von dieser Position aus beruhigt mit den anderen mitgehen und so dafür sorgen, daß sie nicht allzu viel Geld mehr einnehmen als man selbst.
Das Plündern der Orte ist abwechslungsreich. Da nicht immer gleich viele Plättchen in jeder Stadt sind und ihre Wertigkeit auch noch variiert, kommt es zu ganz unterschiedlichen Konstellationen. Oft sind dann bestimmte Raubzugkarten begehrt, die man sich nach der Auswertung schnell schnappen will. Hier kommt dann ein wenig Hektik ins Spiel.
An bestimmten Orten kann man begehrte Ware zu einem guten Tauschkurs an den Mann bringen. Deshalb ist es wichtig, auch mal Beute in eine andere Stadt mitzunehmen. Je früher man allerdings aus den Plünderungen ausscheidet, desto weniger Beute darf transportiert werden. Das kann dann schon einmal zu einem kleinen Dilemma werden, wenn tolle Beuteplättchen zu einem schlechten Kurs eingetauscht werden müssen.
Das Material ist funktional und auch bei farbschwachen Spielern noch gut erkennbar. Die Grafiken des Spielplans und der Karten sind in einem Comic-Stil gehalten, der zwar nicht jedem gefällt, aber in sich recht stimmig wirkt. Leider sind die Tauschkurse in einer derart kleinen Schrift geschrieben, daß man schon recht gute Augen braucht, um sie erkennen zu können.
Zu zweit wirkt das Spiel leider etwas langweilig, obwohl es planbarer ist. Um Stimmung aufkommen zu lassen, sollte man ein Spiel mit vier oder fünf Personen versuchen. Hier geht es erfahrungsgemäß hoch her. Das dann zwar der Glücklichere gewinnt, wird gerne in Kauf genommen.
Fazit: Ein lustiges und kurzweiliges Würfelspiel, bei dem man seine Chancen jede Runde neu einschätzen muss.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „El Paso“ ein weiteres gelungenes Würfelspiel von Zoch.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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