Spieletest für das Spiel: ELASUND
Hersteller: Kosmos Preis: 26 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus Teuber Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2005 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
40 Siegpunktsteine, 2 Würfel, 1 Schiff, 37 Gebäude, 9 Kirchenkärtchen,
36 Stadtmauern, 51 Goldkarten, 39 Machtkarten, 2 Stadttore, 4 Übersichten,
20 Baubriefe, 4 Anzeiger
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt im Zentrum eine Fläche mit 9x10 Feldern, auf denen
die Gebäude der Stadt Elasund gebaut werden sollen. Jede Reihe besitzt
dabei einen Zahlenwert von 2-12 und ein dazugehöriges Seefeld, auf
dem das Holzschiff als Anzeiger abgestellt wird. Einige Felder am Rand
zeigen ein oder zwei Mühlensymbole und es gibt eine festgelegte Kirchenbaugrube
auf einem der Spielfelder.
Um die Stadt herum verlaufen einige Felder, auf
denen man die Stadtmauern errichten kann. Am Rand gibt es ferner eine Grafik,
die die neun Teile der Kirche zeigt und eine Punkteleiste für erreichte
Handelspunkte.
Die Siegpunktsteine sind kleine Holzwürfel
in den Farben der Spieler. Sie werden auf Gebäude, Mauern oder die
Handelspunktleiste gelegt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Sobald ein Spieler alle Würfel losgeworden ist, hat er das Spiel für
sich entschieden.
Mit Hilfe der Würfel wird die aktive Reihe
im Zug eines Spielers ermittelt. Die Spieler erhalten dort Gold und Machtkarten,
sofern sie über ein eigenes Gebäude verfügen.
Die Gebäude sind unterschiedlich groß
und bringen dem Besitzer Einkünfte oder sorgen dafür, daß
er Siegpunkte ablegen kann. Die Kirche besteht aus neun einzelnen Teilen
und ihre genaue Position wird erst im Verlauf der Partie bestimmt.
Bei den Stadtmauern handelt es sich um kleine
Plättchen, die in festgelegter Reihenfolge am Rand der Spielfläche
ausgelegt werden können und dann einmalige Effekte erlauben.
Alle Goldkarten sind identisch, während
es drei verschiedene Machtkarten-Typen gibt. Die Karten benötigt man
für eine Reihe von Spielaktionen.
Mit Hilfe der Stadttore aus Pappe wird das Spielfeld
verkleinert, wenn man mit weniger als vier Personen spielt. Die Übersichten
helfen über die verschiedenen Aktionen den Überblick zu behalten.
Jeder Spieler hat einige Baubriefe mit unterschiedlichen
Zahlenwerten. Mit diesen Plättchen markiert ein Spieler zukünftige
Bauplätze für sich. Je nach Gebäudewunsch muß man
durchaus einmal mehrere Baubriefe auslegen und diese dann auch bezahlen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, seine 10 Siegpunkte möglichst schnell auf dem Spielbrett
unterzubringen.
Zu Beginn der Partie wird das Spielbrett ausgebreitet.
Je nach Spielerzahl werden die beiden Stadttore auf ihre Positionen am
Rand der Spielfläche ausgelegt und bedecken dadurch einige Baufelder
und Felder für die Stadtmauer.
Jeder bekommt die Siegpunktsteine, Baubriefe
und die Übersicht in einer Farbe. Außerdem bekommt man vier
Gebäude in seiner Farbe ausgehändigt. Die Stadtmauern in Spielerfarben
werden auf der Rückseite nach ihren Zahlenwerten sortiert und als
Stapel vor den Spielern ausgelegt. Dann setzt man seinen Anzeiger auf das
unterste Feld der Handelsleiste und plaziert seine beiden Startgebäude
gemäß der Startaufstellung. Ein Spieler mischt alle Kirchenplättchen
und legt diese verdeckt als Stapel neben die Abbildung der Kirche am oberen
Rand der Spielfläche. Schließlich mischt man die Machtkarten
gut durch und legt die Goldkarten als offenen Stapel daneben. Jeder Spieler
bekommt drei Gold- und eine Machtkarte. Schließlich würfelt
man den Startspieler aus.
Sobald ein Spieler am Zug ist, würfelt er
mit beiden Würfeln und setzt das Schiff auf das entsprechende Zahlenfeld.
Danach bekommen die Spieler, die in dieser Reihe jeweils ein Gebäude
haben, je nach Art des Gebäudes, eine Macht- oder eine Goldkarte.
Bei einer geworfenen "7" kommt ein Seeräuber zum Einsatz. Hier versetzt
der aktive Spieler zunächst das Schiff in eine beliebige andere Reihe.
Danach muß jeder Spieler in der neuen Reihe für jeden Siegpunktstein
dort eine Machtkarte bzw. eine Goldkarte abgeben. Von allen diesen abgegebenen
Karten darf sich der aktive Spieler pro eigenem Wachturm (ein bestimmtes
Mauerteil) eine Karte aussuchen und behalten.
Nachdem die Erträge ausgeteilt wurden, darf
der aktive Spieler einmal oder zweimal bauen. Dabei kann man eigene oder
neutrale Gebäude setzen, an der Stadtmauer arbeiten oder ein Teil
der Kirche errichten.
Zunächst benennt der Spieler die Baufläche,
die er mit dem Gebäude überdecken will. Danach muß er entsprechend
der Gebäudeart ein bis drei Baubriefe aus diesem Bereich entfernen,
bevor er das Gebäude dort ablegen darf. Die Gebäude kosten je
nach Größe unterschiedlich viele Goldkarten, die der Spieler
abgeben muß. Die Baubriefe wandern zu ihren Besitzern zurück.
Schließlich darf der Spieler unter Umständen ein oder zwei Siegpunkt-Würfel
auf dem neuen Kärtchen ablegen.
Es ist erlaubt, Baubriefe von Mitspielern zu
nutzen, wenn die Summe der Zahlenwerte auf den eigenen Baubriefen größer
ist als die der Mitspieler. Als Entschädigung erhalten diese Spieler
entsprechend ihren Zahlenwerten Goldkarten vom Erbauer.
Beim Bauen kann ein Spieler Felder von kleineren
Gebäuden überbauen. Gelingt ihm dies, wird das kleinere Gebäude
komplett abgerissen. Sollten dort Siegpunkte eines Spielers gelegen haben,
erhält er diese zurück. Wenn es sich bei dem verdrängten
Gebäude um ein farbiges Startgebäude eines Spielers handelt,
darf dieser es sofort an anderer Stelle des Spielplans wieder einsetzen.
Gibt ein Spieler drei gleiche Machtkarten ab,
darf er ein gleichgroßes Gebäude überbauen, wenn es teilweise
in seine Bauplanung fällt.
Neben Gebäuden kann ein Spieler auch an
der Stadtmauer werkeln. Je nach Position in der Stadtmauer kostet ein Plättchen
dort zwei oder vier Goldkarten. Die Reihenfolge der Mauer-Plättchen
ist bei jedem Spieler vorgegeben. An bestimmten Positionen gibt es Wachtürme,
die mit einem Siegpunktstein gekennzeichnet werden und beim Seeräuber
eine Sonderfunktion einnehmen.
Um einen Teil der Kirche zu errichten, muß
ein Spieler sieben Goldkarten abgeben. Der erste Spieler, der an der Kirche
baut, zieht dabei die beiden obersten Plättchen und sucht sich eines
davon aus, welches er auf die Baugrube legt. Das andere Plättchen
kommt danach unter den Stapel zurück. Durch die Auswahl ist dann die
Ausrichtung der Kirche festgelegt. Sollte ein Kirchenplättchen ein
Feld mit einem Gebäude überbauen, wird dieses vom Spielbrett
genommen und wie bei überbauten Gebäuden behandelt. Die Teile
der Kirche können nicht von anderen Gebäuden überlagert
werden!
Nach dem Bauen darf der Spieler entweder zwei
Goldkarten nehmen oder einen Baubrief auf einem freien Feld auslegen. Legt
der Spieler einen Baubrief aus, muß er entsprechend der Ziffer Gold
an die Bank zahlen. Der Baubrief muß dabei in die Reihe gelegt werden,
in der sich das Schiff gerade befindet. Um einen Baubrief in eine beliebige
Reihe legen zu können, gibt man zusätzlich zwei gleichfarbige
Machtkarten ab.
Als letztes darf der aktive Spieler eine von
vier möglichen Bonusaktionen durchführen. Jede dieser Aktionen
kostet Gold oder Machtkarten. So ist es möglich, einen bereits ausliegenden
Baubrief zu versetzen, aufzuwerten, einen weiteren Baubrief zu plazieren
oder sich neues Gold zu nehmen.
Bestimmte Baufelder besitzen Handelssymbole.
Jedes Mal, wenn ein Spieler ein Gebäude auf einem solchen Feld ablegt,
erhält er die entsprechende Anzahl an Handelspunkten und markiert
diese auf der dazugehörigen Leiste. Erreicht man damit bestimmte Felder,
darf man einen seiner Siegpunktmarker auf der Leiste ablegen.
Spielende: Wenn
ein Spieler seinen letzten Siegpunkt abgelegt hat, endet die Partie.
Kommentar: "Elasund"
ist ein weiteres Spiel aus dem Catan-Universum und doch bewußt ganz
eigenständig. Der Fokus wurde primär auf ein Legespiel gelegt,
welches im Spielverlauf die Spieler durch den immer knapper werdenden Platz
dazu zwingt, gegnerische Gebäude zu überbauen und gegeneinander
vorzugehen.
Der Glücksfaktor ist bei der Vergabe von
Gold und Machtkarten durch die Würfel natürlich weiterhin gegeben,
doch kann ein Spieler auch ohne viele Gebäude mit Hilfe der Kirche
und der Mauern eine Reihe von Siegpunkten machen. Die dort anfallenden
Siegpunkte sind ja sicher, während bei Gebäuden durchaus der
Abriß drohen kann. Gerade im Mittelspiel ist es wichtig, die Baubriefe
der Konkurrenten mit in seine Planungen einzubeziehen und sie so ein wenig
zu behindern. Zwar kostet dies unter Umständen ein wenig Gold, aber
das rentiert sich über die Zeit hinweg trotzdem.
Die variable Spielfeld-Größe macht
ein Spiel in jeder Besetzung gut, beim Material gibt es ebenfalls keine
Einschränkungen.
Fazit: Ein weiteres
gutes Spiel aus der Feder des Erfolgsautors Klaus Teuber.
Wertung: Mit 5 Punkten
weiß "Elasund" durchaus zu gefallen und ist eigenständig. Es
funktioniert in jeder Besetzung.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de