Spieletest für das Spiel: EMPLOYEE OF THE MONTH
Hersteller: Dancing Eggplant Games 
Preis: 18 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2004 
noch erhältlich: Ja
Autor: Alan R. Moon, Aaron Weisblum
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: August 2005
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Employee of the Month-Foto

Ausstattung: 40 Gefälligkeitskarten, 32 Mißtrauenskarten, 32 Punktekarten, 1 Karte "Erstgebot"
Aufmachung: Die Gefälligkeitskarten haben Zahlenwerte von 1-10. Es gibt zwei Arten von Gefälligkeiten, die man anhand der Rahmenfarbe unterscheiden kann: Gefälligkeiten für den Chef und Gefälligkeiten für Kollegen.
Bei den Mißtrauenskarten findet man nur Werte zwischen 1 und 5 vor. Alle Karten haben hier eine einheitliche Farbe.
Die Punktekarten dagegen sind wieder in zwei verschiedenen Farben vorhanden. Es gibt Pluspunkte, die man bei Kollegen einsammelt und Beliebtheitspunkte durch den Chef. Beide Kartenarten haben die gleiche Kartenrückseite und verschiedene Wertigkeiten.
Die Karte "Erstgebot" braucht man nur, um den Startspieler einer Auktionsrunde zu ermitteln.
Das Spiel ist in einer recht kompakten Schachtel untergebracht und hat Grafik im Comic-Stil.
Ziel: Jeder Spieler versucht zum Mitarbeiter des Monats aufzusteigen und möglichst viele Siegpunkte durch Anbiedern beim Chef und den Kollegen zu erzielen.
Am Anfang werden alle Gefälligkeitskarten gründlich gemischt. Anschließend nimmt man die obersten sieben Karten und deckt diese auf. Sie werden in aufsteigender Reihenfolge in einer Linie ausgelegt. Gibt es zwei Karten mit gleichem Wert und unterschiedlicher Rahmenfarbe, ist die Gefälligkeit beim Chef höherwertig. Bei zwei komplett gleichartigen Karten werden diese versetzt übereinander ausgelegt und bilden zusammen eine Position innerhalb der Reihe.
Auch die Mißtrauens- und die Punktekarten werden getrennt voneinander gemischt. Jeweils eine Karte wird aufgedeckt in die Tischmitte gelegt. Dann einigt man sich auf den Startspieler, der die Karte "Erstgebot" erhält und beginnt.
Der Startspieler beginnt und bietet nun für die Punkte- und die Mißtrauenskarte zusammen. Er nennt dazu die Gefälligkeitskarte, die er für die beiden anderen Karten bereit ist zu nehmen. Reihum können nun die Mitspieler erhöhen und eine größere Gefälligkeit bieten oder sie passen. Wer einmal in der Auktionsrunde gepaßt hat, kann nicht mehr einsteigen.
Sobald bis auf den Höchstbietenden alle Mitspieler aussetzen bzw. ein Spieler die höchste Gefälligkeitskarte geboten hat, ist die Auktion vorüber.
Der siegreiche Spieler nimmt nun die Mißtrauens- und die Punktekarte und legt diese offen vor sich ab. Er bildet im Verlauf der Partie dadurch offene Stapel mit seinen gewonnenen Karten. Die gebotene Gefälligkeitskarte muß der Spieler ebenfalls nehmen und plaziert diese verdeckt vor sich. Anschließend füllt man die Auslage für die nächste Runde wieder mit einer neuen Mißtrauens- und Punktekarte auf und zieht eine weitere Gefälligkeitskarte, die in die Reihe an der richtigen Stelle eingegliedert wird. Die Auktionskarte geht an den folgenden Spieler über.
Nach 32 Auktionsrunden sind alle Mißtrauens- und Punktekarten verteilt. Nun kommt es zur Auswertung. Jeder Pluspunkt zählt einen Punkt für die Wertung.
Der Spieler mit den wenigsten Gefälligkeiten für Kollegen erhält von seinem Chef so viele Siegpunkte, wie die Werte der Chef-Punktekarten zeigen. Um für diese Wertung in Betracht zu kommen, braucht man allerdings mindestens eine Chef-Punktekarte.
Wer die wenigsten Gefälligkeiten für seinen Arbeitgeber vorweisen kann, bekommt entsprechend viele Siegpunkte durch Kollegen-Punktekarten. Auch hier benötigt man natürlich mindestens eine Karte.
Der Spieler mit den meisten Kollegengefälligkeiten wird dagegen vom Boss bestraft. Er bekommt Minuspunkte in Höhe seiner gesammelten Mißtrauens-Karten. Analog wird mit den meisten Chef-Gefälligkeiten verfahren.
Spielende: Wer nach der Abrechnung die meisten Siegpunkte besitzt, wird zum Mitarbeiter des Monats gekürt, da ihm der Spagat zwischen Arbeitgeber und Kollegen am besten gelungen ist.
Kommentar: Bei "Employee of the Month" bedarf es einiger Partien, um ein Gefühl für das Spiel zu erhalten. Anfangs denkt jeder zunächst, daß es sich um ein simples Auktionsspiel handelt. Erst wenn einige Wertungen vorgenommen wurden, merkt man, auf was es zu achten gilt.
Die Auktionen sind immer vorsichtig abzuwägen, da man zu jeder Punktekarte eine potenzielle Minuskarte in Form der Mißtrauenskarte mit dazu erhält. Viel schlimmer aber sind da die Gefälligkeitskarten, bei denen man tunlichst vermeiden sollte, die absolute Mehrheit zu bekommen. Ein Mitrechnen ist da bei wenigen Spielern noch angesagt, wird aber mit zunehmender Zahl an Personen schwieriger.
Zu zweit schwächelt das Spiel ein wenig, ab 4 Personen hat man einigen Spaß. Die Spieldauer kann aber deutlich über die veranschlagten 20 Minuten des Herstellers gehen.
Die Grafik und die Kartenqualität ist so eine Sache. Wer sich an der Comic-Grafik nicht stört und die kindlich anmutende Schachtel ignoriert, wird das Spiel mit Sicherheit mögen. Die Herstellung der Karten allerdings läßt ein wenig an der Langlebigkeit des Spiels zweifeln.
Fazit: Ein etwas ungewöhnliches Auktionsspiel.
Wertung: 4 Punkte kann das Produkt von Dancing Eggplant Games von unseren Testern ergattern. Es ist als Importspiel mit deutschen Regeln erhältlich, allerdings ist der Preis entsprechend hoch.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite