Spieletest für das Spiel: EUROPA
TOUR
Hersteller: Schmidt Preis: 20 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon, Aaron Weisblum Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
4 Routenplaner, 40 Länderkarten, 10 Flugzeugkarten, 10 Schiffskarten
Aufmachung: Das
Spielbrett ist beidseitig bedruckt und zeigt jeweils die Länder Europas
mit ihren Grenzen. Jedes Land besitzt eine von fünf verschiedenen
Farben. Ferner gibt es zwischen einigen Ländern gestrichelte Linien,
die Schiffsverbindungen darstellen sollen.
Die Routenplaner sind aus Kunststoff. Sie haben
zehn Vertiefungen für die Spielkarten. Diese Karten sind relativ dick
und zeigen entweder eines der Länder oder ein Transportmittel. Während
die Schiffskarten gleich gestaltet wurden, unterscheiden sich die Flugzeuge
in ihren Hintergrundfarben, die den Farben der Länder entsprechen.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch den Austausch seiner Karten eine komplett fahrbare Route
zu entwickeln.
Zu Beginn wählt jeder einen Routenplaner.
Anschließend werden alle Spielkarten sehr gründlich gemischt
und zu einem Stapel bereitgelegt. Jeder erhält zehn Spielkarten, die
er zunächst als verdeckten Stapel vor sich ablegt. Auf ein Kommando
hin dürfen alle Personen ihre oberste Karte nehmen und entscheiden,
in welche Position sie die Karte auf den Routenplaner stecken wollen. Hat
man sich für eine Position entschieden, darf man sich sofort seine
nächste Karte ziehen.
Sobald ein Spieler seine Karten komplett auf
dem Routenplaner verteilt hat, sagt er dies und ist Startspieler dieser
Runde. Die anderen dürfen natürlich noch weitermachen, bis auch
ihre Routenplaner voll sind. Ein Umstecken von Karten in dieser Phase ist
nicht gestattet.
Zum Abschluß der Vorbereitungen kommen
die obersten fünf Karten des Reststapels aufgedeckt nebeneinander
an den Rand des Spielbretts. Der Reststapel wird daneben gestellt.
Wenn man seinen Zug machen kann, darf man entweder
die oberste Spielkarte vom verdeckten Stapel nehmen oder sich die oberste
Karte eines der fünf Ablagestapel ziehen. Die neu gezogene Karte wird
danach im eigenen Routenplaner eingebaut oder sofort wieder auf einem der
Ablagestapel abgeworfen.
Beim Austausch wird die alte Karte herausgenommen
und gegen die neue ersetzt. Die ausgetauschte Spielkarte wandert auf einen
der fünf Ablagestapel.
Im gesamten Spiel müssen immer fünf
Ablagestapel im Spiel sein. Nimmt ein Spieler also die letzte Karte eines
Ablagestapels, muß er seine ausgetauschte Karte anschließend
an dieser Position wieder ablegen. Ist der Zugstapel im Verlauf der Partie
leer, werden die obersten Karten der Ablagestapel beiseite gelegt und die
restlichen abgelegten Karten bilden nach dem Mischen einen neuen Zugstapel.
Durch das Austauschen seiner Karten versucht
man, eine durchgehende Reiseroute zu bilden. Man kann immer von einem Land
zu einem benachbarten Land reisen, sofern eine Grenzverbindung besteht.
Mit Hilfe einer Schiffskarte kann eine der vorgezeichneten Schiffsrouten
genutzt werden, um dadurch zu weiter entfernten Orten zu gelangen. Ein
Flugzeug bewirkt, daß man zwei beliebige Orte, die die gleiche Farbe
wie das Flugzeug haben müssen, untereinander verbinden kann. Da man
eine solche Transportkarte nur zwischen zwei Länderkarten unterbringen
kann, ist es nicht gestattet, diese Karten am Anfang bzw. am Ende seines
Routenplaners zu haben.
Spielende: Sobald
ein Spieler eine komplette Reiseroute entwickelt hat, sagt er dies und
zeigt die Karten vor. Wenn kein Fehler vorhanden ist, hat er die Partie
gewonnen. Ansonsten muß er die Karten wieder aufnehmen und das Spiel
geht weiter.
Kommentar: Das Familienspiel
ist nett gemacht und funktioniert wunderbar. Manchmal ist es allerdings
schon störend, daß man stark vom Kartenglück abhängig
ist. Durch kluges Spielen kann man sich meistens jedoch mehrere Optionen
offen lassen und ist nicht von einer Länderkarte abhängig. Das
Spiel funktioniert in jeder Besetzung, bei wenigen Personen besteht eher
die Chance, eine eigene abgelegte Karte in seinem nächsten Zug eventuell
wieder ziehen zu können, weil man sie durchaus gebrauchen kann.
Beim Material gibt es wenig auszusetzen. Die
Kartenqualität ist gut und auch bei den Routenplanern gibt es nichts
zu meckern. Leider ist der Spielplan nicht sehr geschickt umgesetzt worden,
weil bestimmte Schiffsverbindungen schlecht zu sehen sind. Hier hätte
die Redaktion/Grafikabteilung einen größeren See-Abstand veranschlagen
können, da die Karte sowieso angepaßt wurde und nicht den geographischen
Begebenheiten entspricht.
Fazit: Ein nettes
Familienspiel mit hohem Glücksanteil.
Wertung: Mit soliden
4 Punkten ist die Neuheit von Schmidt sicherlich eine positive Überraschung.
Etwas ärgerlich sind da nur die redaktionellen Fehler, die sich auf
dem Plan eingeschlichen haben.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de