Spieletest für das Spiel: EUROPAREISE
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Wolfgang Kramer
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2007
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Europareise-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 3 Spielfiguren, 6 Zielflaggen, 80 Tickets, 1 Stab, 1 Kette, 155 Städtekarten
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Karte von Europa mit vielen Orten, die durch Eisenbahnlinien und Straßen miteinander verbunden sind. Einige Orte besitzen einen Flughafen oder haben ein Hafensymbol. Passend zu den Orten des Spielplans gibt es entsprechende Städtekarten, auf denen die Koordinaten und weitergehende Informationen zu finden sind. Am Rand des Spielbretts befindet sich eine Koordinaten-Skala, damit man die Orte schnell wiederfinden kann.
Gezogen wird mit den drei neutralen Spielfiguren. Die angestrebten Orte, die diese Figuren erreichen sollen, werden mit den kleinen Zielflaggen angezeigt. Sowohl Flaggen wie auch Figuren sind aus Kunststoff gefertigt.
Alle Tickets sind aus Pappe und zeigen auf der Vorderseite eines der vier Fortbewegungsmittel. Einige Tickets lassen sogar eine doppelte Zugweite zu.
Um die Reichweite einer Reisegruppe mit dem Flugzeug zu zeigen, benötigt man den Stab. Für eine Schiffsfahrt legt man dagegen die Kette von einem Hafen zu einem anderen Hafen aus.
Ziel: Jeder Spieler versucht, zehn bzw. neun Städtekarten zu sammeln.
Am Anfang werden die Städtekarten nach ihren Rückseiten sortiert und getrennt voneinander gemischt. Auch die Tickets werden verdeckt gemischt und bereitgelegt. Danach deckt man drei Ortskarten auf, um die Startpositionen der Reisegesellschaften zu definieren.
Jeder Spieler bekommt von drei bestimmten Stapeln jeweils eine Karte auf die Hand. Dies sind seine persönlichen Reiseziele. Außerdem nimmt man sich sechs Tickets und legt diese offen vor sich ab.
Bevor das Spiel beginnen kann, müssen noch sechs öffentliche Ziele für die Reisegruppen gewählt werden. Der Startspieler zieht von jedem Ortskartenstapel die oberste Karte und stellt die farblich passenden Fähnchen auf die Zielorte. Jedes Ziel muß dabei eine gewisse Entfernung zu einer Reisegesellschaft haben, um benutzt werden zu dürfen.
Der aktive Spieler kann in seinem Spielzug zunächst bis zu fünf Tickets ausspielen und damit Reisegesellschaften bewegen. Durch Abgabe eines Tickets wird eine Reisegesellschaft bis zum nächsten Ort über die entsprechende Strecke geführt. Bei Flugzeugstrecken muß man von einem Ort mit Flughafen aus starten und den Stab an diesen Ort anlegen. Alle Flughafenfelder innerhalb der durch den Stab definierten Entfernung können von der Gesellschaft dann angeflogen werden.
Benutzt man ein Schiff, muß die Reisegesellschaft sich in einer Stadt mit Hafensymbol befinden. Dann legt man die Kette vom Hafenfeld in ein anderes Hafenfeld. Die Kette darf allerdings nicht über Land geführt werden, sondern muß komplett im Wasser liegen.
Ausgespielte Tickets kommen zunächst beiseite und werden erst am Ende des Spielzugs auf den Ablagestapel geworfen.
Hat ein Spieler ein Doppelticket gespielt, darf er auch zwei Strecken weit ziehen. Erreicht man mit der ersten Bewegung schon ein Ziel, muß man die zweite Bewegung verfallen lassen.
Gegen Abgabe von zwei gleichartigen Tickets kann man jedes beliebige andere Ticket eintauschen und sofort nutzen. Ein Doppelticket zählt dabei allerdings nur einfach.
Wenn eine Reisegruppe einen Ort mit eigenem persönlichem Ziel erreicht, legt man die Städtekarte offen vor sich ab. Kommt eine Gruppe in eine Stadt, die mit einer Fahne gekennzeichnet ist, nimmt der aktive Spieler sich die öffentliche Ortskarte neben dem Spielplan und stellt die Flagge auf den passenden Kartenstapel. Die Karte kommt ebenfalls offen in die eigene Sammlung. Es ist möglich, in einem Spielzug mehrere Ziele zu erreichen.
Wenn man mit den Bewegungen der Reisegruppen fertig ist, darf man zwei neue Tickets vom gemischten Stapel ziehen. Es gibt allerdings ein Limit, wie viele Tickets ein Spieler maximal besitzen darf.
Bevor nun der folgende Spieler seinen Zug macht, werden eventuell neue öffentliche Zielorte nachgezogen, sofern nicht mehr alle Flaggen auf dem Spielplan stehen. Auch die neuen Zielorte müssen über eine gewisse Entfernung zur nächsten Reisegruppe verfügen.
Spielende: Hat ein Spieler zehn bzw. neun Ortskarten in sechs unterschiedlichen Farben vor sich liegen, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt. Für jedes persönliche Reiseziel, welches ein Spieler noch auf der Hand hält, muß er eine gesammelte Ortskarte abwerfen. Danach schaut man, welche Spieler immer noch über sechs unterschiedliche Farben bei den gesammelten Karten verfügen. Von diesen Personen gewinnt derjenige, der die meisten Karten ausliegen hat.
Kommentar: In der Variante bekommt jeder sechs persönliche Reiseziele und das Spielende wird eingeläutet, sobald ein Spieler seine Handkarten losgeworden ist. Auch hier gewinnt man nur, wenn man in jeder Farbe mindestens eine Karte ausliegen hat.
Das aktuelle Spiel „Europareise“ ist ein nettes Familienspiel, welches in vielen Aspekten anderen Spielen des Autoren ähnelt und gut miteinander verknüpft. Es läßt sich schnell erklären und einfach spielen und funktioniert mit wenigen Personen genauso gut wie in voller Besetzung. Hat man viele Spieler am Tisch, dauert das Spiel allerdings auch einige Zeit und die Reisegruppen können ihre Positionen sehr stark verändern, bis man wieder an der Reihe ist.
Beim Material gibt es nichts zu beanstanden. Die Orte sind über das Koordinaten- und Farbensystem gut zu finden und die schönen Fotos und zusätzlichen Informationen bringen einen gewissen Urlaubsflair. Kinder finden die Reisemöglichkeiten mit dem Flugzeug und vor allem mit dem Schiff sehr spannend und benutzen diese Möglichkeit sehr gerne.
Mit dem alten „Europareise“ vom gleichen Verlag hat dieses Spiel nur noch das Thema gemeinsam.
Fazit: Ein ordentliches Familienspiel, bei dem man nebenbei etwas über die Städte Europas lernen kann.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist dieses Spiel in jedem Fall einen näheren Blick wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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