Spieletest für das Spiel: EVE THE SECOND GENESIS
Hersteller: CCP                       
Preis: 20 Euro
empf.Alter: ?                
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Petur Örn Porarinsson, Reynir Hardarson, Stefan Fridriksson
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2007
Kategorie: Sammelkartenspiel
Bewertungsbild Eve The Second Genesis-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma CCP recht herzlich!

Ausstattung: 110 Karten, Spielgeld
Aufmachung: Es gibt zwei unterschiedliche Starter-Sets, die jeweils ausreichend Karten für zwei Spieler enthalten. Jeder Spieler verkörpert dabei eine Rasse aus dem Eve-Universum. Die Karten lassen sich in Sternenbasen, Regionen, Raumschiffe, Informationskarten, Sternenbasis-Erweiterungen und Ortskarten einteilen.
Die Karten haben in den meisten Fällen einen Geldwert, den man zahlen muß, um die Karte aus der Hand spielen zu dürfen. Je nach Kartenart bleibt die Karte bis zum Zerstören im Spiel, kann einige Spielrunden benutzt werden oder wird sofort nach dem Ausführen des Effekts auf den Ablagestapel geworfen.
Das Spielgeld ist in Form kleiner Papp-Münzen beigelegt. Nach dem Ausstanzen passen diese allerdings nicht mehr gut in die kleine Spieleschachtel.
Ziel: Jeder Spieler versucht, die Raumstation des Gegenspielers zu erobern.
Zu Beginn der Partie entscheiden sich die Spieler für ihre Rassen. Danach darf jeder sein eigenes Kartendeck zusammenstellen, an welches jedoch besondere Bedingungen geknüpft sind. Verfügt man über ein Starter-Set, kann man mit den vorgegebenen Karten spielen.
Jeder Spieler besitzt eine Sternenbasis. Diese darf sich der Spieler aus dem Pool der Sternenbasis-Karten seiner Rasse aussuchen. Die Rückseite der Karte mit der aufgerüsteten Version der Sternenbasis sollte geheim bleiben. Die Sternenbasis wird offen vor dem Spieler ausgelegt. Außerdem darf jeder drei Regionenkarten wählen, die er verdeckt neben die Sternenbasis legt. Die restlichen Karten (ohne weitere Regionen und Sternenbasen) werden gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Dann einigt man sich auf den Startspieler.
Jeder Spieler zieht die obersten sieben Karten von seinem Zugstapel und nimmt diese auf die Hand, ohne daß der Mitspieler die Karten erkennen kann. Beginnend mit dem Startspieler dürfen alle Spieler reihum einmalig eine beliebige Anzahl der gezogenen Karten auswählen und wieder in den Zugstapel einmischen. Danach füllen die Spieler ihre Kartenhände erneut auf sieben Karten auf.
Jeder Spielzug gliedert sich in eine Reihe von Phasen. Die Spieler sind abwechselnd an der Reihe und durchlaufen alle Phasen hintereinander, bevor der nachfolgende Spieler am Zug ist. Erst wenn der aktive Spieler seine letzte Phase beendet, beginnt der nächste Spieler seinen Spielzug. In der Vorbereitungsphase werden alle Karten, die über eine bestimmte Dauer verfügen, um eine Position weitergedreht. Hat die Karte keine Restdauer mehr, kommt sie auf den Ablagestapel. Raumschiffe, die mehrere Runden für die Fertigung benötigen, werden in dieser Phase ebenfalls um eine Position gedreht. Fertige Schiffe bleiben an der Raumstation angedockt.
Nach dem Überprüfen der Dauer bei den eigenen Karten kann sich der Spieler entscheiden, ob er Einkommen haben möchte oder statt dessen lieber eine neue Handkarte nachzieht. Einkommen generiert man durch die Heimatbasis, eigene Regionen, bestimmte Ortskarten an den Regionen und dem Abbau von Rohstoffen mit Hilfe von Raumschiffen.
In der zweiten Phase zieht der aktive Spieler eine neue Handkarte vom eigenen Stapel nach. Kann er dies nicht mehr, verliert er automatisch die Partie.
Die dritte Phase nennt sich Management-Phase. Hier kann der Spieler beliebig viele Aktionen mit seinen ausliegenden Karten und seinen Handkarten ausführen. Man spielt eine Handkarte aus, in dem man die Kosten dafür an die Bank bezahlt. Regionenkarten dürfen aus dem eigenen Stapel ausgewählt werden und liegen in der Tischmitte aus. Sie gehören dann zunächst keinem Spieler. Erst durch ein eigenes Raumschiff in der Region gehört die Region zum Territorium dazu. Ortskarten werden an Regionen angelegt und verbessern deren Eigenschaften auf vielfältige Art. Gleiches gilt für Sternenbasis-Erweiterungen, die nur in der Heimatregion liegen dürfen. Raumschiffe werden an der Sternenbasis gebaut und können nach Fertigstellung ausgeschifft werden und bestimmte Befehle wie Bewachung, Abbau von Rohstoffen oder Hinterhalt ausführen. Informationskarten zeigen bestimmte Ereignisse, die sofort in Kraft treten.
Ein fertiggestelltes Raumschiff darf von einer Region in eine andere wechseln. Sind in der neuen Region fremde Raumschiffe, kommt es später zum Kampf.
Wenn der Spieler seine Management-Phase beendet, werden die Kämpfe ausgetragen. Die Angriffe werden vollständig und Region für Region abgearbeitet. Dabei hat jedes Raumschiff einen Angriffs- und Verteidigungswert. Regionen selbst können sich nicht verteidigen, die Sternenbasen besitzen dagegen selbst einen Schutzschild.
Ist der Angriffswert auf ein Ziel mindestens so hoch wie der Verteidigungswert, wird das Ziel eliminiert. Da die Kämpfe gleichzeitig stattfinden, kann auch das zerstörte Ziel noch seinen Gegenangriff ausführen. Solange keine Partei endgültig vertrieben oder vernichtet wurde, werden weitere Kampfrunden angesetzt. Bei einer Pattsituation muß sich der Angreifer zurückziehen.
In der Schlußphase wird geschaut, ob der aktive Spieler mehr als sieben Handkarten besitzt. In diesem Fall wirft er überzählige Karten ab. Danach ist der Gegenspieler am Zug.
Spielende: Sobald ein Spieler die Heimatbasis des Gegners vernichtet hat, ist dieser ausgeschieden. Gleiches gilt, wenn ein Spieler im Verlauf des Spielzugs keine neue Handkarte mehr nachziehen kann, obwohl er dazu aufgefordert wird.
Kommentar: Das Sammelkartenspiel zu EVE ist endlich mal wieder eine nette Abwechslung zu den vielen Magic-Clonen der vergangenen Jahre. Dies liegt sicherlich zum Teil an den sehr gelungenen Grafiken des Science-Fiction-Themas, die sich an dem Multiplayer-Computer-Spiel orientieren und eine gewisse Atmosphäre schon beim Betrachten wecken. Aber auch das Spielsystem mit den Regionen, die man erobern und aufrüsten kann, dem Erwirtschaften des Geldes zum Spielen der Karten und das einfache Kampfsystem machen es auch Einsteigern leicht, sich in den unendlichen Weiten des Weltraums zurecht zu finden.
Das Starter-Set ist vollkommen ausreichend, um die ersten Schlachten zu spielen. Durch den Kauf des zweiten Sets erhält man weitere Rassen und Raumschiffe, die andere Spieltaktiken verlangen. Natürlich kann man durch den zusätzlichen Erwerb von sogenannten Booster-Packungen an weiteres Material gelangen und so wirkungsvollere Decks bauen, die bestimmte Strategien forcieren.
Der einzige Nachteil von „Eve – The Second Genesis“ ist die englische Sprache. Wer dieser nicht mächtig ist, wird keine Freude an den weit über 200 unterschiedlichen Karten haben, denn eine deutsche Übersetzung ist bislang nicht vorgesehen. Schade eigentlich, denn das Spiel macht wirklich Spaß.
Fazit: Ein tolles Weltraum-Sammelkartenspiel.
Wertung: Mit guten 5 Punkten gefällt uns „Eve – The Second Genesis“ sehr gut. Leider ist es nicht einfach, das Spiel in Deutschland zu erwerben.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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