Spieletest für das Spiel: EVOLUTION
Hersteller: Right Games               
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Dmitry Knorre
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2013
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Evolution-Pressefoto

Ausstattung: 84 Karten, 25 Markierungsplättchen, 2 Würfel
Aufmachung: Die Spielkarten zeigen auf der Rückseite eine nicht näher bestimmbare Echse. Die Vorderseite dagegen ist immer mit einer bestimmten Eigenschaft gekennzeichnet, die dort genauer beschrieben steht. Am unteren Rand vieler Karten gibt es ferner eines der Attribute „Fleischfressend“ oder „Fettgewebe“. Viele Karten besitzen auch kleine Zeichnungen, um die Eigenschaften auch bildhaft zu erläutern.
Bei den Markierungsplättchen handelt es sich um kleine quadratische Kunststoff-Plättchen in drei unterschiedlichen Farben. Sie kommen im Verlauf der Partie auf die Tiere der Spieler, um bestimmte Werte dort zu simulieren.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter.
Ziel: Jeder Spieler versucht, über die Evolution seine Tiere weiterzuentwickeln, um am Ende möglichst viele Siegpunkte zu generieren.
Am Anfang der Partie mischt man alle Karten gründlich durch. Jeder Spieler erhält sechs Karten, die er auf die Hand nimmt. Der restliche Kartenstapel kommt mit den Markierungsplättchen und den Würfeln in die Mitte des Tisches. Danach einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Ein Durchgang gliedert sich in vier Phasen, die von den Spielern nacheinander durchgegangen werden.
In der Entwicklungsphase kann man seine Handkarten spielen. Legt man eine Karte verdeckt aus, erschafft man damit ein neues Tier. Wird die Karte offen ausgelegt, muß sie an eines der bestehenden Tiere gelegt werden und gibt ihm dadurch eine besondere Eigenschaft. Einige Karten haben neben der Eigenschaft noch das Attribut „Fleischfressend“ oder „Fettgewebe“ am unteren Rand stehen. Bei einer solchen Karte muß der Spieler wählen, ob er die Eigenschaft oder das Attribut nehmen will. Die Karte wird dann versetzt unter eines der eigenen Tiere gesteckt. Sollte eine Karte für zwei Tiere gelten, kommt sie zwischen diese Tiere. Kein Tier darf zwei identische Eigenschaften haben, mehrere Karten mit „Fettgewebe“ sind allerdings gestattet.
Nachdem eine Karte ausgelegt wurde, ist der nächste Spieler an der Reihe. Dies wird so lange fortgesetzt, bis alle Spieler gepaßt haben.
Phase 2 beschäftigt sich mit dem Nahrungsangebot. Hier werden je nach Spielerzahl ein bis zwei Würfel geworfen und gegebenenfalls noch mit einem festen Zahlenwert modifiziert. Die entsprechende Anzahl an Nahrungssteinen wird dann aus dem allgemeinen Vorrat genommen und steht den Spielern in diesem Durchgang zur Verfügung.
Als nächstes erfolgt die Fütterung, denn jedes ausliegende Tier benötigt Nahrung. Reihum nehmen sich die Spieler aus dem gültigen Vorrat jeweils ein Nahrungsplättchen und legen dieses auf eines ihrer Tiere. Ein Tier benötigt normalerweise ein Nahrungsplättchen, um satt zu werden. Diverse Eigenschaften erhöhen diesen Wert jedoch, während andere Eigenschaften zusätzliche Nahrung einbringen können. Ein Tier kann nur so viel Nahrungsplättchen aufnehmen, wie es benötigt. Hat die Kreatur allerdings die Eigenschaft „Fettgewebe“, darf man dort pro Karte jeweils ein Nahrungsplättchen für spätere Durchgänge speichern. Nicht genutzte Nahrungseinheiten wandern am Ende der Phase wieder in den allgemeinen Vorrat zurück.
Tiere mit dem Attribut „Fleischfressend“ können in diesem Abschnitt auf die Jagd gehen. Der Spieler verzichtet dann auf das Nehmen eines Nahrungsplättchens und sagt an, welches Tier (eigenes oder fremdes) er jagen will. Wenn dieses Tier nicht über Abwehrmechanismen verfügt, wird es automatisch gefressen und gibt dem Jäger zwei Nahrungsplättchen.
Am Ende der letzten Phase wird überprüft, ob alle Tiere eines Spielers satt geworden sind. Ist dies nicht der Fall, kommt das Tier mit allen entsprechenden Karten auf einen persönlichen Ablagestapel. Eigenschaften, die für zwei Tiere galten, werden ebenfalls abgeworfen, wenn eines der Tiere stirbt.
Schließlich erhalten die Spieler neue Handkarten. Neben einer Grundausstattung von einer neuen Karte richtet sich die Kartenzahl nach der Anzahl der Tiere, die ein Spieler vor sich liegen hat. Sollte ein Spieler keine Handkarten und keine Tiere besitzen, erhält er automatisch sechs neue Karten.
Als letztes werden die Nahrungsmarker von den Spielkarten entfernt, wobei die Nahrungssteine auf den „Fettgewebe“-Karten liegen bleiben, wenn sie nicht für die laufende Runde benutzt wurden.
Ist der Kartenstapel leer, kommt es zu einer letzten Runde. Danach zählt man die Siegpunkte. Jedes überlebende Tier ist 2 Siegpunkte wert. Dazu kommen noch Punkte für die unterschiedlichen Attribute, die das Tier aufweist.
Spielende: Wer am Ende die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt die Partie. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl der Karten im persönlichen Ablagestapel.
Kommentar: Das Thema „Evolution“ ist durchaus anschaulich im Spiel umgesetzt. So reicht es für einen Spielsieg eigentlich nicht aus, möglichst viele Tiere zu haben, sondern man versucht, seine vorhandenen Tiere möglichst schnell groß und mit vielen guten Eigenschaften auszurüsten. Neben den friedlichen Pflanzenfressern sind es vor allem die Jäger, die für eine stetige Dezimierung sorgen. Wenn diese allerdings nicht erfolgreich sind, kommt oft auch das große Hungern.
Zu zweit ist der Schlagabtausch immer direkt. Hier kommt es in der Regel aber nach einer gewissen Zeit zu einem Ungleichgewicht und es wird schnell klar, wer die Partie dominieren wird. Da hilft es dann auch wenig, wenn die Spieldauer mit rund 20-30 Minuten kurz ist.
Anders sieht dies bei einer Partie in voller Besetzung aus. Hier gibt es immer wieder Koalitionen der Fleischfresser, um den vermeintlich Führenden in seinen Aktionen einzuschränken und seinen Bestand zu dezimieren. Gerade in der letzten Spielrunde kann dies aber auch zu einem gewissen Königsmacher-Effekt führen.
„Evolution“ richtet sich primär an Familien. Die Spielregeln sind eingängig, das Aufrüsten der Tiere macht Spaß und nichts ist schöner, als wenn der Vater sein gehegtes und gepflegtes Tier mit vielen Fähigkeiten verliert, weil ein kleiner Dino des Sohnes mal eben Hunger hat. Grafisch ist allerdings nicht besonders viel zu erwarten.
Das vorliegende Spiel ist in Englisch. Die Texte auf den Karten sind dabei nicht zu schwer zu verstehen.
Fazit: Ein nettes Familienkartenspiel.
Wertung: In der vorliegenden Form ist „Evolution“ unserer Meinung nach 4 Punkte wert. Mittlerweile gibt es eine Erweiterung, die das Spiel noch abwechslungsreicher machen soll.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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