Spieletest für das Spiel: EXPEDITION SUMATRA
Hersteller: Igramoon                  
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Britta Stöckmann, Jens Jahnke
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2013
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Expedition Sumatra-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 50 Wegeplättchen, 18 Laderaum-Segmente, 4 Schiffe, 8 LKW, 38 Tiermarker, 4 Aktionsmarker
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Insel, die in 7x7 Felder eingeteilt ist. Jedes zweite Feld hat dabei einen aufgedruckten Weg. Außen um die Insel herum verläuft ein Rundkurs, auf dem die Schiffe sich bewegen können. Einige Felder sind dabei besonders gekennzeichnet, weil die Schiffe von dort aus starten.
Die Wegplättchen sind beidseitig bedruckt. Auf der Oberseite ist dabei immer eine Gabelung zu sehen, während die Unterseite die unterschiedlichsten Wege und Tiere zeigt.
Jeder Spieler besitzt einen Laderaum, der aus drei Segmenten zusammengesetzt wird. Da die Segmente unterschiedlichen Stauraum bieten, gibt es bei den Aufträgen eine große Bandbreite.
Als Schiffe dienen große Plättchen aus Pappe. Sie belegen jeweils zwei Felder auf der Wasserstraße und bieten Platz für die LKW.
Bei den LKW handelt es sich um Holz-Quadrate, die beklebt wurden. Für jeden Spieler gibt es zwei Lastwagen, die entweder eine große Ladefläche oder zwei getrennte kleine Ladeflächen zum Transportieren gefangener Tiere haben.
Die Tiermarker sind verschiedengroße farbige Holzquader. Sie passen gut auf die Ladeflächen der LKW. Die Tiere kommen unterschiedlich häufig im Spiel vor.
Mit Hilfe der Aktionsmarker behält man die Übersicht, wie viele Aktionen ein Spieler bereits gemacht hat. Es handelt sich dabei um einfache Papp-Chips.
Ziel: Die Spieler sind als Großwild-Jäger unterwegs und versuchen, ihrem Kunden möglichst viele der gewünschten Tiere zu beschaffen.
Zunächst mischt man die Wegplättchen und legt danach auf jedes bedruckte Feld der Insel ein Plättchen mit der Gabelung nach oben. Dann ziehen die Spieler verdeckt drei Laderaum-Segmente und erhalten dadurch ihren Auftrag von einem zoologischen Garten. Auf Wunsch darf jeder Spieler ein Segment gegen ein neues vom Reststapel austauschen.
Nachdem sich die Spieler geeinigt haben, wer mit welcher Farbe spielt, stellt man sein Schiff auf eines der Startfelder und plaziert einen LKW darauf. Der zweite Lastwagen kommt ins Zentrum der Insel.
Der aktive Spieler bekommt die vier Aktionsmarken, die er für verschiedene Aktionen verwenden darf. Jedes Mal, wenn man eine Aktion macht, gibt man eine dieser Marken an den linken Nachbarn weiter.
Das Drehen eines Wegplättchens oder das Umklappen über eine Kante auf ein Nachbarfeld kostet eine Aktion. Auf dem Plättchen darf sich kein LKW befinden, wenn es gekippt werden soll. Durch das Umkippen erscheinen Tiere im Dschungel, kommen Eingeborene zum Vorschein oder ein Sturm wütet über die Insel und verschiebt Dschungelplättchen und Schiffe.
Um einen eigenen Wagen beliebig weit entlang der Wege zu ziehen, benötigt man ebenfalls einen Aktionspunkt. Wenn ein Weg zum Strand führt, kann man bis auf sein Boot ziehen, sofern es gerade dort ankert.
Damit ein Tier gefangen werden kann, muss man mit seinem LKW auf dem entsprechenden Plättchen stehen. Das Fangen zählt dabei ebenfalls als Aktion. Das Tier muss von der Größe her in den Käfig des LKW passen. In den großen Käfig können auch zwei kleine Tiere der gleichen Art gelegt werden. Sobald der Lastwagen ein geplündertes Feld verlässt, wird das darauf befindliche Wegfeld in die Schachtel gelegt und durch ein neues vom Nachziehstapel ersetzt.
Auch das Stehlen eines Tiers von einem Lastwagen des Kontrahenten ist möglich. Hierbei gibt der Spieler jedoch zwei Aktionsmarken ab.
Die letzte Aktionsmöglichkeit ist die Bewegung des eigenen Schiffes. Es kann vor oder zurück gezogen werden, jedoch immer nur ein Feld pro Aktionspunkt.
Am Ende der Aktionen schaut man, wo sich der LKW mit dem großen Käfig befindet. Entsprechend den Ausgängen auf dem Feld wird dann das eigene Schiff im Uhrzeigersinn automatisch bewegt. Ist der LKW im Boot, fährt dieses nur einen Schritt weiter.
Boote können einander auf der zweiten Wasserstraße überholen. Ein Schiff dort kann aber nicht be- oder entladen werden.
Ein voller LKW wird entladen, sobald er das Schiff erreicht. Die gefangenen Tiere müssen sofort auf freie Positionen im Laderaum des Schiffes abgelegt werden. Ein späteres Umladen ist nicht mehr möglich.
Spielende: Sobald der Nachziehstapel leer ist, wird nur noch die laufende Runde beendet und es kommt zur Auswertung. Gleiches gilt, wenn der Laderaum eines Spielers komplett gefüllt wurde oder ein Schiff einmal komplett um die Insel gefahren ist.
Punkte gibt es für die gefangenen Tiere und je nach Auftrag auch noch Bonuspunkte, wenn ein Laderaum komplett gefüllt wurde.
Kommentar: „Expedition Sumatra“ ist ein durchaus nett gemachtes Familienspiel. Die Regeln sind nicht besonders schwer und eingängig, so daß nach kurzer Erklärung die Suche nach den mehr oder weniger seltenen Tieren beginnen kann. Glück spielt natürlich eine nicht zu unterschätzende Rolle, denn wer die gesuchten Tiere immer in der Nähe seines Schiffes findet und erfolgreich vor Diebstählen schützen kann, wird höchstwahrscheinlich gewinnen. Da komplette Laderäume einen großen Bonus bringen, sollte man von Anfang an darauf spielen. Vor allem in voller Besetzung werden die Laderäume selten voll, daher ist eine Konzentration auf die wichtigen Tiere unerlässlich. Vorteilhaft ist dabei das Muntjak, was als Joker fungiert und jedes andere Tier ersetzt.
Der Clou im Spiel besteht im Umklappen der Dschungelplättchen, wodurch wirklich der Eindruck entsteht, daß man sich durch verschlungene Pfade windet und versucht, rechtzeitig das Schiff zu erreichen, um Ausladen zu können.
Der Diebstahl ist zwar ein Element im Spiel, kann aber nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn der Spieler nach dem Diebstahl auch sofort das eigene Schiff ansteuern kann. Ansonsten wird er einfach in der folgenden Runde wieder bestohlen, was zu einem längeren Gerangel führen kann und somit eigentlich nur den nicht involvierten Spielern hilft.
Die Spielregel hat eine sehr besondere Faltung, die ihresgleichen sucht. Man blättert nach oben und nach unten und trotzdem ist dank der „dreidimensionalen Faltung“ das Suchen nach Details niemals ein Problem.
Grafisch ist das Erstlingswerk durchaus ansprechend und motiviert zum Spielen. Vor allem Familien haben ihren Spaß, während den versierten Spielern der Glücksanteil zu hoch ist und durch Eingeborene und Stürme zu viel durcheinander gewirbelt wird.
Fazit: Ein nettes Familienspiel.
Wertung: Mit 4 Punkten kann man „Expedition Sumatra“ durchaus einmal mitspielen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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