Spieletest für das Spiel : EX
UND STOP
Hersteller: FX Schmid Preis: n.b. empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1990 noch erhältlich: Nein Autor: Landkreis Böblingen Kategorie: Würfelspiel/Umweltspiel |
Ausstattung: Satz
Karten mit verschiedenen Müllkategorien, Ereignis- und Fragekarten,
Holzspielfiguren, Würfel, Entsorgungs-LKW aus Holz, Blockierstein
(Holz), Grußwort vom Umweltminister Töpfer, Spielanleitung,
Spielplan
Aufmachung: Der
Spielplan und die Verpackung sind recht bunt und sollen Kinder ansprechen.
Die Figuren sind alle schlicht, die Frage- und Ereigniskarten hingegen
zumindest mit schweren und leichten Fragen gestaltet. Man hätte durchaus
das Spiel grafisch besser gestalten können. Einzig die Müllkarten
können überzeugen.
Ziel: Kinder sollen
lernen, wie man welche Wertstoffe entsorgen muß. Der Spielplan zeigt
verschiedene Wege durch eine Stadt, wo sich an unterschiedlichen Orten
die Sammelstationen für die einzelnen Abfälle befinden. Jeder
Teilnehmer bekommt anfangs eine bestimmte Zahl an Müllkarten, die
er dann so schnell wie möglich wieder an den Sammelstellen abgeben
muß. Je nachdem, wie gut die Karten gemischt sind, kann man bis zu
10 Stationen anlaufen.
Man bezieht mit seiner Spielfigur seinen Startplatz
und würfelt dann und zieht die entsprechende Augenzahl vor in Richtung
der einzelnen Abgabeplätze. Der Entsorgungs-LKW macht immer eine Rundfahrt
durch die Stadt und hält an drei Stationen. Jedes Mal, wenn ein Spieler
einige seiner Karten entsorgen konnte, fährt der LKW eine Station
weiter, unabhängig davon, ob die Entsorgung bei ihm stattgefunden
hat oder an einem der Sammelplätze.
Gelangt man auf einen Sammelplatz, so verfallen
die restlichen Würfelpunkte und man darf den dazugehörigen Müll
entsorgen. Die Karten werden unter den Müllkartenhaufen gelegt.
Zusätzlichen Pepp sollen die Ereignis- und
Fragekarten bringen. Beantwortet man die gestellte Frage richtig, so darf
man den Blockierstein versetzen und so seinen Mitspielern den Weg zu verbleibenden
Sammelplätzen verbauen. Wird sie falsch beantwortet, muß man
aussetzen oder eine Müllkarte vom Stapel ziehen. Die Ereignis-Karten
beziehen sich meist auf die Müllkarten des Spielers oder seiner Mitspieler
und haben vielfältige Variationen.
Den Hausmüll muß man vor seinem Startplatz
entsorgen. Hierzu bedarf es einer gewürfelten "1", wenn man vor seinem
Haus steht (man muß sich dann nicht wegbewegen, wenn man mehr erwürfelt
hat!).
Treffen zwei Spieler aufeinander, so kann der
Neuankömmling dem anderen Spieler eine Müllsorte seiner Wahl
geben. Würfelt der Gegenspieler allerdings eine "1" oder "6", bekommt
er das Paket zurück und erhält seinerseits eine Müllsorte.
Spielende: Wer zuerst
alle Müllkarten loswerden konnte und danach seinen Hausmüll entsorgte,
hat gewonnen.
Kommentar: Ich mag
keine Umweltspiele, da ich in bisher allen Fällen der Meinung war,
daß das lobenswerte Konzept zu einem langweiligen Spiel verkommt.
Deswegen war ich bei diesem Spiel auch skeptisch. Wie sich schließlich
herausstellte, ist das Spiel nichts weiter als eine langweilige Würfelei
mit minimalem Strategieaufwand (welchen Weg muß ich nehmen, um meine
Karten los zu werden?). Gerade die Möglichkeiten, das man nicht mit
genauer Augenzahl auf die Entsorgungsplätze oder zum eigenen Haus
kommen muß, machen das Spiel zu einfach. Da hilft auch der bewegliche
LKW nicht sonderlich viel. Da man auf die Ereignis- und Fragefelder mit
genauer Augenzahl treffen muß, passiert in den seltensten Fällen
etwas, man läuft fast immer über sie hinweg.
Der Schluß erinnert mich stark an Mensch-Ärgere-Dich-Nicht,
man hockt mit seiner Figur vor dem Haus und wartet, daß man endlich
eine "1" bekommt, während die Mitspieler noch weiter durch die Gegend
laufen. Positiv anzumerken sind die Müllkarten, da sie doch eine Vielzahl
von Müll aufweisen und somit der Lerneffekt durchaus gegeben zu sein
scheint. Das aber bei so einem schwachen Spiel noch ein "persönlicher"
Brief von Herrn Töpfer beigelegt wurde, sollte wohl den Verkauf und
die Seriösität des Spieles steigern.
Fazit: Der Lerneffekt
ist da, aber das Spielkonzept ist schwach.
Wertung: Ich vergebe
für dieses Spiel 2 Punkte. Nur die unterschiedlichen Müllsorten
bringen mich auf eine derart hohe Wertung ! Meine Freundin ist dieses Mal
nicht ganz meiner Meinung, auch sie kreidet dem Spiel die oben beschriebenen
Mängel an, meint aber, daß das Spiel für Kinder durchaus
seinen Reiz haben könnte, zumal die Regeln einfach gehalten wurden.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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