Spieletest für das Spiel: FABRIKMANAGER
Hersteller: 2F-Spiele                 
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Friedemann Friese
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2010
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Fabrikmanager-Pressefoto

Ausstattung: 5 Fabriken, 1 Ablagetafel, Spielgeld, 106 Fabrikplättchen, 35 Arbeiter, 10 Saisonarbeiter, 15 Markierungssteine, 8 Energiepreis-Plättchen, 12 Reihenfolge-Plättchen, 1 Anzeiger, 10 Stillgelegt-Marker
Aufmachung: Für jeden Spieler gibt es eine eigene Fabrik mit maximal 12 Bereichen, in denen man Maschinen und Lager errichten kann. Daneben ist noch ein kleiner Bürotrakt für die Steuerung und die Optimierung der Produktionsprozesse vorhanden. Eine Kantine für Arbeiter ist ebenso zu sehen. Außerdem gibt es noch jeweils eine Leiste für die derzeit benötigte Energie, die Lagerkapazität des Unternehmens und die Warenproduktion. Oberhalb der letzten beiden Leisten, die parallel zueinander verlaufen, steht der Geldbetrag, den man erwirtschaftet.
Auf der Ablagetafel werden die jeweiligen Fabrikplättchen nach Art und Effektivität geordnet. Jedes Fabrikplättchen hat einen Kaufpreis und einige Symbole, die angeben, wie hoch die Energieänderung, die Anzahl der benötigten Arbeiter, die Lagerkapazität oder die Produktion ist. Auf der Rückseite der Kärtchen ist angegeben, bei welcher Spielerzahl dieses Bauteil im Spiel dabei ist.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz Arbeiter und zwei Gehilfen. Diese sind aus Holz gefertigt. Passend dazu gibt es pro Spielerfarbe drei Markierungssteine für die verschiedenen Leisten.
Auf den Energiepreis-Plättchen steht die Preisänderung der Energie. Diese Plättchen haben Ziffern von 0 bis +2. Die Reihenfolgeplättchen geben an, wann jemand in der laufenden Runde agieren wird. Je höher der Zahlenwert, desto mehr Rabatt gibt es auf Einkäufe.
Mit dem neutralen Anzeiger wird der aktuelle Tagespreis an Energie markiert. Die Stillgelegt-Marker legt man auf Fabrikelemente, die diese Runde nicht zum Einsatz kommen.
Ziel: Man versucht, innerhalb von fünf Runden möglichst viel Kapital zu erwirtschaften.
Jeder Spieler erhält eine Fabrik, seine Arbeiter und drei Markierungssteine. Außerdem gibt die Bank noch etwas Startkapital. Danach kommen einige Fabrikkärtchen als Ausgangslage zu den Spielern, die diese in ihr Gebäude legen. Entsprechend den aufgedruckten Werten werden die Grundwerte beim Energieverbrauch, dem Stauraum und der Produktion mit Hilfe der Markierungswürfel eingestellt.
Als nächstes wählt man anhand einer Tabelle die benötigten Reihenfolge-Marker. Diese werden gemischt und für den Anfang erhält jeder eines dieser Plättchen. Dann sortiert man alle Fabrikplättchen nach der Spielerzahl und legt diese an die entsprechenden Positionen auf dem Ablageplan. Drei besondere Startfabrik-Plättchen werden unterhalb des Tableaus ausgelegt.
Schließlich mischt man noch die Energiepreis-Plättchen. Drei davon werden unbesehen in die Schachtel gegeben.
Ein Spiel geht über fünf Runden. In jeder Runde werden verschiedene Phasen nacheinander abgewickelt.
In der ersten Phase geht es um die neue Spielreihenfolge. Von den verbliebenen Reihenfolge-Plättchen wird pro Spieler eines offen ausgelegt. Dann beginnt derjenige, der das aktuell höchste Reihenfolge-Plättchen hat und sucht sich ein neues aus. Dieses wird anschließend versteigert. Als Währung dienen dabei die eigenen Arbeiter. Der Sieger der Auktion legt sein Gebot auf das Plättchen und nimmt es an sich. Das alte Reihenfolge-Plättchen wandert dafür auf den Ablagestapel.
Die nachfolgenden Phasen beginnt der Spieler mit dem niedrigsten Reihenfolge-Plättchen. Die Anzahl verbliebener Arbeiter gibt an, wie viele Fabrik-Plättchen jeder auswählen muß, die unterhalb des Tableaus ausgelegt werden. Man kann dabei frei aus den einzelnen Maschinenarten wählen, muß allerdings jeweils die günstigsten noch verfügbaren Produkte jeder Kategorie auslegen. Der letzte Spieler legt noch weitere Bonusteile dazu.
Reihum können die Spieler nun jeweils ihre Arbeiter benutzen, um beliebige Plättchen unterhalb des Tableaus zu kaufen. Der Kaufpreis wird an die Bank gezahlt. Eventuell gibt es Rabatte durch die Reihenfolge-Plättchen.
Das neue Bauteil wird in die Fabrik gelegt. Gleichzeitig paßt man dabei den Energieverbrauch, die Lagerkapazität und die Produktion entsprechend an. Man kann ein gekauftes Plättchen auch neben der Fabrik deponieren. Dann ist es aber nicht aktiv. Auf Wunsch kann man seine Fabrik um zwei Plätze erweitern, wenn man zusätzliches Geld bezahlt.
Ein Arbeiter kann auch benutzt werden, um ein Fabrikelement abzureißen. Das Plättchen geht dann in die Schachtel.
Es ist möglich, in dieser Phase Saisonarbeiter einzustellen, um mehr Möglichkeiten zu haben. Diese kosten jedoch ebenfalls Geld und sind nur eine Runde lang verfügbar.
In der anschließenden Buchhaltungs-Phase überprüft jeder, ob seine Skalen noch richtig sind. Ein Arbeiter muß jetzt noch verfügbar sein. Für jede benötigte Arbeitskraft stellt man einen Arbeiter in die Kantine. Gegebenenfalls muß ein Spieler Teile der Fabrik stillegen.
Dann erfolgt das Aufdecken des obersten Energiepreis-Plättchens und die Anpassung des Preises.
Im letzten Abschnitt einer Runde wird der Gewinn berechnet. Dazu schaut man in der Doppelleiste Produktion/Lagerfähigkeit nach dem kleineren Wert. Das dort verzeichnete Geld wird an den Spieler ausbezahlt. Allerdings muß man dann noch den Energieverbrauch an die Bank bezahlen.
In der fünften Runde gibt es den Gewinn doppelt.
Spielende: Wer nach fünf Runden das meiste Bargeld besitzt, gewinnt.
Kommentar: „Fabrikmanager“ ist ein lupenreines Optimierungsspiel, bei dem Kalkulationsfehler bestraft werden. Die Mechanismen sind dabei recht trickreich. Das fängt schon mit der Reihenfolge an. Wer sich starke Plättchen aussuchen will, muß eine kleine Ziffer nehmen, zahlt aber später den vollen Preis. Andersherum bekommt der letzte eher schlechtere Maschinen, kann sich aber mehr davon leisten. Die Frage ist hierbei nur, ob der Spieler dann die übrig gebliebenen Dinge auch noch gebrauchen kann.
Das Zusammenspiel aus benötigten Arbeitskräften, Energiebedarf, Lagerkapazität und Produktion ist sehr gut. Man fühlt sich wirklich wie ein echter Manager.
Die Grafik wurde wieder einmal von Maura gemacht und ist sehr detailreich. Viele Mitspieler meinten, daß es die bis dahin wahrscheinlich beste Arbeit des Künstlers ist. Dabei bleibt er seinem Stil treu.
Das Spiel funktioniert dank des ausgeklügelten Systems an Plättchen in jeder Besetzung gleich gut. Das Bieten auf die Spielreihenfolge ist aber natürlich bei einem vollbesetzten Tisch viel schwieriger.
Für einen Hit reicht es allerdings nicht. Denn der Wiederspielreiz verflog meist nach einigen Partien. Die Gründe dafür sind mangelnde Abwechslung, keine Überraschungen im Spielverlauf und ein anstrengendes Spielsystem, welches Planungsfehler nicht verzeiht. Für Leute, die das Spiel gerne aus dem Bauch heraus spielen, sind die Bedenkzeiten der anderen oft zu lang. Und eine direkte Interaktion sucht man ebenfalls vergeblich. Einzig durch das Wegschnappen von Plättchen kann man versuchen, einen gewissen Einfluß auf einen Gegner auszuüben. Sinn macht dies allerdings in den seltensten Fällen.
Fazit: Für Fans von Optimierungsspielen eine klare Kaufempfehlung.
Wertung: Insgesamt 4 Punkte gibt es für „Fabrikmanager“ von unseren Testgruppen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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