Spieletest für das Spiel: FANTASY PUB
Hersteller: Mind the Move 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2003 
noch erhältlich: Ja
Autor: Emanuele Ornella
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Fantasy Pub-Foto

Ausstattung: 7 Spielplanteile, 35 Spielfiguren, 200 Marker, 2 Würfel
Aufmachung: Die Spielplanteile sind aus dünner Pappe und zeigen fünf Tische und eine zweiteilige Bar. Sie werden vor dem Spiel kreisförmig ausgelegt.
Für jeden Spieler gibt es einen Satz mit Spielfiguren. Es handelt sich hierbei um bedruckte Papp-Kärtchen, die Hobbits, Zwerge, Krieger oder Orks zeigen. Die Figuren eines Satzes haben eine eigene Hintergrundfarbe.
Die Marker haben eine Doppelfunktion. Auf der einen Seite ist eine Münze zu sehen, während die andere einen Bierkrug zeigt. Die kleinen Holzwürfel sind normale Sechsseiter.
Das ganze Spiel ist in einer etwas voluminösen Schachtel untergebracht, die nicht sehr stabil ist.
Ziel: Es gilt, mit seinen Spielfiguren eine von der Spielerzahl abhängige Menge an Bier zu trinken und dann die Bar zu verlassen, ohne vorher herausgeworfen zu werden.
Am Anfang der Partie werden die Tische und die Bar kreisförmig aufgestellt. Auf jeden Tisch kommt eine Münze aus dem Vorrat. Jeder Spieler nimmt sich die Spielfiguren einer Farbe und mischt diese gründlich durch. Dann wird der Stapel offen vor dem Spieler ausgelegt. Die oberste Figur kommt mit sechs Münzen an die Bar.
Nachdem man sich auf die Spielreihenfolge geeinigt hat, beginnt der Startspieler und wirft mit beiden Würfeln. Nun kann er eine oder zwei Aktionen machen. Will der Spieler nur eine Aktion durchführen, verwendet er nur einen Würfel oder zählt die Augen beider Würfel zusammen. Es ist nicht erlaubt, auf alle Aktionen freiwillig zu verzichten. Kann man einmal nichts machen, wirft man erneut.
Als Aktionen gelten das Betreten des Pubs, das Verlassen und die Bewegung innerhalb der Kneipe.
Um mit einer Figur das Lokal zu betreten, wird das oberste Kärtchen des eigenen Stapels genommen und an die Bar gelegt. Dazu bekommt die neu eingesetzte Figur ein Startgeld, welches dem ausgewählten Würfel entspricht, den der Spieler für diese Aktion verwenden will. Die maximale Geldsumme beim Betreten des Lokals ist jedoch in jedem Fall 6 Goldmünzen.
Um die Kneipe wieder zu verlassen, muß die Spielfigur am Tresen stehen. Außerdem muß die Menge an konsumiertem Bier mindestens der Restmenge an Gold entsprechen, die auf der Figur liegen. Nach dem Verlassen der Bar wird die Figurenkarte wieder unter den eigenen Stapel gelegt. Die restlichen Münzen kommen in den allgemeinen Vorrat, während das getrunkene Bier vor dem Spieler plaziert werden kann. Auch hier muß man einen Würfel wählen, damit die Figur das Lokal verlassen kann. Der Zahlenwert ist jedoch egal.
Der Hauptteil des Spiels findet jedoch in der Bar statt. Eine Figur bewegt sich immer im Uhrzeigersinn von Tisch zu Tisch. Die Anzahl der Bewegungspunkte entspricht dabei dem oder den ausgewählten Würfeln minus den bereits getrunkenen Bieren auf der Karte. Es gibt jedoch einige Tischregeln zu beachten.
An der Bar kann immer nur eine Figur jedes Spielers sitzen. Die Charakterklasse ist egal. An den Tischen dagegen gibt es keine Beschränkung für die Anzahl an Spielfiguren, allerdings dürfen sich immer nur Personen der gleichen Rasse an einem Tisch aufhalten oder alternativ jeweils maximal eine Figur pro Rasse. Die Spielerfarben spielen in beiden Fällen keine Rolle.
Nach der Bewegung wird Bier getrunken. Wenn die gezogene Figur an der Bar gelandet ist, trinkt sie nichts. Sollte die Spielfigur alleine an einem Tisch sitzen, trinkt sie auch nichts.
Wenn die Bewegung aber an einem Tisch endet, an dem sich gleichartige Figuren befinden, gibt es eine kleine Party und alle Figuren an diesem Tisch trinken ein Bier. Dazu drehen die Spieler jeweils eine Münze um, wodurch sie zum Biermarker wird. Hat eine Figur kein Geld mehr und soll ein Bier trinken, fliegt sie sofort aus dem Lokal.
Sollte man mit seinem Charakter an einem Tisch landen, wo es nur unterschiedliche Typen gibt, dann geben diese sich gegenseitig Bier aus. Der Ork bekommt ein Bier vom Kämpfer, der wiederum vom Zwerg und dieser erhält ein Bier vom Hobbit. Entsprechend den Vorgaben werden die Münzen weitergegeben und umgedreht, bevor sie beim neuen Besitzer landen. Sollte es einen Charakter einmal nicht am Tisch geben, muß der nächste einspringen und das Bier bezahlen. Niemand gibt dem Hobbit ein Bier an einem solchen Tisch aus. Auch hier gilt, daß das Ausgeben Pflicht ist und man aus dem Etablissement herausfliegt, wenn man nicht zahlen kann!
Sobald eine Figur aus der Gaststätte geflogen ist, werden alle Biermarker in den allgemeinen Vorrat zurückgegeben und die Spielfigur kommt wieder unter den Stapel des jeweiligen Spielers. Wenn eine Figur acht Biere getrunken hat, wird sie ebenfalls vom Schankpersonal rausgeworfen und die Marker sind für den Besitzer der Figur verloren.
Einige Figuren haben besondere Fähigkeiten. Ein Hobbit nimmt sich bei Ankunft an einem Tisch eine Münze, sofern dort eine liegt. Der Zwerg darf im oder gegen den Uhrzeigersinn ziehen und der Ork vergißt bei seiner Bewegung immer automatisch ein Geldstück an seinem Ausgangsplatz.
Spielende: Sobald eine vorgegebene Menge an Bier vor einem Spieler liegt, ist die Partie vorbei.
Kommentar: Dem kleinen italienischen Verlag ist es mit „Fantasy Pub" gelungen, ein witziges und spannendes Würfelspiel zu produzieren. Das Sammeln von Bieren gestaltet sich gerade in großer Spielerzahl als nicht einfach, denn schnell hat eine Spielfigur so viel Gerstensaft im Magen, daß sie sich kaum noch bewegen kann. Fiese Mitspieler versuchen dann natürlich durch freundliches Ausgeben oder kleine Gelage unter Gleichgesinnten dafür zu sorgen, daß diese Figuren noch weiter abgefüllt werden, bevor sie dann herausfliegen und die schöne Biersammlung dahin ist. Durch die Sonderfähigkeiten der Figuren wandert das Geld ebenfalls recht schön im Lokal umher und kann dafür sorgen, daß ein Spieler plötzlich nicht mehr in der Lage ist, die Bar zu verlassen und gezwungen ist, eine weitere Runde durch das Lokal zu machen.
Das Material ist dagegen komplett aus dünner Pappe und sieht nicht sehr haltbar aus. Für ein Erstlingswerk ist es dennoch passabel gestaltet.
Fazit: Ein lustiges Würfelspiel und idealer Absacker eines Spieleabends.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist „Fantasy Pub" auf jeden Fall eine Kaufempfehlung, wenn man sich am Material nicht zu sehr stört.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de




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