Spieletest für das Spiel: FARBEN FISCHE
Hersteller: Goldsieber                
Preis: 12 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Manfred Reindl, Harald Mini
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2009
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Farben Fische-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Goldsieber recht herzlich!

Ausstattung: 60 Fischkärtchen, 30 Würmer, 12 Markierungsfische, 1 Spezialwürfel
Aufmachung: Auf den Fischkärtchen ist entweder ein Kopf, ein zweifarbiger Körper oder eine Schwanzflosse zu sehen. Aus jeweils drei Teilen wird ein bunter Fisch zusammengesetzt, der aus bis zu vier Farben bestehen kann.
Die Würmer sind ebenfalls farbig. Sie bestehen aus einer oder zwei der möglichen Fischfarben. Sie gilt es im Verlauf der Partie zu schnappen.
Wenn ein Fisch fertig gestellt wurde, kommt er an einen Wurmstapel und wird dort mit einem eigenen Holzfisch markiert, damit man später noch weiß, wer diesen Fisch zusammengesetzt hat.
Auf dem Spezialwürfel sind entweder ein oder zwei Fische bzw. ein Wurm zu sehen.
Ziel: Die Kinder bauen Fische zusammen und versuchen, mit diesen Fischen möglichst viele Würmer zu schnappen.
Zu Beginn der Partie werden die Würmer gut gemischt und in drei verdeckten Stapeln neben der Spielfläche bereit gelegt. Die Fischkärtchen mischt man gemeinsam und legt sie verdeckt zu einem Teich aus. Jeder nimmt sich die Markierungsfische einer Farbe, bevor man sich auf einen Startspieler einigt.
Der aktive Spieler wirft den Würfel einmal. Zeigt dieser einen Wurm, hat man Pech gehabt und setzt aus. Bei einem oder zwei Fischsymbolen darf man dagegen entsprechend viele Plättchen aufdecken und gegebenenfalls offen vor sich ablegen.
Ein Spieler darf an zwei Fischen gleichzeitig bauen. Deckt man einen dritten Körperteil auf, wird dieser wieder verdeckt an seinen Platz gelegt. Man darf aber auch bewusst ein Teil nicht nehmen, welches theoretisch noch einem eigenen Fisch fehlen würde, wenn dies eine ungünstige Farbe aufweist.
Sobald ein Spieler einen Fisch komplettieren kann, wird dieser an einen der drei Wurmstapel gelegt und mit einem eigenen Holzfisch markiert.
Sobald zwei Fische an einem Wurmstapel liegen, darf derjenige, dessen Fisch an erster Position liegt, auf die Jagd gehen. Dazu dreht er das oberste Wurmplättchen um und vergleicht dessen Farbe mit den Farben des eigenen Fisches. Kommt die Farbe des Wurms im Fisch vor, schnappt dieser Fisch zu und der Spieler darf sich das Plättchen nehmen. Anschließend entscheidet er sich, ob er erneut ein Wurmplättchen umdrehen möchte oder freiwillig aufhört. Wird nämlich irgendwann ein Wurm aufgedeckt, der farblich nicht zum Fisch passt, verliert der Spieler alle in dieser Runde gewonnenen Würmer. Sie kommen zusammen mit dem fressenden Fisch in die Schachtel zurück. Die Markierung erhält der Spieler selbstverständlich zurück.
Sobald ein Stapel leergefressen wurde, werden alle dort noch anliegenden Fische ebenfalls in die Schachtel geworfen.
Spielende: Hat ein Spieler 16 Würmer, hat er die Partie für sich entschieden. Das Spiel ist auch beendet, wenn alle Würmer an die Spieler verteilt wurden. In diesem Fall gewinnt, wer das meiste Fischfutter eingesackt hat.
Kommentar: Das Spiel lebt aus der Spannung, möglichst schnell bunte Fische zusammenzusetzen und dann erfolgreich auf die Jagd nach den Würmern zu gehen. Dabei kommt das alte „Cant Stop“-Prinzip zum Tragen, bei dem der aktive Spieler stets vor der Frage steht, weiterzumachen oder freiwillig aufzuhören und sich die Beute zu sichern.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, wirkt allerdings bei zwei Personen recht ruhig. Hier spielt eigentlich jeder mehr oder weniger nur vor sich hin und futtert ungestört an einem eigenen Wurmstapel herum. Erst bei vier Kindern ist diese Spielweise nicht möglich und man muss durch das Legen eines Fisches häufig einem anderen Mitspieler die Gelegenheit geben, sich auf die Jagd zu begeben.
Für den Spielspass dauerten die Partien jedoch meist etwas zu lange. Es kam das eine oder andere Mal vor, daß Kinder etwas gelangweilt waren, weil das Spiel noch nicht zu Ende war und man keinen Sieger hatte. Kleine Frustelemente wie der vermehrte Wurf des Wurmsymbols oder das permanente Auftauchen von Fischteilen, die man nicht mehr braucht, hemmten den Spielfluss zusätzlich. Damit müssen Kinder umgehen können. Anderenfalls sollte man die Anzahl der Fischplättchen und der Würmer individuell vor dem Spiel anpassen.
Der Aufforderungscharakter von „Farben Fische“ ist dagegen recht hoch, denn die Grafiken der Schachtel und der Plättchen ist sehr gelungen. Hier hat Christian Fiore wieder einmal hervorragende Arbeit abgeliefert.
Fazit: Ein ordentliches Sammel- und Einschätzspiel mit kleinen spielerischen Längen.
Wertung: Mit guten 3 Punkten ist „Farben Fische“ brauchbar, wenn man kein Spiel mit ähnlichem Mechanismus besitzt, um den Kindern das Abschätzen von Chancen beizubringen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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