Spieletest für das Spiel : FIASKO
Hersteller: Ravensburger
Preis: 12 DM
empf.Alter: 10-99
Anzahl Spieler: 2-5 
Erscheinungsjahr: 1997
noch erhältlich: Ja 
Autor: Reinhard Staupe 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Fiasko-Pressefoto

Ausstattung: 80 Spielkarten, 6 Fiasko-Karten, 2 Ätsch-Karten, 2 Blanko-Karten
Aufmachung: Die Spielkarten zeigen jeweils eine von 5 Waren an, die es im Supermarkt zu kaufen und aufzustellen gibt. Die Sorten gibt es jeweils mit einer Zahl von 1-5 auf den Karten. Auch wenn die Grafiken hier recht klein sind, sind sie ordentlich gezeichnet. Die Fiasko-Karten zeigen jeweils, wie ein gestapelter Warenturm gerade einstürzt. Bei den Ätsch- Karten stürzen gerade mehrere Warentürme ein. Diese beiden Kartenarten sind mit deutlich mehr Grafik versehen, was sie aber schwer unterscheidbar gegeneinander macht, denn auf den ersten Blick sehen die Ätsch-Karten aus wie normale Fiaskokarten. Gut ist hierbei, daß Ravensburger zwei Blanko-Karten beigelegt hat, auf denen man tunlichst ÄTSCH schreiben sollte, damit man diese sehr wichtigen Karten nicht im Spiel so einfach als Fiasko-Karten nimmt. Da hat der Designer wohl nicht so recht aufgepaßt. Ausgeliefert wird das Spiel in der kleinen Kartenverpackung, die schon letztes Jahr mit Paule Panik, Kuhhandel, Ex und Hopp und anderen Spielen eingeführt wurde.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst hohe Türme der Konserven-Waren aufzustapeln, ohne daß er dabei seine Arbeit wieder umschmeißt. Wer am besten die 5 vorhandenen Waren stapeln konnte, der gewinnt das Spiel.
Am Anfang mischt man die Karten gründlich durch und stellt sie auf den Tisch, wo sie für alle gut erreichbar sein sollten. Ein Spieler wird zum Aufschreiben der Punkte benötigt, ein vorgefertigter Zettel ist auf der Spielanleitung bereits abgedruckt und kann kopiert werden.
Reihum ziehen die Spieler nun immer eine Karte vom Talon und nehmen diese verdeckt auf die Hand. Ab der zweiten Runde hat ein Spieler immer die Wahl, eine weitere Karte vom Stapel zu ziehen oder seine Karten auszulegen und das Stapeln einer Ware zu beenden. Zieht man im Spiel einmal eine Fiasko-Karte, so ruft man kurz STOP und zeigt diese vor. Alle Handkarten des Spielers kommen nun mit der Fiasko-Karte auf einen Ablagestapel und der Spieler muß erneut mit dem Sammeln beginnen.
Zieht man eine Ätsch- Karte, muß man erneut STOP rufen. Diesmal verlieren aber alle Mitspieler ihre Handkarten und müssen sie ablegen.
Die zweite Möglichkeit war, daß man seine Handkarten offen auslegt und so eine Ware stapelt und wertet. Dazu legt man die Karten, die die stapelbare Ware anzeigen, etwas versetzt zu den restlichen Karten aus. Man addiert die Zahlenwerte der zu stapelnden Ware und multipliziert dies mit der Gesamtzahl an ausgelegten Karten. Dies ergibt dann den Punktwert.
Ein Beispiel bringt hier Klarheit: Besitzt ein Spieler Milchtüten mit den Werten 5,4,1 und zwei Fischdosen mit den Werten 1 und einer Maisdose mit dem Wert 3, so kann er sich die Milchtüten z.B. aufschreiben lassen. Die Summe der Tüten ergibt 10, die Anzahl an ausgelegten Karten ist 6, seine Wertung ergibt also 60 Punkte. Bei den Fischdosen wäre es 2x6, bei dem Mais 3x6.
Will man auslegen, muß man einen Gesamtwert von 13 Punkten oder mehr haben. Die Fischdosen in unserem Beispiel dürfte der Spieler sich also nicht werten lassen. Nach einer Wertung kommen die ausgelegten Karten auf den Ablagestapel und der Spieler beginnt wieder von Vorne mit dem Sammeln. Jede Ware kann man übrigens nur einmal werten lassen.
Spielende: Sobald ein Spieler alle 5 Waren werten ließ, endet die Partie sofort. Dieser Spieler bekommt noch einen Schlußbonus von 20 Punkten. Man addiert die erreichten Punkte der Spieler auf und gibt noch pro Warenturm einen Bonus von 30 Punkten für den Spieler, der dort die höchste Punktzahl erreichen konnte. Diese Boni kommen zu der erreichten Punktzahl und stellen so die Gesamtsumme dar, die jeder Spieler hat. Wer so die meisten Punkte ergattern konnte, der gewinnt die Partie.
Kommentar: Fiasko ist ein nettes Bluff- und Einschätzspiel, bei dem man sich durch die Sonderkarten des öfteren mal ärgern muß. Pokern ist angesagt, kann aber auch sehr gefährlich werden. Herr Staupe hat die richtige Mischung gefunden, bei unseren Spielerunden kam das Spiel sehr gut an. Einziger Wehrmutstropfen sind da wirklich die ÄTSCH-Karten, die nicht so leicht von den Fiasko-Karten zu unterscheiden sind. Wenn sie wenigstens mit einem Schriftzug durchzogen wären...
Fazit: Ein gutes neues Kartenspiel von Ravensburger, welches ab 3 Personen schon Spaß macht.
Wertung: Gerade so 5 Punkte.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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