Spieletest für das Spiel: FIGARO
Hersteller: DV Games/Abacus           
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reiner Knizia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: April 2008
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Figaro-Pressefoto

Ausstattung: 60 Karten, 15 Straßenstücke, 1 Schloss, 1 König, 1 Stoffsack
Aufmachung: Die Spielkarten zeigen Zahlenwerte von 1-3 in fünf unterschiedlichen Farben. Die Karten sind außerdem mit niedlichen Illustrationen eines glücklosen Dieners des Königs verziert. Außerdem gibt es noch einige Joker und Sonderkarten.
Die Straßenstücke sind aus dicker Pappe und unterschiedlich lang. Sie werden zu Beginn der Partie aus dem Stoffsack gezogen und an die schlechtesten Spieler eines Durchgangs vergeben.
Das Schloss dient als Startpunkt für die Endwertung der Wege, während der König den aktuellen Startspieler zeigt.
Ziel: Jeder Spieler versucht möglichst wenig Straßenstücke einzusacken.
Am Anfang werden die Straßenstücke in den Beutel gelegt und gemischt. Anschließend zieht man drei Sets aus dem Beutel. Jedes Set besteht aus einem Wegstück weniger als Spieler vorhanden sind.
Ein Spieler mischt die Karten und verteilt diese vollständig an die Mitspieler. Dann einigt man sich auf den Startspieler.
Wer an der Reihe ist, nimmt eine Handkarte und legt diese offen vor einem Mitspieler oder sich selbst aus. Vor jedem Spieler dürfen nur Karten einer Farbe liegen und jede Farbe darf nur bei einem Spieler sein.
Kommt ein Spieler auf eine Gesamtauslage, deren Summe 6 oder mehr aufweist, muß der Spieler die ausliegenden Karten aller Spieler nehmen und als verdeckten Stapel sammeln. Danach beginnt dieser Spieler die nächste Runde.
Kann oder will man keine Karte spielen, ist man ebenfalls gezwungen, alle ausliegenden Karten abzuräumen.
Der Durchgang endet, wenn ein Spieler an die Reihe kommt und keine Handkarte mehr besitzt. Dieser Spieler nimmt sich die Königsfigur als Zeichen des neuen Startspielers. Alle noch ausliegenden Karten und verbliebene Handkarten der Mitspieler können in die Tischmitte gelegt werden und gelten nicht. Nun zählen alle aufgenommenen Karten. Der Spieler mit der größten Anzahl bekommt die längste Strecke, die anderen folgen gemäß ihrer Summen. Nur der Spieler mit den wenigsten gesammelten Karten braucht keine Wegekarte aufzunehmen.
Jetzt werden alle Karten für die Folgerunde neu gemischt und wieder verteilt.
Am Ende des dritten Durchgangs darf vor der Verteilung der Strecken der beste Spieler der aktuellen Runde eines seiner Wegplättchen gegen den kleinsten ausliegenden Weg der Auslage austauschen.
Spielende: Nachdem alle ihre erhaltenen Strecken an das Schloß gelegt haben, wird derjenige zum Sieger gekürt, dessen Strecke die kürzeste ist.
Kommentar: „Figaro“ ist ein kleines gemeines Spiel, bei dem man den Mitspielern fast bedingungslos ausgeliefert ist. In kleiner Besetzung gibt es meistens noch zwei Runden, bevor es einen Spieler trifft und er die Auslage nehmen muß. In voller Besetzung wird es da schon schwieriger. Dadurch, daß jeder immer nur eine Farbe vor sich liegen hat, kann einem der Zufall allerdings auch im entscheidenden Moment helfen. Planen ist bei diesem Abacus-Spiel aber ein Fremdwort.
Trotzdem ist das Spiel recht lustig, wenn man sich darauf einlässt und sorgt für Häme und Schadenfreude auf der einen, Rachegelüsten und Drohungen auf der anderen Seite.
Das Material ist ordentlich und die kleinen Kartengrafiken sind niedlich illustriert. Das Ziehen der Wegplättchen aus dem Sack gestaltet sich etwas schwierig, weil die langen Wegstrecken schnell im Sack verkanten und beim Herausziehen anderer Stücke oft stören.
Fazit: Wer unplanbare Kartenspiele mit Ärgerfaktor mag und nicht nachtragend ist, wird „Figaro“ auch in sein Herz schließen.
Wertung: Mit guten 4 Punkten macht das Spiel in der richtigen Gruppe viel Spaß.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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