Spieletest für das Spiel: FIJI
Hersteller: 2F Spiele                 
Preis: 16 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Friedemann Friese
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2006
Kategorie: Bietspiel
Bewertungsbild Fiji-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma 2F Spiele recht herzlich!

Ausstattung: 5 Sichtschirme, 40 Schrumpfkopf-Marker, 84 Edelsteine, 37 Karten
Aufmachung: Hinter den Sichtschirmen werden die während der Tauschrunde vorhandenen Edelsteine vor den Blicken der Mitspieler geschützt. Auf der Innenseite steht auch, wie viele Edelsteine jeder Art man zu Beginn der Tauschrunden erhält.
Bei den Schrumpfköpfen handelt es sich um verschiedene Pappmarker, die eine Vielzahl von Charakteren darstellen. Sie gilt es im Verlauf der Partie gegen die Edelsteine einzutauschen.
Es gibt vier verschiedene Arten von Edelsteinen, die unterschiedlich häufig vorhanden sind und verschiedene Farben und Formen aufweisen.
Die Karten lassen sich in unterschiedliche Kategorien einteilen. Es gibt Bedingungskarten, die man genauso wie die Auswirkungskarten beim Tauschvorgang braucht; Zielkarten, die angeben, ob man von einer bestimmten Edelsteinart wenig oder viel sammeln sollte und einen Zielanzeiger, der für die Wertigkeit der Edelsteine untereinander gebraucht wird.
Ziel: Die Spieler versuchen, innerhalb von vier Durchgängen möglichst viele Schrumpfköpfe bei den Einheimischen gegen Edelsteine einzutauschen.
Jeder Spieler bekommt einen Sichtschirm. Die Edelsteine und die Schrumpfköpfe werden neben dem Spielplan bereit gelegt. Dann sortiert man die Karten in verschiedene Stapel (Bedingungskarten, Auswirkungskarten, Zielkarten) und mischt diese gründlich durch. Der Zielanzeiger wird in der Tischmitte plaziert.
Zu Beginn eines Durchgangs bekommt jeder eine vorgegebene Menge an Edelsteinen, die hinter den Sichtschirm kommen. Ein weiterer kompletter Satz liegt in der Mitte der Spielfläche aus.
Anschließend legt man die Tauschbedingungen fest. Dazu werden vier Bedingungskarten gezogen und offen untereinander ausgelegt. Dann zieht man vier Auswirkungskarten und legt diese jeweils neben eine der Bedingungskarten. Schließlich werden noch die Zielkarten in einer Reihe offen neben den Zielanzeiger gelegt, um zu zeigen, wie wertvoll die einzelnen Farben sind und ob man wenig oder viel Edelsteine dieser Sorte sammeln sollte.
Anschließend folgen drei Tauschrunden für die Spieler. In einer Tauschrunde muß jeder Spieler dabei zunächst ein bis vier Edelsteine in die Hand nehmen. Auf ein Kommando hin werden diese Edelsteine offenbart und direkt vor den Sichtschirmen abgelegt.
Beginnend mit der obersten Bedingungskarte wird geschaut, welcher Spieler die Bedingung am besten erfüllen konnte. Nur dieser Spieler darf dann die benachbarte Karte mit der Auswirkung nutzen, um dadurch neue Edelsteine aus dem Vorrat der Tischmitte zu erhalten, Zielkarten zu drehen bzw. in ihrer Wertigkeit zueinander zu ändern oder auch Edelsteine verschenken zu können.
Am Ende der Tauschrunde werden alle Gebote in den Vorrat des Zentrums abgelegt und stehen für die nächste Bietrunde zur Verfügung. Sollte es bei einer Bedingungskarte einen Gleichstand zwischen einigen Personen geben, heben sich deren Gebote gegenseitig auf und zählen nicht. In diesem Fall wird ein anderer unterlegener Spieler in den Genuß der Tauschaktion kommen.
Nach drei Tauschrunden mit den gleichen Bedingungs- und Auswirkungskarten kommt es zur Auswertung. Dazu werden die Zielkarten nacheinander ausgewertet, wobei man bei der Karte beginnt, die am nächsten zum Zielanzeiger liegt.
Alle Spieler zeigen ihren Vorrat an Edelsteinen in dieser Farbe. Je nach Ausrichtung der Karte müssen die Spieler die wenigsten oder die meisten Edelsteine dieser Art vorweisen können, um Schrumpfköpfe zu erhalten. Gibt es keinen eindeutigen Sieger, werden die nachfolgenden Farben bei diesen Spielern zu Rate gezogen. Sobald eine Reihenfolge der Spieler feststeht, erhalten die Spieler nach einem festgelegten Schlüssel jeweils einige Schrumpfköpfe, wobei der letzte Spieler immer leer ausgeht.
Nach der Auswertung müssen alle verbliebenen Edelsteine der Spieler abgegeben werden. Danach beginnt ein neuer Durchgang mit dem Abräumen der Bedingungs- und Auswirkungskarten.
Spielende: Nach vier Durchgängen endet das Spiel. Es gewinnt derjenige, der die meisten Schrumpfköpfe besitzt.
Kommentar: Im Spiel zu zweit gelten einige Sonderregeln. Hier haben die Spieler etwas mehr Edelsteine zur Verfügung, müssen aber vor dem ersten Bieten vier Edelsteine aus ihrem Vorrat entfernen und verdeckt beiseite legen. Bei der Auswertung werden die Farben einzeln ausgewertet und man bekommt für die wertvollste Farbe vier Schrumpfköpfe und für die nachfolgenden Farben jeweils einen Schrumpfkopf weniger, wenn man die meisten bzw. wenigsten Edelsteine in der Farbe besitzt.
Durch die komplett anders gehaltene Wertung bei zwei Personen ist das Spielgefühl entsprechend anders. Im direkten Duell ist das Spiel berechenbarer, obwohl jeder zu Beginn der Tauschrunden vier Edelsteine „opfern“ muß. Es kommt häufiger zu Gleichständen, die darauf hinausführen, daß niemand Schrumpfköpfe erhält.
Gleichstände gibt es natürlich ebenfalls in größerer Besetzung. Hier freut sich dann häufig ein unterlegener Spieler, der entsprechend der Aktion handeln kann. Ärgerlich wird es nur, wenn es sich dabei um ein „Verschenken“ handelt und man dadurch selbst leer ausgeht.
Die Grafiken sind von gewohnter Qualität, da der Hausgrafiker Maura wieder am Werk war. Das Material ist robust und die Sichtschirme stehen gut.
Vom Spielgefühl her ist dies kein typischer Friedemann Friese. Es gibt nicht zu viele Überlegungen, sondern das Bluffen und auch das Glück stehen im Vordergrund. Mit einer angenehm kurzen Spieldauer ist „Fiji“ dabei überschaubar gehalten und könnte mit neuen Bedingungs- und Auswirkungskarten auch leicht erweitert werden. Eigentlich ideal für Familien und vielleicht dadurch weniger für Spiele-Freaks gedacht.
Fazit: Ein nettes kleines Grübelspiel mit Bluff-Elementen für die Familie.
Wertung: Uns gefiel das Mehrpersonen-Spiel und auch das Spiel zu zweit ist ganz ordentlich. Spielerisch sicherlich kein Highlight, aber durchaus als Füller bei einem Spieleabend zu gebrauchen. Mit soliden 4 Punkten ist das neue 2F-Spiel also durchaus eine nähere Betrachtung wert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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