Spieletest für das Spiel: FLANDERN
1302
Hersteller: Queen Games Preis: 25 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Wolfgang Panning Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: März 2005 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
28 Aktionskarten, 10 Baustellensteine, 15 graue Zunftplättchen, 13
Kirchenplättchen, 4 Domfiguren, 6 Stadtzentren, 5 Zählsteine,
6 Abrechungssteine, 4 Zunftmeister, 64 Stadtviertel, 44 Spielerkarten,
9 Abdeckplättchen
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt sechs Baubereiche, in die man die Stadtzentren legt. Rund
um ein Stadtzentrum können im Verlauf des Spiels weitere Stadtviertel
in den Farben der Spieler, Zunftplättchen und Kirchenplättchen
angelegt werden. Es handelt sich dabei um Papp-Plättchen mit verschiedenen
Farben, die teilweise Zunftfiguren aufgedruckt haben. Die Viertel haben
unterschiedliche Formen.
Die Aktionskarten gelten jeweils für den
Startspieler. Sie sind in zwei Kategorien unterteilt, die man anhand der
Rückseiten erkennt. Baustellensteine, Domfiguren und Zunftmeister
sind aus Holz und haben besondere Funktionen während des Spiels.
Als Zählsteine dienen kleine Pappscheiben,
die auf einer Zählleiste, die sich in der Mitte des Spielbretts befindet,
abgelegt werden. Die Abrechnungssteine markieren Städte, bei denen
die abschließende Wertung bereits ausgeführt wurde.
Um ihre Aktionen zu planen, hat jeder Spieler
eine Reihe von Handkarten, mit denen er Einfluß auf die einzelnen
Städte nehmen kann.
Die Abdeckplättchen werden nur gebraucht,
wenn eine Stadt nicht mehr regelgerecht von Mitspielern bebaut werden kann.
Sie verkleinern dann die Anzahl der Stadtviertel in einer Siedlung.
Ziel: Man versucht,
seine Stadtviertel möglichst so zu setzen, daß man bei Wertungen
viele Siegpunkte bekommt.
Am Anfang werden die Aktionskarten in zwei Gruppen
getrennt und separat gemischt. Danach werden beide Stapel übereinander
gelegt und bilden einen Zugstapel. Die Zunftplättchen und die Kirchenplättchen
kommen offen neben das Spielbrett. Domfiguren, Abrechnungssteine und Zunftmeister
werden auf Ablagefelder im Innern des Spielbretts gestellt.
Jeder Spieler wählt eine Farbe und nimmt
sich alle entsprechenden Startviertel, einen Satz Spielerkarten und stellt
schließlich seinen Zählstein auf das erste Feld der Punkteleiste.
Nun werden noch die Stadtzentren auf die dafür vorgesehenen Felder
des Spielbretts abgelegt. Jede Stadt verfügt über die gleiche
Anzahl an Bauplätzen für Stadtviertel.
Ein Spielzug beginnt damit, daß der Startspieler
sich die oberste goldene Karte nimmt und anschaut. Sie wird anschließend
verdeckt vor dem Spieler abgelegt.
Danach sucht sich jeder Spieler aus seinen Handkarten
eine Karte aus, die er in dieser Runde benutzen will. Damit zeigt man an,
welches Bauvorhaben man plant. Zusätzlich kann man noch einige Einflußkarten
auswählen und dazu legen.
Alle Karten werden gleichzeitig offenbart. Es
beginnt der Spieler, der die meisten Karten ausgespielt hat. Bei Gleichstand
entscheidet die Spielreihenfolge vom Startspieler aus gesehen darüber,
wer zuerst spielen darf. Alle eingesetzten Einflußkarten gehen in
die Schachtel zurück.
Hat der aktive Spieler eine Städtekarte
gespielt, darf er ein eigenes Stadtviertel, ein Plättchen der grauen
Zunft oder ein Kirchenplättchen nehmen und an entsprechender Stelle
in der Stadt einbauen. Alternativ kann man eine in der Stadt befindliche
Baustelle auflösen, sofern diese sich auf einem eigenen, einem grauen
oder einem kirchlichen Plättchen befindet.
Ein Plättchen kann nur in eine Stadt gelegt
werden, wenn es direkt an ein anderes Plättchen oder das Stadtzentrum
angrenzt. Zwei Stadtviertel in der gleichen Farbe dürfen nicht direkt
benachbart sein. Durch das Einsetzen von Kirchenplättchen kann die
Größe der Stadt variiert werden.
Wenn der Spieler eine Baustellen-Karte ausgespielt
hat, setzt er ein Plättchen in eine beliebige Stadt. Anschließend
kommt jedoch ein Baustellen-Stein auf das Viertel. Bei der Wertung gelten
für diese Gebiete Sonderregelungen.
Durch die Handkarte "Aufnehmen" verzichtet man
auf einen Spielzug, darf aber alle bereits gespielten Handkarten wieder
in die Hand nehmen.
Wenn alle Spieler ihre Bautätigkeiten beendet
haben, darf der Startspieler seine goldene Karte vom Beginn der Runde aufdecken
und die darauf abgebildete Sonderaktion durchführen. Sie erlaubt das
Einsetzen eines weiteren Viertels, die Errichtung einer Baustelle, das
Aufnehmen der Handkarten, den Bau eines Doms oder das Einsetzen einer Zunftfigur.
Sind am Ende der Runde in einer Stadt Bauplätze,
für die es bei den Spielern und im Zentrum keine passenden Viertel
mehr gibt, werden diese Gebiete mit den Abdeckplättchen geschlossen.
Sobald alle Felder einer Stadt belegt sind, folgt
eine Abrechnung. Dabei errechnet man zuerst den Wert der Stadt (Stadtviertel,
Kirchenviertel und Dom zählen dabei) und ermittelt danach, wer am
meisten Einsatz dort gezeigt hat. Der beste Spieler bekommt die volle Punktzahl,
die anderen die Hälfte der Punkte bzw. vorgegebene Werte. Die neutrale
graue Zunft gilt dabei als imaginärer fünfter Spieler. Bei Gleichstand
in der Rangermittlung werden die Zunftfiguren auf den Plättchen und
die in den Vierteln stehenden Zunftmeister gezählt.
Alle Siegpunkte werden auf der Zählleiste
markiert. Danach wird die Stadt mit einem Marker versehen, um anzuzeigen,
daß sie ausgewertet wurde.
Spielende: Wenn
es nur noch einen freien Bauplatz gibt oder der Stapel mit den goldenen
Karten aufgebraucht ist, endet die Partie. Alle noch nicht ausgewerteten
Städte werden nun abgerechnet. Der Spieler mit den meisten verbliebenen
Einflußkarten bekommt noch Sondersiegpunkte.
Kommentar: Die Herbstneuheit
2004 von Queen Games ist ein weiteres Mehrheiten-Spiel, die derzeit so
beliebt sind. Es spielt sich recht angenehm, auch wenn die verschiedenen
Stadtviertel am Anfang wegen der unterschiedlichen Formen ein wenig Einarbeitungszeit
benötigen. Der geschickte Einsatz von Einflußkarten ist zwingend
erforderlich, um bei den letzten Plättchen einer Stadt die Möglichkeit
zu haben, vor den Mitspielern ein passendes Viertel einzusetzen.
Die Wertung ist anfangs recht kompliziert, aber
nach der ersten Partie weiß man, worauf man besonders achten sollte.
Fazit: Ein solides
Legespiel von Wolfgang Panning.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist "Flandern 1302" für Familien und Spielefreaks gleichermaßen
interessant. Bei letzteren kann es jedoch zu einiger Wartezeit im Spiel
kommen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de