Spieletest für das Spiel: FLASHPOINT FLAMMENDES INFERNO
Hersteller: Heidelberger              
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2012          
noch erhältlich: Ja
Autor: Kevin Lanzing
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2013
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Flashpoint Flammendes Inferno-Pressefoto

Ausstattung: 1 Spielplan, 6 Spielfiguren, 33 Feuermarker, 18 Einsatzplättchen, 24 Schadensquader, 8 Türmarker, 24 Brandherd-Marker, 29 Plättchen mit Aktionen/Heilungen/Gefahrstoffen, 3 Fahrzeug-Plättchen, 6 Spielerkarten, 2 Würfel, 8 Spezialisten-Karten, 6 Übersichten
Aufmachung: Der Spielplan ist beidseitig bedruckt und zeigt die Grundrisse von zwei Gebäuden mit diversen Zimmern. Über den Grundriss ist ein Raster gelegt worden, an dessen Rand Ziffern stehen. Mit Hilfe der beiden Würfel können die einzelnen Felder im Gebäude so genau definiert werden.
Als Spielfiguren dienen speziell geformte Figuren, die Feuerwehrleute darstellen sollen. Sie sind aus Kunststoff gefertigt.
Die Feuermarker sind aus Pappe und zeigen auf einer Seite Rauch, während die Rückseite einen Brandherd darstellt.
Die Einsatzmarker sehen auf der Rückseite alle gleich aus, während die Vorderseite einen Fehlalarm oder eine zu rettende Person aufgedruckt hat.
Die Holzquader benötigt man, um bei geschlossenen Türen oder Wänden eine Beschädigung bzw. einen Defekt anzuzeigen. Zwischen die Räume werden Türplättchen gelegt, die eine offene bzw. geschlossene Tür symbolisieren.
Auch die Brandherd-Marker und die Plättchen für Aktionen, Heilungen und Gefahrstoffen kommen während des Spiels zum Einsatz. Sie aus einfacher bedruckter Pappe hergestellt. Gleiches gilt für die drei Fahrzeuge, die außerhalb des Gebäudes stehen und die man mit geretteten Personen erreichen
muß.
Jeder Spieler hat eine eigene Spielerkarte in seiner Farbe und eine Übersicht über den Spielablauf. Im Spiel für Fortgeschrittene hat man über eine Spezialistenkarten noch eine besondere Fähigkeit gegenüber seinen Mitspielern.
Ziel: Es gilt für alle Spieler, gemeinsam möglichst viele Personen aus einem brennenden Haus zu retten.
Im Einführungsspiel werden nicht alle Plättchen mit Gefahren benötigt. Auch die Spezialistenkarten setzt man hier noch nicht ein.
Gemäß einer Startaufstellung werden die Türmarker und einige Feuermarker im Gebäude ausgelegt. Dann mischt man die Einsatzplättchen und legt einige davon verdeckt im Gebäude aus. Die restlichen Plättchen und Quader kommen an den Rand der Spielfläche.
Wenn jeder eine Spielerkarte gewählt hat, stellt man die Feuerwehrleute auf beliebige Felder außerhalb des Gebäudes auf.
Ein Spieler beginnt seinen Spielzug immer mit dem Ausführen von vier Aktionspunkten. Diese kann man benutzen, um sich zu bewegen, Türen zu öffnen, Personen zu retten, Feuer zu löschen oder Wände einzuschlagen. Je nach Art kostet dies unterschiedlich viele Aktionspunkte. Möchte man nicht alle Aktionspunkte ausgeben, kann man sich für jeden aufgesparten Aktionspunkt einen entsprechenden Aktionsmarker nehmen und später im Spiel einsetzen.
Erreicht eine Figur einen verdeckt liegenden Einsatzmarker, wird dieser umgedreht und zeigt meistens eine zu rettende Person. Bei einem Fehlalarm wird der Marker direkt vom Spielplan genommen und gesammelt. Eine Spielfigur kann mit einer Person aus dem Gebäude fliehen, allerdings ist die Bewegung deutlich erschwert. Ist die Person aus dem Gebäude entfernt worden, wird sie ebenfalls von den Spielern gesammelt.
Das Feuer wird in zwei Schritten gelöscht. Für einen Aktionspunkt kann Feuer in einem Nachbarfeld bekämpft werden. Der Feuermarker wird dafür auf die Rauchseite gedreht. Ein erneuter Einsatz sorgt dafür, daß der Marker komplett entfernt wird.
Um Fluchtwege zu erleichtern, kann man Türen und Wände zerstören. Dazu kommen an entsprechender Stelle die Schadensquader zum Einsatz. Durch offene Türen oder zerstörte Wände kann sich jedoch auch das Feuer besser ausbreiten.
Nach den Aktionen des Spielers kommt es zum weiteren Ausbruch des Feuers. Man wirft beide Würfel einmal und ermittelt so die Koordinaten des Abschnitts, in dem etwas passiert. Nun hängt alles davon ab, ob dieses Feld leer oder verraucht ist bzw. ob es dort sogar schon Feuer gibt. In letzterem Fall kann es nämlich zu Explosionen und einem Durchzug kommen, die das Feuer stark verbreiten und außerdem weitere Gebäudeteile beschädigen. Erreicht das Feuer einen Einsatzmarker, kommt dieser aus dem Spiel und ist für alle verloren. Eine Spielfigur dagegen wird zu Boden geworfen und muss das Gebäude direkt verlassen.
Bevor der Nächste seinen Spielzug beginnt, überprüft man die Anzahl der Einsatzmarker im Gebäude und füllt den Bestand gegebenenfalls wieder auf. Den Standort definiert man mit den Würfeln, wobei dort liegende Feuer- oder Rauch-Plättchen direkt ohne Auswirkungen entfernt werden,
Spielende: Wenn es allen Spielern gelingt, insgesamt sieben Personen zu retten, haben sie gemeinsam den Einsatz erfolgreich absolviert. Das Gebäude stürzt sofort ein, wenn alle Schadensquader auf dem Spielplan liegen. Alle dort befindlichen Einsatzmarker und die Marker aus dem Vorrat gelten als Verluste.
Kommentar: Im Profispiel kommen noch weitere Aspekte zum Tragen. Hier gibt es einen zufälligen Spielaufbau mit oft verstreut liegenden Brandherden, besondere Gefahrenstoffe, zusätzliche Brandherde, aber auch Spezialisten mit besonderen Fähigkeiten, die das Löschen oder Retten einfacher gestalten können. Auch Fahrzeuge kommen zum Einsatz, die man außen um das Gebäude herum bewegen kann, um Löschunterstützung zu erhalten bzw. gerettete Personen und Spielfiguren zu verarzten. Bei den neuen Aktionen kann man seine Spezialistenkarte tauschen, ein Fahrzeug fahren oder den Löschmonitor auf dem Löschfahrzeug einsetzen. Bei der Ausbreitung des Feuers sorgen Gefahrstoffe und Brandherde für zusätzliche Gefahr.
Das ehemalige Kickstarter-Spiel gibt es nun endlich auch in einer deutschen Ausgabe, die qualitativ recht hochwertig ist. Kooperative Spiele haben es häufig nicht leicht, da man leicht in ein Schema verfällt, wo ein Spieler die anderen dominiert und ihnen erklärt, wie sie ihre Spielzüge zu machen haben. Hier jedoch ist dies jedoch weniger der Fall, was vor allem auch an den unberechenbaren Explosionen und den permanent neu auftretenden Brandherden der Fall ist.
Alles ist gut durchdacht und aufeinander abgestimmt. Ständig haben die Spieler zu tun, schirmen sich und zu rettende Personen ab, übergeben diese an den nachfolgenden Spieler und versuchen, zumindest so viele Durchzündungen wie möglich zu verhindern. Macht schon das Grundspiel Spaß, werden durch die neuen Elemente des Profispiel noch größere Herausforderungen an das Team gestellt.
„Flashpoint Flammendes Inferno“ funktioniert in jeder Besetzung, wobei man bei wenigen Spielern zwei oder sogar drei Figuren pro Person steuern sollte, um eine Chance zu haben, das Spiel zu gewinnen. Mittlerweile gibt es in Amerika auch schon einige Erweiterungen, die neue Gebäude, Charaktere und weitere spielerische Finessen bieten. Da das Spielmaterial weitestgehend sprachneutral ist, steht der Verwendung eigentlich nichts im Wege.
Fazit: Ein sehr schönes kooperatives Spiel mit tollem thematischen Bezug.
Wertung: Einhellig gab es gute 5 Punkte für das Heidelberger-Spiel von unseren Testern.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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