Spieletest für das Spiel: FLUCH DER MUMIE
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 22 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Marcel-Andre Casasola Merkle
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Fluch der Mumie-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Ravensburger recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Mumie, 4 Spielfiguren, 12 Lebenspunkte, 2 Abdecktafeln, 5 Spezialwürfel, 1 Mumienwürfel, 23 Auftragskarten
Aufmachung: Der Spielplan wird senkrecht in das Kunststoff-Inlet gesteckt. Er zeigt auf beiden Seiten ein Gangsystem innerhalb einer Pyramide. Die Gänge sind dabei in eine Vielzahl von Feldern unterteilt. Auf einigen Feldern gibt es besondere Symbole mit verschiedenen Hintergrundfarben. Am unteren Ende der Pyramide befinden sich der Eingang, das Verlies und die Grabkammer der Mumie.
Die Spielfiguren sind magnetisch und halten am senkrechten Spielplan. Die Mumie besteht dabei aus zwei Teilen, damit die Mitspieler ständig sehen können, wo sie sich befindet. Der Mumienspieler selbst bekommt keinerlei Informationen über den Aufenthaltsort der Forscher.
Jede Spielfigur hat drei Lebenspunkte in Form von kleinen Papp-Plättchen. Die Abdecktafeln dienen nur dazu, die leeren Bereiche der Schachtel zu bedecken, in denen das Spielmaterial nach einer Partie aufbewahrt wird.
Mit Hilfe der Spezialwürfel ziehen die Spieler ihre Figuren. Die Würfel zeigen dabei Zahlenwerte zwischen 1 und 4, einen Pfeil oder einen Sarkophag. Auf dem Mumienwürfel sind dagegen immer Ziffern zu finden.
Die Auftragskarten zeigen die verschiedenen Symbole nebst ihren Farben innerhalb der Pyramide. Auf der Rückseite kann man erkennen, welche Farben ein Spieler noch auf der Hand hält. Die Symbole sind aber nur auf der Vorderseite zu finden.
Ziel: Die Spieler versuchen, ihre sechs Aufträge zu erfüllen, während der Mumienspieler danach trachtet, ihnen möglichst schnell die Lebenspunkte abzujagen.
Bevor das Spiel beginnt, wird ein Spieler bestimmt, der die Mumie spielt. Er heftet seine beiden Figuren an das senkrechte Brett und schiebt sie danach vorsichtig zur Grabkammer. Die anderen Spieler wählen jeweils eine eigene Spielfigur und heften diese an den Eingang.
Danach werden die Auftragskarten nach Farben sortiert. Jeder bekommt eine Karte in jeder Farbe und nimmt sie auf die Hand. Die restlichen Karten kommen unbesehen beiseite. Außerdem nimmt sich jeder drei Lebenspunkte. Das Spiel wird so aufgestellt, daß der Mumienspieler keinen Einblick auf die Positionen der Figuren der Gegenspieler bekommt.
Der linke Nachbar des Untoten beginnt und wirft alle fünf Spezialwürfel einmal. Jeder Würfel, der einen Sarkophag zeigt, wird dem Mumienspieler gegeben. Danach entscheidet sich der aktive Spieler, ob er einen der Würfel nutzen möchte oder ob er die verbliebenen Würfel erneut werfen will. Man darf beliebig häufig werfen, muss allerdings jeden Würfel mit Sarkophag abgeben.
Wählt der Spieler einen Zahlenwert, zieht er entsprechend viele Felder innerhalb der Pyramide, nachdem er seine Wahl allen laut mitgeteilt hat. Bei einem Pfeil-Symbol darf man mit seiner Figur so lange in eine Richtung gehen, bis man auf eine Wand oder die Figur eines Mitspielers trifft. Besetzte Felder können übersprungen werden, aber auf jedem Feld hat nur eine Figur Platz.
Beendet ein Spieler seinen Zug auf einem Feld mit einem Symbol, welches er auf der Hand hat, darf er dies sagen und die Karte offen vor sich auslegen.
Vor dem ersten Würfeln kann ein Spieler von der Mumie alle Spezialwürfel zurück verlangen. In diesem Fall zieht der Mumienspieler außer der Reihe pro Spezialwürfel ein Feld weiter. Trifft er dabei auf einen Forscher, verliert dieser einen Lebenspunkt und kommt ins Verlies, von wo aus er in der folgenden Runde erneut in die Pyramide gehen kann.
Waren alle Spieler einmal am Zug, ist der Mumienspieler regulär an der Reihe. Er würfelt mit dem Mumienwürfel und darf zum Wurfergebnis noch die Anzahl an Spezialwürfeln dazu zählen, die er derzeit besitzt. Dann zieht er diese Anzahl von Feldern weiter.
Spielende: Hat ein Forscher seinen letzten Auftrag erfüllt, gewinnt er die Partie. Der Mumienspieler ist erfolgreich, wenn es ihm gelingt, eine von der Spielerzahl abhängige Anzahl an Lebenspunkten zu stehlen.
Kommentar: Das neue große Familienspiel von Ravensburger sieht sehr schön aus und hat pfiffige Ideen. Während die Spieler anfangs noch kooperieren, sollten sie im späteren Spielverlauf auch darauf bedacht sein, es den Mitspielern etwas schwer zu machen, damit diese nicht alle Aufträge erfüllen können.
Leider krankt es jedoch am Design des Spiels. Die Mumie hat es viel zu leicht, in den Eingangsbereich vorzudringen und dort schnell den einen oder anderen Forscher zu erwischen. Da sich dort auch die Ausgänge aus dem Verlies befinden, sitzen die gefangenen Spieler fast schon in der Falle. Selbst Kinder finden dies schnell heraus und reagieren entsprechend.
Die Anordnung der Farben auf dem Spielplan ist ebenfalls nicht optimal gelöst. Alle Symbole einer Farbe befinden sich immer in einer Region. Die Mumie weiß also, welcher potentiell gefährliche Spieler wo hinlaufen muss. Da jedes Symbol auch nur einmal als Auftrag vorhanden ist, kann man sich ohne Probleme merken, wo man sich auf die Lauer legen sollte. Da hilft es dann auch nicht viel, wenn sich andere Spieler opfern, um das Fortkommen der Mumie zu erschweren. In unseren Spielen ist es der Mumie immer gelungen, ausreichend Lebenspunkte zu stehlen, bevor ein Spieler auch nur annähernd in Reichweite des Sieges kam.
Das ist sehr schade, denn vor allem das beliebige Nachwerfen der Spezialwürfel und das Abgeben von Würfeln mit Sarkophag-Symbolen ist eine gute Idee, weil die Gruppe so immer gezwungen wird, den Gegner in kleinen Schritten ziehen zu lassen, damit er nicht zu weit voran kommt.
Beim Spiel zu zweit gibt es Sonderregeln, weil der Forscher mit zwei Figuren spielt und zehn Aufträge zu erfüllen hat. Das Spielgefühl ist hier etwas anders, aber scheinbar hat der Forscher eine größere Chance auf den Spielsieg als in jeder anderen Besetzung. Allerdings braucht die Mumie hier auch nur drei Lebenspunkte zu stehlen.
Fazit: Ein nicht ausbalanciertes Spiel, bei dem die Mumie haushoch überlegen ist.
Wertung: In dieser Form ist „Fluch der Mumie“ in unseren Augen nicht zu empfehlen. Es bedarf einer Überarbeitung des Spielplans und der Anordnung der Symbole oder zumindest eine Anhebung der Lebenspunkte, die die Mumie stehlen muss. 2 Punkte gaben unsere Testspieler.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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