Spieletest für das Spiel : FORMEL 1
Hersteller: Braintrust Games 
Preis: 51 DM 
empf.Alter: 6-
Anzahl Spieler: 2-4 
Erscheinungsjahr: 1994 
noch erhältlich: Nein
Autor: 
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Formel 1-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 4 Rennwagen, 4 Rennwagenkarten, 27 Ereigniskarten, 4 Rundenzählsteine, 68 Rennfahrerkarten, 2 Würfel, 2 Farbwürfel
Aufmachung: Der Karton zeigt Werbung von RTL, die scheinbar als Sponsor des Spiels aufgetreten sind. Öffnet man die Verpackung, so findet man das Spiel in einem Tiefziehinlet aus Plastik gut verstaut vor. Der Spielplan zeigt eine Rennstrecke, die zwei Fahrzeugen nebeneinander Platz gewährt. Die Felderanzahl beider Strecken ist fast identisch, nur zwei der neun Kurven haben auf der Außenbahn mehr Felder als auf der Innenbahn. Einige Schikanen sowie Öl auf der Fahrbahn lassen nur ein Fahrzeug an der entsprechenden Stelle vorbeifahren. Auch an eine Boxengasse wurde gedacht. Die Rennwagen sind wie die Rundenanzeiger aus Plastik. Die Fahrzeuge sehen aber trotzdem gut aus und lassen sich mit den beweglichen Rädern gut auf dem Spielplan entlangschieben. Die Zählsteine sehen dagegen etwas spartanisch aus und haben die Form eines Fingerhutes. Sie werden an den Rand des Planes gestellt, auf dem die Runden für jeden Wagen in Form einer Tabelle angezeigt werden können. Die Rennwagenkarten zeigen die Farben der einzelnen Fahrzeuge und werden den Spielern vor dem Rennen zugeteilt. Die Ereigniskarten kommen immer dann zum Tragen, wenn ein Wagen auf einem Ereignisfeld auf der Strecke zum Stehen kommt. Leider haben diese Karten den gleichen farbigen Kartenaufdruck auf der Rückseite wie die eigentlichen Rennfahrerkarten, die zum Bewegen der Fahrzeuge benötigt werden. Die beiden Farbwürfel kommen mit den normalen Würfeln nur in der Kinder-Variante zum Tragen. Sie zeigen die Farben der Fahrzeuge sowie zweimal die Farbe "Schwarz" an. Die Variante für Erwachsene ist ab 10 Jahren spielbar.
Ziel: Am Anfang mischt man die Wagenkarten und gibt jedem Spieler eine davon. Die Ereigniskarten werden ebenfalls gemischt und auf das Kartenfeld des Spielplanes gelegt. Die Rundensteine kommen auf das Feld 0 jeder Farbe, anschließend mischt man noch die Rennkarten und teilt jedem Spieler 8 davon aus, die dieser auf die Hand nimmt. Die restlichen Karten werden auf das zweite Kartenfeld des Spielplanes gelegt.
Im Spiel sind immer alle Rennwagen beteiligt, ggf. sind die herrenlosen Wagen als Hindernisse auf der Strecke. Auf jedem Feld kann nur ein Wagen stehen. Durch Ausspielen einer Rennfahrer-Karte bewegt man eines der vier Fahrzeuge. Mit Zahlenkarten in Rennwagenfarbe bewegt man das farbgleiche Fahrzeug entsprechend voran. Eine Karte sorgt dafür, daß der Führende die Differenz zum Zweitplazierten multipliziert mit dem Faktor 3 voranzieht, während andere Karten einen Wagen maximal 15 Felder voranbewegen, wobei er nicht näher als 3 Felder hinter dem Führenden zum Stehen kommen darf. Neutrale Rennkarten können für beliebige Fahrzeuge verwendet werden und das angesagte Fahrzeug fährt entsprechend vor oder zurück. Andere Karten bewegen einen Wagen in bestimmter Position im Rennen.
Jedes Rennen geht über drei Runden. Ein Spieler spielt eine der Handkarten aus, versetzt das entsprechende Fahrzeug und zieht eine neue Rennkarte. Danach ist der folgende Spieler am Zug, Passen ist nicht erlaubt. Kommt der gezogene Wagen auf ein Ereignisfeld, so wird die oberste Karte des Ereignisstapels gezogen und ausgeführt.
Landet ein Fahrzeug auf dem Feld mit der Boxeneinfahrt, so muß der Wagen durch die Boxengasse bewegt werden. Ist ein Fahrzeug blockiert oder kann die volle Punktzahl nicht ausfahren, wird es bis an das blockierende Fahrzeug herangesetzt und die restlichen Bewegungspunkte verfallen.
Spielende: Sobald drei Runden absolviert sind, steht der Gewinner der Partie fest.
Kommentar: Beim Kinderspiel verzichtet man auf die komplizierten Rennkarten und benutzt die vier Würfel. Nach einem Wurf bildet der Spieler zwei Würfelpärchen, die aus einem Zahlenwürfel und einem Farbwürfel bestehen. Schwarz gilt hier als Jokerfarbe. Diese Variante ist ab 6 Jahren spielbar. Das Rennspiel unterscheidet sich nicht wesentlich von denen anderer Rennspiele (Ave Cäsar, Ausgebremst, Top Race), wobei die genannten Spiele meist noch Finessen besaßen, die dieses Spiel nicht zu bieten hat. Als nachteilig empfinde ich z.B. die Strecke, die völlig mißraten ist. Wenn man sich die Rennkarten einmal genauer betrachtet, so fallen sehr starke Anlehnungen an das Ravensburger Spiel "Jockey" auf.
Fazit: Hier wollte man anscheinend schnell Geld verdienen, denn der Spielspaß ist hier kaum gegeben. Die Kindervariante ist ganz nett und macht dieser Zielgruppe auch Spaß, die Erwachsenen in unseren Spielgruppen lehnten das Spiel durchweg ab, da es zu uninteressant und zu langweilig war.
Wertung: 3 Punkte gebe ich Formel 1. Dies war zweifelsohne ein Fehlschuß von Braintrust.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Formel 1-Pressefoto

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