Spieletest für das Spiel : FORMULA
DE
Hersteller: Eurogames Preis: 60 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-10 Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Ja Autor: Laurent Lavaur, Eric Randall Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
6 Spezialwürfel, 1 20-Seiter, 10 Rennwagen, 10 Schalthebel, 10 Armaturen-Bretter,
1 Block, 1 Bleistift mit Radiergummi
Aufmachung: Der
Spielplan besteht aus zwei Teilen, die aneinander gelegt werden. Der Plan
ist beidseitig bedruckt und zeigt einerseits die Rennstrecke von Monaco
und andererseits den Kurs von Zandvoort, zu dem es noch einen Erweiterungsplan
geben wird. Die Grafiken der Pläne sind hervorragend geworden. Die
Strecken zeigen neben drei Fahrspuren in den Kurven alle relevanten Daten
an (Anzahl vorgeschriebener Stops, kürzester Weg, längster Weg).
Auch an eine Boxengasse wurde gedacht. Der Holland-Kurs weist sogar eine
Kart-Strecke auf, die man schnell mal durchspielen kann.
Die Spezialwürfel symbolisieren die Gänge.
Vom 4-Seiter bis zum 30-Seiter ist hier alles vorhanden, die Würfelpunkte
reichen von 1-2 bis zu 21-30 Augen, je nach Gang. Der normale 20-Seiter
wird für Kollisionen und die Schadensermittlung bei überhöhter
Geschwindigkeit benötigt. Die kleinen Rennwagen sind aus Plastik.
Ihnen setzt man einen separaten Flügel auf, um sie farblich zu unterscheiden.
Die Armaturenbretter dienen zum Erfassen der Schäden und des Verschleises.
Auf ihnen sieht man noch einmal die Würfel und ihre Werte. Im unteren
Teil kann man ein Blatt des Blockes hineinlegen, um so die Daten des Fahrzeuges
zu kennzeichnen. Je nachdem, ob man nur eine oder bis zu drei Runden dreht,
bekommt man unterschiedliche Zettel, die vom Block genommen werden. Der
Bleistift dient zum Abstreichen von Reifen, Benzin, Motorverschleiß
etc. Da man diese Abnutzung in der Box teilweise wieder neutralisieren
kann, wurde ein Radiergummi mitgeliefert. Die Gangschalthebel jedes Spielers
bestehen aus etwas vergrößerten Standard-Pöppeln.
Ziel: Man einigt
sich auf einen Rennkurs und auf die zu fahrenden Runden. Jeder Spieler
bekommt ein oder zwei Fahrzeuge und die entsprechenden Armaturenbretter.
Dann nimmt man sich die für die Runde zuständigen Zettel und
legt sie in das Cockpit. Jeder Wagen bekommt einen Schalthebel, der auf
den Würfel des ersten Ganges am Cockpit gestellt wird. Reihum würfeln
alle Spieler mit dem W20. Je niedriger die Zahl ist, desto weiter steht
das Fahrzeug bei der Startaufstellung hinten. Auf Wunsch kann man vor dem
Rennen ein Training über eine Runde durchführen, doch das schenkt
man sich meist.
Wurde die Startaufstellung ermittelt, beginnt
das Rennen auch schon. Die Spieler starten in der Reihenfolge der Fahrzeuge.
Zuerst fährt immer der führende Wagen, die restlichen folgen
danach gemäß ihrer Plazierung. Vor dem eigentlichen Rennen kommt
nun der Start. Jeder Spieler würfelt erneut mit dem W20 und ermittelt
so, ob er einen Blitzstart (20, er kann vier Felder voran) oder Fehlstart
(1, er bleibt diese Runde stehen) macht.
Danach darf ein Spieler, wenn er am Zug ist,
fahren. Dazu entscheidet er sich, ob er im bisherigen Gang weiterfahren
möchte oder einen Gang höher oder niedriger schaltet. Danach
nimmt er sich den entsprechenden Würfel und zieht die Augenzahl voran,
die dieser nach dem Wurf anzeigt. Man darf seine Spur auf gerader Strecke
wechseln, jedoch nicht Zickzack fahren, es sei denn, man überholt
ein gegnerisches Fahrzeug. In den Kurven ist die Fahrtrichtung mit Pfeilen
angegeben. In jeder Kurve steht eine Anzahl an Stops, die ein Fahrzeug
dort machen muß, um die Kurve unbeschadet zu durchqueren. Ein Stop
wird folgendermaßen definiert: Ein Fahrzeug startet von einer Geraden
und steht nach dem Würfelwurf in der Kurve. Ferner gibt es einen Stop,
wenn ein Fahrzeug in einer Kurve startet und nach dem Bewegen in der gleichen
Kurve steht. Ein Start in einer Kurve und dem Beenden in einer anderen
Kurve zählt hingegen nicht als Stop.
Einem Spieler ist es erlaubt, einen Stop weniger
in einer Kurve zu fahren. Dies kostet ihn jedoch Verschleiß an Reifenpunkten.
Jedes überzählige Feld nach der Kurve kostet so einen Verschleißpunkt
an Reifen. Mit Hilfe von Bremsen kann man das Ergebnis eines Würfelwurfs
vermindern. Dazu streicht man pro Würfelauge eine Bremse ab und setzt
den Wagen entsprechend weniger Felder.
Wenn Not vorherrscht, dann kann ein Spieler mehrere
Gänge runterschalten. Doch auch dies kostet Verschleißpunkte,
die auf einer Tabelle verzeichnet sind.
Rast ein Spieler im fünften oder sechsten
Gang und wirft dort die jeweils höchste Zahl, so müssen alle
Spieler in diesen Gängen würfeln, ob deren Motor einen Schaden
bekommt. Dafür wird natürlich wieder der W20 genommen, bei einer
1-4 bekommt der Motor einen Verschleißpunkt. Hat er zu viele Punkte
bekommen, so scheidet das Fahrzeug aus dem Rennen aus.
Landen zwei Fahrzeuge nebeneinander oder hintereinander,
so würfelt man mit dem W20 auf Kollision. Bei einer 1 kommt es zu
einer Berührung und der entsprechende Fahrer muß sich einen
Karosseriepunkt abstreichen. Bei zu vielen Kollisionen fliegt auch hier
das Fahrzeug aus dem Rennen. Reifen, Benzin und Verschleiß kann man
in der Box teilweise wieder auffrischen.
Spielende: Nach
der vorher vereinbarten Anzahl von Runden gewinnt der Spieler, dessen Fahrzeug
als erstes das Ziel erreicht.
Kommentar: "Formula
De" besitzt noch Ausbauregeln, die Wetter, Windschatten fahren und die
Konstruktion eigener Wagen vorsehen, doch diese Regeln würden den
Rahmen des Tests sprengen. Man erhält für sein Geld ein solides
Autorennspiel mit vielen Spielmöglichkeiten. Obwohl durch die Würfel
ein Glückselement vorhanden ist, gleicht sich dies spätestens
beim Rennen über zwei Runden aufgrund der vielen Kurven und der großen
Anzahl an Feldern (ca. 120 pro Runde) wieder aus. Besitzer des alten Spieles
können beruhigt sein, denn die Regeln scheinen fast vollständig
übernommen zu sein. Ob der Zandvoort-Kurs jedoch mal als eigenständiger
Plan herauskommt, weiß man noch nicht. Vom Vorgänger Formule
De gibt es für die Neukäufer eine Vielzahl an Rennplänen,
die monatelangen Fahrspaß garantieren, besonders wenn die Strecke
voll mit Fahrzeugen ist.
Fazit: Eines der
besten Autorennspiele.
Wertung: Ich gebe
diesem Spiel 6 Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de