Spieletest für das Spiel: FORTUNA
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2011      
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Rieneck, Stefan Stadler
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2012
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Fortuna-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 9 Würfel, 15 Privilegien-Marker, 4 Spielertableaus, 4 Spielfiguren, 12 Spielermarker, 12 Aktionskarten, 12 Gebäudekarten, 26 Privilegienkarten, 6 Gunstkarten, 69 Ressourcen-Steine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt Rom im Zentrum. Vier Pfade führen von dort an die vier Kantenseiten des Spielbretts und zeigen den Weg, den die Spieler mit ihren Figuren beschreiten sollen. Am Rand der Spielbrettkanten sind Kartenablagefelder angedeutet, an denen die Aktionskarten während des Spiels liegen. Sechs Gunstfelder in der Nähe des Zentrums sind mit jeweils einem Würfelsymbol versehen. Hier liegen die Gunstkarten aus und können bei entsprechenden Würfen aktiviert werden. Außerdem gibt es noch eine Skala für die Spielreihenfolge und eine Geldleiste.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter. Die Privilegien-Marker sind einfache Holzscheiben in einer neutralen Farbe.
Jeder Spieler verfügt über ein kleines Tableau, auf dem er seine Ressourcen verwaltet. Es gibt hier drei Skalen für zusätzliche Würfel, Vestalinnen und Zenturios. Außerdem gibt es Ablageplätze für Gebäudekarten und zur Kennzeichnung, ob ein Spieler verheiratet ist oder nicht.
Kleine Holzfiguren symbolisieren die Spieler auf dem Weg nach Rom. Kleine farbige Holzscheiben dienen zur Anzeige des aktuellen Geldbestandes, der Spielreihenfolge und ob ein Spieler verheiratet ist oder nicht.
Der Motor im Spiel sind die Aktionskarten, die anzeigen, was einem Spieler in der aktuellen Runde an Aktionen zur Verfügung steht. Über eine Aktion kann jeweils ein Gebäude gebaut werden, welches dem Spieler ab diesem Zeitpunkt einen Vorteil bringt. Privilegienkarten sind vielfältig und haben Einfluß auf das Spielgeschehen oder bringen Siegpunkte in der Endwertung.
Die sechs Gunstkarten werden auf dem Spielplan abgelegt. Unter bestimmten Umständen kann ein Spieler die abgebildete Gunst einer Karte nutzen.
Es gibt fünf unterschiedliche Arten von Ressourcen: Wasser, Getreide, Wein, Zenturios und Vestalinnen. Sie werden durch hölzerne Spielsteine dargestellt.
Ziel: Die Spieler laufen mit ihren Figuren in Richtung Rom und versuchen dabei, möglichst viele Privilegienkarten zu sammeln.
Jeder Spieler sitzt vor einer Kantenseite des Spielplans und nimmt sich die passenden drei Spielermarker und seine Spielfigur. Diese wird auf das erste Feld des jeweiligen Laufweges nach Rom gestellt. Ein Markierungsstein kommt auf die Geldanzeige. Als nächstes lost man mit weiteren Spielsteinen die erste Spielreihenfolge aus. Der verbliebene Stein bleibt zunächst beim Spieler, bis dieser heiratet.
Auf dem Provinzplan jeden Spielers werden einige Ressourcen abgelegt. Zusätzlich gibt es noch eine Vestalinnen-Figur, einen Würfel und einen Zenturio, die auf den dazugehörigen Skalen plaziert werden.
Alle Gebäudekarten werden nach Typ sortiert und bereitgestellt. Einige Privilegmarker kommen ins Stadtzentrum. Die gemischten Privilegkarten legt man an den Rand der Spielfläche.
Als nächstes werden die Gunstkarten rund um Rom abgelegt. Danach kommen die Aktionskarten an die jeweiligen Stellen, die durch Kartenablagefelder am Spielplanrand angedeutet werden. Jeder darf eine seiner erhaltenen Aktionskarten verdecken, um sie zu reservieren.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen, die ein Spieler nacheinander abarbeitet.Zunächst gibt es neues Wasser, sofern der Spieler ein Aquädukt gebaut hat und dieses zur Zeit leer ist.
Dann deckt der aktive Spieler seine Aktionskarten auf, die auf seiner Seite des Spielbretts liegen. Eine dieser drei Karten wird ausgewählt und ausgeführt. Anschließend tauscht der Spieler die Aktionskarte mit einer anderen offen ausliegenden Aktionskarte an einer anderen Kantenseite aus. Die neu genommene Karte wird verdeckt auf der eigenen Seite abgelegt und ist dadurch für die folgende Runde reserviert.
Über die Aktionskarten kommt man an neue Rohstoffe wie Wasser, Getreide oder Wein bzw. kann diese gegen Geld verkaufen. Hier können außerdem Zenturios und Vestalinnen erworben werden. Letztere kann man über eine weitere Aktionskarte auch gegen einen zusätzlichen Würfel eintauschen. Mit Hilfe der Aktionskarten kann man ferner heiraten, den neuen Startspieler definieren, Gebäudekarten errichten oder eine Aktionskarte eines Mitspielers nutzen.
Wenn die Aktionskarte abgearbeitet ist, darf der Spieler einen eigenen Zenturio benutzen, um eine seiner anderen offenen Aktionskarten zu verwenden. Die Figur wandert dann in den Vorrat zurück. Die zweite verwendete Aktionskarte wird nicht weggetauscht.
Die vierte Phase eines Spielzugs beschäftigt sich mit der Gunst des Imperators. Dazu nimmt man sich seine Würfel und wirft diese einmal. Das Ergebnis definiert, welche der ausliegenden Gunstkarten der Spieler wählen darf. Die genutzte Gunstkarte wird danach verdeckt und steht den nachfolgenden Spielern nicht mehr zur Verfügung. Kann oder will man seinen Wurf nicht mehr verwenden, zahlt man eine Strafe.
Hat jeder Spieler diese Phasen durchlaufen, wird auf alle noch offenen Gunstkarten jeweils ein Privilegienmarker gelegt. Maximal drei Scheiben pro Karte sind erlaubt. Wählt man später im Spiel eine Gunst mit Markern, dann erhält man eine bis drei Privilegienkarten, von denen man eine behalten darf. Diese bringen einmalig einen Vorteil oder bei Spielende zusätzliche Siegpunkte.
Am Ende des Durchgangs wird die Spielreihenfolge angepaßt und alle verdeckten Gunstkarten dreht man wieder um, so daß sie im folgenden Durchgang wieder zur Verfügung stehen.
Spielende: Erreicht eine Figur die Stadt Rom, wird noch die aktuelle Runde zu Ende gespielt. Es gibt ggf. noch Privilegienkarten für die Ersten in der heiligen Stadt, bevor es zur Abrechnung kommt. Dabei zählen die Punkte aus gesammelten Privilegienkarten und den Schritten in Richtung Rom. Erreichte ein Spieler nicht einmal die Stadtmauer, wird er bei der Abrechnung übergangen.
Kommentar: „Fortuna“ ist ein vielschichtiges und doch schön einfach gehaltenes Familienspiel. Wie der Name schon sagt, hängt durchaus einiges vom Karten- bzw. Würfelglück ab. Wer bei den Privilegienkarten auf Siegpunkte trifft, hat einen gewissen Vorteil, wobei andererseits die Rohstoffe eventuell fehlen und das Fortschreiten auf dem Pfad schwerer wird. Wer allerdings hohe Würfelergebnisse erzielt, hat bei den Gunstkarten immer eine gute Auswahl und muß nicht zwangsweise etwas aussuchen, was einen nicht voran bringt.
Trotzdem hat man eigentlich immer das Gefühl, etwas machen und planen zu können, ohne vom Glück dominiert zu werden. Sehr schön ist der Aktionskarten-Mechanismus, bei dem man sich für die Folgerunde eine Karte reservieren kann. Zusätzliche Aktionen unter Abgabe von Zenturios bringen weitere Möglichkeiten. Dabei ist die Zugdauer angenehm kurz und es entstehen kaum Wartezeiten.
Am besten funktioniert das Spiel zu viert. Kleine Sonderregelungen lassen aber auch eine 2er Partie zu.
Die Grafiken sind gelungen und auch das Material ist ansprechend. Selbst bei der Spielregel hat sich der Verlag viel Mühe bei der Übersetzung gegeben. Leider hat man es versäumt, das genau vorhandene Material aufzulisten und manchmal wirkt das Ganze etwas unstrukturiert. Einige Käufer klagten zudem über schlechtes Spielmaterial, was bei unserem Exemplar allerdings nicht der Fall war.
Fazit: Ein überraschend gutes Familienspiel von Huch & Friends in Kooperation mit The Game Master.
Wertung: Mit 5 Punkten gefällt unseren Testern das Spiel ausgesprochen gut.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



Spielindex

Hauptseite