Spieletest für das Spiel : FORTUNE 500
Hersteller: Pressman 
Preis: n.b. 
empf.Alter: 
Anzahl Spieler: 2-8 
Erscheinungsjahr: 1980 
noch erhältlich: Nein 
Autor: 
Besonderheit:
Kategorie: Importspiel 
Bewertungsbild Fortune 500-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 8 Bilanzbögen, 8 Spielfiguren, 2 Würfel, 2 Spezialwürfel, 30 Rohstoffe, 30 Fabriken, 30 Energie-Einheiten, 25 Werbungs-Plättchen, 25 Versicherungs-Plättchen, 25 Unternehmensführungs-Plättchen, Economic-Climate-Karten, Business Conditions-Karten, 9 Aktienzertifikate, 24 Anleihen, 36 Lohnkärtchen, Spielgeld
Aufmachung: Das Material ist in einer großen langen Verpackung, die ein wenig an Parker erinnert. Wie bei amerikanischen Spielen üblich, gibt es eine ganze Reihe von Pappcountern, die für das Spiel wichtig sind. Die Grafik und das Spielmaterial sind eher schlicht und häßlich. Das Spielbrett zeigt einen quadratischen Rundkurs, dessen eine Seite zwei parallel laufende Bahnen zeigt. Jede der vier Seiten der Bahn zeigt Felder eines bestimmten Bereichs (Dienstleistungen, Finanzleistungen, Produktion & Transport). Auf den Bilanzbögen werden die Kredite, Material, Dienstleistungen etc. abgelegt und übersichtlich verwaltet. Jeder Bogen besitzt einen Firmennamen, zu dem es einen passenden runden Plastikspielstein gibt. Die zwei Spezialwürfel zeigen auf einigen Seiten den Schriftzug "Takeover fails" und auf den anderen Seiten Plus- bzw. Minus-Prozentzahlen. Die Rohstoffe, Fabriken, Energie, Unternehmensführung, Versicherung und Werbung werden durch Pappchips angezeigt, die man erwerben kann und die dann auf den Bilanzbogen kommen. Die Economic-Climate-Karten sind normale Ereigniskarten, während die Business-Conditions für alle Spieler so lange gelten, bis die Karte überdeckt wird. Die Aktienzertifikate machen einen Spieler zum Eigentümer einer Firma. Auf diesen Karten stehen immer die Kaufpreise zwischen 60 und 140%, die bei Übernahmen wichtig sind. Anleihen bringen regelmäßige Gewinne, die jede Runde ausgezahlt werden. Die Lohnkärtchen stellen Schuldverschreibungen dar, deren Zinsen zwischen 10-30 % schwanken. Spielgeld gibt es in ausreichendem Masse.
Ziel: Jeder Spieler versucht, sein Startkapital zu verdreifachen. Alternativ kann man auch eine bestimmte Spielzeit vereinbaren, nach der das Spiel endet. Am Anfang erhält jeder eine Firma mit Bilanzbogen und Spielstein. Dazu gibt es je nach Spielerzahl unterschiedlich viel Startkapital. Die Business-Conditions- und Economic-Climate-Karten werden getrennt voneinander gemischt und bereitgelegt. Die oberste Economic-Climate-Karte wird dann umgedreht und vorgelesen. Diese Rahmenbedingungen gelten so lange, bis eine neue Karte gezogen wird.
Ist man an der Reihe, würfelt man mit einem oder beiden Zahlenwürfeln und setzt entsprechend voran. Je nach Spielbahn landet man auf unterschiedlichen Feldern. Bei den "Business Conditions" oder "Economic Climate"-Feldern zieht man die entsprechenden Karten nach. Auf diesen Feldern und den Katastrophen-Feldern muß man die Anweisungen ausführen, während man auf den anderen Feldern wählen kann, ob man etwas machen möchte.
Auf einem Kreditfeld kann man sich von der entsprechenden Bank 50000 DM leihen, muß dafür je nach Feld jedoch 10-30% Zinsen zahlen, wenn man ein Feld der Bank das nächste Mal betritt und zur Rückzahlung aufgefordert wird. Bei jeder der beiden Banken kann man nur einen Kredit erhalten. Der Schuldenzettel kommt auf den Bilanzbogen.
Auf den Feldern Unternehmensführung, Werbung und Versicherung kann man entsprechende Plättchen kaufen, die auf den Bilanzbogen kommen.
Der Einsatz des Unternehmensführungs-Kärtchens bringt einen Spieler vor seinem Zug zum Startfeld der Produktionsbahn, die Werbung zum Startfeld der Transportbahn. Dieses Startfeld sorgt gleichzeitig für einen Wechsel bei den "Economic Climate"-Karten. Die Versicherung schützt einen etwas vor den Katastrophen, bei denen man Fabriken oder fertige Waren verliert. Durch Einsatz eines oder mehrerer Plättchen (Umdrehen auf dem Bilanzbogen) erhält man für den Schaden zumindest etwas Geld. Die drei oben genannten Plättchen wandern nicht wieder in den Vorrat, wenn sie benutzt wurden.
Auf der Finanzleistungsbahn kann man Firmen zum angegebenen Preis kaufen oder für 120% verkaufen, wenn man sie bereits besitzt. Produktionsfirmen bringen beim Kauf von Rohmaterial Gewinne, Transportfirmen beim Transport zu den Märkten. Die Bankbesitzer erhalten die Zinszahlungen der Gläubiger und die Versicherung Provisionen durch den Verkauf von Versicherungsplättchen.
Auf diesen Feldern kann man durch einen Übernahmeversuch die Firma eines Mitspielers kaufen. Dies geschieht mit den Prozentwürfeln. Zeigt einer dieser Würfel "Take over fails", dann zahlt der Angreifer dem Besitzer 20% der regulären Kaufsumme. Ansonsten werden die beiden Prozentwerte gegeneinander aufgerechnet und ergeben so den zu zahlenden Betrag, den man auf der Firmenkarte ablesen kann.
Auf Schuldverschreibungs-Feldern kann man entsprechende Papiere erwerben, die einem 3000 Dollar beim Überqueren des Startfeldes bringen. Mehr als 5 dieser Papiere darf kein Spieler besitzen. Auch sie werden für 120% auf den Feldern zurückverkauft.
Auf der Produktionsbahn drei Möglichkeiten, um Energie, Fabriken und Rohstoffe zu kaufen. Die Preise schwanken dabei beträchtlich. Unter der Kaufsumme für eine Einheit gibt es einen Betrag, den der Besitzer des Unternehmens als Gewinn aus der Bank erhält. Mehr als 5 Einheiten dürfen auf einem Feld nicht erworben werden. Auch diese Plättchen kommen auf den Bilanzbogen.
Ein fertiges Produkt besteht aus einem Energie-, Fabrik- und Rohstoffplättchen. Auf der Transportbahn kann man die Fertigwaren verkaufen, muß allerdings die entsprechende Menge vorrätig haben. Hier gibt es drei verschiedene Transportmöglichkeiten mit unterschiedlichen Preisen und auch hier erhält der Besitzer einer Spedition entsprechendes Honorar. Sollte ein Spieler seine Zahlungen nicht mehr aufbringen, so erfolgt der Zwangsverkauf (60% für Firmen, Ware und Schuldverschreibungen) und ggf. das Aus.
Spielende: Hat ein Spieler sein Kapital verdreifacht oder ist die vorher vereinbarte Spielzeit um, so endet die Partie. Das Vermögen der Spieler errechnet sich aus dem Preis der Firmen, Schuldverschreibungen und fertigen Produkten. Service-Plättchen und halbfertige Erzeugnisse sind wertlos.
Kommentar: Fortune 500 ist ein relativ einfaches Wirtschaftsspiel, doch liegt vielleicht darin sein Reiz. Die Übernahmen von fremden Firmen ist nicht einfach, macht aber Spaß. In gewisser Weise erkennt man Parallelen zum Klassiker Monopoly.
Fazit: Ein nettes Importspiel, daß allerdings kein Hit ist.
Wertung: Das Spiel von Pressman erhält 4 Punkte.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite