Spieletest für das Spiel: FREELOADER
Hersteller: Cheapass Preis: 10 Euro empf.Alter: ? Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: James Ernest Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Cheapass Games recht herzlich!
Ausstattung: 6 Spielbretter,
54 Karten
Aufmachung: Um dieses
Spiel überhaupt erst spielen zu können, werden sechs Spielfiguren,
mindestens vier normale sechsseitige Würfel und ca. 30 Markierungssteine
pro Spielerfarbe benötigt.
Die Spielbretter werden kreisförmig ausgelegt
und bilden so einen Rundkurs. Am unteren Ende jedes Spielbretts ist die
Laufleiste, auf der sich immer sieben unterschiedliche Felder befinden.
Nur das letzte Feld eines Spielplans ist immer eine Bushaltestelle mit
einer Ziffer und einem Richtungspfeil für die Laufrichtung während
der Partie. Oberhalb der Lauffelder sieht man ein Wohnhaus mit einem oder
mehreren „Best Friend"-Feldern und einem oder mehreren „Crash"-Feldern.
Hier werden während der Partie die Markierungssteine abgelegt.
Jede Spielkarte besitzt neben dem Namen eine
Einteilung mit einer Kategorie, in die diese Karte gehört. Dazu erfährt
man die Kosten für das Ausspielen und die Siegpunkte, die man am Ende
der Partie für die Karte erhält. Bei einer Reihe von Spielkarten
verändern sich die Ausspiel-Kosten, wenn sie an bestimmten Orten ausgespielt
werden. Der untere Bereich einer Karte zeigt einen lustigen Spruch mit
jeweils einer netten Zeichnung.
Ziel: Jeder Spieler
versucht, sich bei verschiedenen Personen einzuschleimen und sich dann
Dinge auszuleihen, um sie nicht wieder zurückzugeben und dadurch in
den eigenen Besitz zu überführen.
Zunächst mischt man die Spielbretter und
legt sie offen zu einem Kreis aus. Die Karten werden ebenfalls gründlich
gemischt und man verteilt an jeden Spieler zwei Karten. Der Reststapel
kommt als verdeckter Zugstapel ins Zentrum des Kreises. Vor jedem Haus
wird nun noch eine Karte offen ausgelegt.
Alle Spieler wählen eine Spielfarbe. Danach
legen sie in jedes Haus zwei Markierungssteine. Schließlich kommen
noch die Spielfiguren ins Spiel. Man würfelt einmal und stellt seine
Figur auf das Feld mit dem Pfeil ab, welches sich unterhalb der Bushaltestelle
mit der gleichen Ziffer befindet. Anschließend würfelt der Spieler
erneut und muß seine Figur entsprechend viele Felder im Uhrzeigersinn
weiterziehen. Zum Ende der Vorbereitungen einigt man sich auf den Startspieler.
In seinem Spielzug kann der aktive Spieler auswählen,
ob er eine Bewegung machen möchte, eine Karte zieht, Markierungssteine
einsetzt oder Karten ausspielt. Einige Karten haben besondere Fähigkeiten,
die man als eigentlichen Spielzug benutzt. Dann kann man anschließend
keine weitere Aktion durchführen.
Wählt der Spieler die Aktion „Bewegung"
aus, muß er anschließend sagen, ob er einen oder zwei Würfel
nutzen will. Einige Karten geben dabei noch eine größere Auswahl.
Nach dem Wurf wird die eigene Figur im Uhrzeigersinn entsprechend viele
Felder bewegt. Das Zielfeld gibt anschließend vor, was nun zu tun
ist. Hier darf man einen Markierungsstein in ein vorgegebenes Haus legen,
eine Karte ziehen, mit einem Mitspieler um Karten handeln, jemanden bestehlen
oder eines der Crashfelder belegen. Die Bushaltestelle sorgt für schnelle
Bewegungen um das Spielbrett herum.
Nimmt der Spieler die Option „Karte ziehen",
darf er entweder die oberste Karte des Zugstapels nehmen oder die offene
Karte, die sich beim Haus befindet, bei dem auch die eigene Figur steht.
Wenn die offene Karte genommen wird, zieht man anschließend eine
neue Karte nach, die dort wieder ausgelegt wird.
Beim Einsetzen eines Markierungssteins darf dieser
in ein beliebiges Haus gesetzt werden. Der Markierungsstein symbolisiert
dabei das Einschleimen beim Hausbewohner.
Nach dem Einsetzen kann der Spieler versuchen,
zum „besten Freund" des Hausbesitzers zu werden. Es ist durchaus erlaubt,
bei mehreren Hausbesitzern gleichzeitig der „beste Freund" zu sein, allerdings
darf man es in seinem Spielzug immer nur dort versuchen, wo man gerade
einen Marker abgelegt hat.
Sollte das Feld „Best Friend" auf dem Haus noch
frei sein, wird der Marker einfach auf das entsprechende Feld gelegt und
verdeckt es. Der Marker gilt weiterhin und kann später auch eingesetzt
werden, wodurch man seinen Status als „bester Freund" dann jedoch verliert.
Wenn sich auf dem Feld jedoch schon ein Stein
eines anderen Spielers befindet, kann man sich mit diesem anlegen. Der
aktuelle „beste Freund" kann dann auswählen, ob er aufgibt oder um
seine Position kämpfen will.
Gibt der Spieler auf, kommt sein Marker von der
Position, bleibt aber weiterhin im Haus! Der Gewinner legt nun seinen Marker
auf die entsprechende Position im Haus.
Wenn sich die Spieler bekämpfen, darf jeder
einmal mit einem Würfel werfen und das Ergebnis mit der Anzahl an
Markierungssteinen im Haus multiplizieren. Der höhere Gesamtwert gewinnt
dabei, bei einem Gleichstand bleibt der Verteidiger mit seinem Stein auf
dem Feld. Der Verlierer muß in jedem Fall einen Marker aus dem Haus
entfernen und zurück in seinen Vorrat legen.
Die Kellnerin (Waitress) hat zwei beste Freunde.
Wenn man einen Kampf dort ausfechten will, darf man wählen, gegen
welchen Spieler man antreten will. Die beiden Felder können niemals
nur von einem Spieler besetzt werden.
Die vierte Möglichkeit besteht im Ausspielen
einer Karte aus der Hand. Jede Karte besitzt dabei eine gewisse Anzahl
an Kosten, die ein Spieler zu zahlen hat. Diese Kosten müssen in Form
von Markierungssteinen aus dem Haus entfernt werden, bei dem sich die Spielfigur
aktuell befindet. Es ist erlaubt, Spielsteine von den Feldern „Best friend"
und „Crash" zu entfernen, um die Kosten zahlen zu können, allerdings
verliert man danach die Vorteile dieser Felder.
Auf vielen Karten stehen Möglichkeiten,
wie die Kosten für das Spielen einer Karte reduziert werden können.
Dies gilt vor allem, wenn man der beste Freund einer Person ist oder sich
an einem bestimmten Ort aufhält. Die Reduzierungen werden aufgerechnet
und können durchaus auch zu einem negativen Wert führen. Ist
dies der Fall, so darf der Spieler sofort für jeden negativen Kostenpunkt
einen Marker in das Haus legen und sogar versuchen, einen Kampf um die
Freundschaft des Hausbesitzers zu bestreiten.
Eine ausgespielte Karte wird offen vor dem Spieler
ausgelegt.
Wenn die letzte Spielkarte vom Nachziehstapel
gezogen wurde, wird nur noch die aktuelle Spielrunde zu Ende gespielt.
Dadurch ist jeder gleich oft an der Reihe gewesen. Um beim Sieg dabei zu
sein, muß ein Spieler mindestens jeweils eine Karte in den Kategorien
Speisen, Kleidung und Sicherheit vor sich liegen haben. Für die letzte
Kategorie kann man alternativ auch einen Marker auf einem Crash-Feld haben.
Spielende: Der Spieler,
der bei den Finalisten die höchste Gesamtpunktzahl besitzt, gewinnt
die Partie. Bei einem Gleichstand entscheidet die nächste Partie.
Kommentar: Mit „Freeloader"
hat Cheapass ein eher durchschnittliches Würfelspiel auf den Markt
gebracht. Die einzelnen Spielelemente greifen zwar ineinander, sorgen aber
nicht für anhaltenden Spielspaß. Das Thema wirkt am Anfang witzig,
der Charme läßt dann nach den ersten Partien jedoch merklich
nach. Das Material ist für die Firma typisch einfach gehalten und
man muß einen Großteil selbst beisteuern, um das Spiel überhaupt
erst einmal ausprobieren zu können. Dafür ist der Preis in den
USA relativ annehmbar, während Importläden bei uns das Spiel
für einen Bausatz schon recht teuer verkaufen müssen.
Fazit: Kein Highlight
vom amerikanischen Billig-Hersteller.
Wertung: Mit 3 Punkten
kann man sicherlich mal eine Partie machen, ein Dauerbrenner ist „Freeloader"
aber nicht.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de