Spieletest für das Spiel : FREIBEUTER
Hersteller: Hans im Glück Preis: 40 DM empf.Alter: 9- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 1998 noch erhältlich: Nein Autor: Reiner Stockhausen Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich !
Ausstattung: 1 Spielplan,
100 Boote in 4 Farben, 74 Seekarten, 14 Holländer-Karten, 1 Holländer-Boot,
28 Schiffsplättchen, 4 Piratenlager-Plättchen, 4 Verdopplungs-Plättchen,
62 Karten Spielgeld
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt ein Raster aus 7x7 Feldern. Am Rand läuft eine Leiste
entlang, die jedem Feld eine Koordinate zuordnet. Die Felder werden im
Verlauf des Spiels mit einem oder mehreren Booten belegt. Diese sind klein
und aus Holz gefertigt. Auf die Schnittpunkte des Spielplanes kommen die
Schiffsplättchen, Piratenlager und Verdoppler-Plättchen, die
großen Pappchips ähneln. Die Schiffsplättchen haben einen
Wert (20, 15, 10 oder 5) und darunter den Lohn, den Mitspieler bei der
Enter-Hilfe erhalten (4, 3, 2 oder 1). Auf den Piratenlagern steht jeweils
der Zahlenwert 2. Die Verdopplungsplättchen dienen zum Verdoppeln
der Werte der geenterten Schiffe. Demzufolge gibt es für alle vier
Schiffsarten (mit den Werten 20, 15, 10 und 5) jeweils ein Plättchen.
Die Seekarten haben eine Koordinate und weisen somit eindeutig auf ein
Spielfeld hin. Anders ist dies bei den Holländer-Karten, die entweder
eine Zahl oder einen Buchstaben zeigen und somit universell in einer Reihe
einsetzbar sind. Mit diesen Karten wird die Nichtspieler-Figur des fliegenden
Holländers gesetzt, der ein kleines Boot in eigener Farbe besitzt.
Das Spielgeld ist in Form von kleinen Karten beigelegt. Diese zeigen eine,
vier oder acht Schatzkisten an und können im Verlauf des Spiels beliebig
getauscht werden.
Ziel: Zunächst
wird das Spielfeld aufgebaut. Dazu mischt man die 36 Plättchen (Schiffe,
Lager, Doppelte Werte) verdeckt gut durch und legt sie anschließend
offen auf die Kreuzungspunkte des Spielerasters. Jeder Spieler erhält
einen Satz an Piratenschiffen und Schatzkarten im Wert von 20 Einheiten.
Die Spielkarten werden von den Holländer-Karten getrennt gemischt.
Jeder erhält verdeckt vier See- und eine Holländerkarte auf die
Hand. Die restlichen Karten bleiben als getrennte Stapel neben dem Spielfeld
liegen.
Wenn ein Spieler am Zug ist, muß er entweder
ein Schiff entern, ein Boot setzen oder den fliegenden Holländer bewegen.
Beim Entern eines Schiffs-Plättchen wird ein eigenes Piraten-Boot
aus dem Vorrat genommen und auf ein beliebiges unbesetztes Schiff gelegt.
Damit wird dieses Schiff geentert. Allerdings gibt es das Plättchen
erst, wenn das Schiff vollständig eingekreist ist. Die zweite Möglichkeit
besteht im Setzen eines Schiffes. Dazu spielt man eine seiner Seekarten
mit Koordinaten aus und setzt in das entsprechende Feld eines seiner Schiffe.
Liegt dort bereits ein Boot, kann man sein Schiff entweder dazulegen oder
als Entschädigung 2 Schatzkisten-Karten nehmen. Die ausgespielte Karte
kommt auf einen Ablagestapel.
Abschließend zieht der Spieler eine neue
Karte, wobei er wählen kann, ob er eine Seekarte oder eine Holländerkarte
nehmen möchte. Ein Spieler darf allerdings nicht nur Holländer-Karten
auf der Hand haben.
Die letzte Spielmöglichkeit im Zug eines
Spielers besteht im Ziehen des Holländers. Diese Aktion kann allerdings
nur dann ausgeführt werden, wenn ein Schiffs-Chip dadurch eingekreist
wird. Dazu spielt der aktive Spieler eine Holländerkarte aus, die
nur eine Zeilen- oder Spaltenangabe erhält. Er kann den fliegenden
Holländer auf ein beliebiges Feld dieser Reihe oder Spalte setzen.
Nach der Runde verschwindet das Holländer-Boot wieder vom Spielplan
und der Spieler zieht sich eine See- oder Holländerkarte vom verdeckten
Stapel nach.
Ein Plättchen gilt als eingekreist, wenn
alle vier anliegenden Spielfeldern mit Piratenbooten besetzt sind. Es können
geenterte Schiffe oder freie Schiffe eingeschlossen werden. Ein freies
Schiff, welches von vier oder mehr Booten eingekreist ist, entkommt den
Piraten und wandert in die Spieleschachtel. Wurde das Schiff jedoch vorher
geentert (d.h. eine Bootsfigur liegt auf dem Chip), dann gibt es Beute.
Der Spieler, der das Schiff geentert hat, bekommt den Chip. Bei Spielende
gibt dieser Schatzkisten gemäß des oberen Wertes.
Haben fremde Boote bei der Umzingelung mitgeholfen,
fordern diese nun ihren Anteil an. Dieser läßt sich auf dem
Chip ebenfalls ablesen und muß sofort bezahlt werden. Der fliegende
Holländer hilft beim Umzingeln, verlangt jedoch keine Beute.
Kann man seine Schulden nicht zahlen, muß
man einen Kredit aufnehmen. Am Ende des Spieles muß dieser jedoch
in doppelter Höhe zurückgezahlt werden.
Wurde ein Piratenlager eingekreist, erhält
jeder Spieler für ein dort angrenzendes Schiff Schatzkisten im Wert
von 2. Das Plättchen wird anschließend in die Schachtel zurückgelegt.
Bei einer Karte mit doppeltem Wert kommt diese offen neben den Spielplan.
Alle geenterten Schiffe, die die Spieler verdeckt vor sich haben und die
den gleichen Schatzwert besitzen, sind nun das Doppelte wert.
Spielende: Das Spiel
ist beendet, wenn alle vier Lager vom Spielfeld genommen wurden, wenn der
Seekartenstapel leer ist oder ein Spieler zu Beginn seines Zuges kein Schiff
mehr besitzt. Man ermittelt den Tagessieger durch das Zusammenzählen
der erbeuteten Schatzkisten auf den eigenen Schiffs-Chips (eventuelle doppelte
Werte beachten!) und dem Barvorrat an Schatzkisten.
Kommentar: Das zweite
neue Spiel aus dem 98er Jahrgang von Hans im Glück ist ebenfalls spielenswert.
Leider hat man in Punkto Design und Übersichtlichkeit etwas danebengegriffen.
Gerade in den ersten Partien fühlt man sich vor der Vielzahl an Plättchen
und verschiedenen Schiffen auf dem Spielplan überfordert. Die fast
identische Farbgebung der Plättchen und des Spielplanes tut sein übriges
und auch lassen sich die zwei verschiedenen Handkartentypen nicht auf einen
Blick klar voneinander trennen. Wen dies jedoch nicht abschreckt, der erhält
ein nettes Taktikspiel mit Glückskomponenten.
Fazit: Freibeuter
hat zwar nicht die Qualitäten von Cheops, ist aber trotzdem recht
ordentlich.
Wertung: Insgesamt
gesehen erhält dieses Hans-im-Glück-Spiel vier Punkte.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de