Spieletest für das Spiel: FRESKO
Hersteller: Queen Games               
Preis: 40 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Marco Ruskowski, Marcel Süßelbeck
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2010
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Fresko-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Queen Games recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 14 Marktplättchen, 25 Fresko-Plättchen, 60 Münzen, 78 Farbsteine, 4 neutrale Gehilfen, 20 Gehilfen, 12 Maler, 1 Bischof, 8 Sichtschirme, 4 Aktionstableaus, 4 Mischtabellen, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt im Zentrum die Kirche, auf der die 25 Fresko-Plättchen abgelegt werden können. Des weiteren gibt es jeweils eine Leiste für die Spielreihenfolge der Runde, die Stimmung der Maler, die vier Marktstände und für die Siegpunkte. Außerdem sind noch Ablagefelder für die Farbsteine und das Geld vorhanden.
Auf den Marktplättchen sind ein bis drei Farbsteine zu sehen. Sie werden aus dem Stoffbeutel gezogen und symbolisieren das Angebot jedes Markstandes während einer Runde.
Jedes Fresko-Plättchen zeigt zwei bis drei Farben, die man benötigt, um es vom Plan zu nehmen. Außerdem steht auf jedem Plättchen noch der Punktwert, den man dafür bekommt.
Mit den Münzen aus Pappe bezahlt man die Farben auf dem Markt. Es gibt sechs Farben im Grundspiel, die durch Holzquader dargestellt werden. Die Mischfarben sind dabei größer. Welche Grundfarben man zusammenmischen darf, wird auf kleinen Mischtabellen aufgezeigt.
Mit Hilfe seiner Arbeiter markiert jeder die Aktionen, die er mit Verlauf einer Runde ausführen will. Unter bestimmten Bedingungen bekommt man sogar einen neutralen Arbeiter dazu. Die Maler dienen zum Anzeigen der Siegpunkte, der Stimmung und der Aufstehzeit bzw. der Marktpreise. Alle Figuren wurden aus Holz hergestellt.
Der Bischof zieht in der Kirche umher und bringt Bonuspunkte, wenn man in seiner Nähe am Fresko arbeitet. Die Sichtschirme dienen zum Verstecken des Aktionstableaus und der gesammelten Materialien.
Ziel: Jeder versucht, möglichst viele Prestigepunkte durch Arbeiten am Fresko und am Altar zu erzielen.
Am Anfang wird der Spielplan ausgelegt. Jeder Spieler erhält eine Farbe und stellt seine Maler auf vorgegebene Positionen bei der Stimmungsleiste, dem Bereich für die Aufstehzeit und der Punkteleiste. Dazu nimmt man sich die beiden Sichtschirme, das Aktionstableau, eine Mischtabelle, etwas Startkapital, einige Farbsteine und die Gehilfen.
Ein Spieler mischt die Marktplättchen und zieht danach für die laufende Runde einige Plättchen, die auf die Marktstände kommen. Die Freskoplättchen werden auch gemischt und dann ausgelegt. Ins Zentrum kommt der Bischof. Schließlich sortiert man die Farbsteine, das Geld und die neutralen Figuren und legt sie an die entsprechenden Positionen des Spielplans.
Eine Runde gliedert sich in mehrere Abschnitte.
Zunächst wird dabei die Aufstehzeit gewählt. Es beginnt dabei immer der Spieler, der derzeit die wenigsten Siegpunkte hat. Zu Beginn wird die Reihenfolge ausgelost. Der aktive Spieler entscheidet sich auf der Aufstehleiste für eine Uhrzeit und definiert dadurch, ob sich die Stimmung im Team verändert und wie hoch die Einkaufspreise am Markt sind. Die anderen Spieler folgen danach, müssen aber jeweils unterschiedliche Zeiten wählen.
Wenn die Stimmungen entsprechend angepaßt wurden, kann es sein, daß man einen neutralen Gehilfen bekommt oder bei schlechter Stimmung sogar einen Gehilfen für den laufenden Tag verliert.
Als nächstes plazieren die Spieler ihre Gehilfen auf dem Aktionstableau hinter dem Sichtschirm. In jedem der fünf Bereiche können bis zu drei Figuren stehen.
Sobald alle ihre Figuren eingesetzt haben, entfernt man die Schirme und beginnt mit dem ersten Aktionsbereich. Nur Spieler, die in einem Aktionsbereich Figuren stehen haben, dürfen agieren. Dabei darf der Spieler beginnen, der an diesem Tag zuerst aufgestanden ist.
Bei der Aktion „Markt“ geht es um den Erwerb von Farbsteinen. Dazu sucht sich der Spieler einen Marktstand aus, an dem er tätig werden will. Er kann dort, abhängig von der Anzahl der eingesetzten Gehilfen,  beliebig viele der ausliegenden Plättchen kaufen, muß aber den Preis zahlen, der durch die Aufsteh-Zeit vorgegeben ist. Die Plättchen kommen in den Beutel zurück und der Spieler nimmt sich die entsprechenden Farbsteine. Nicht gekaufte Plättchen des Marktstandes werden abgeräumt.
Haben alle die Einkäufe abgeschlossen, kann man das Fresko restaurieren oder am Altar tätig werden. Für ein Geldstück darf zunächst der Bischof um ein Feld bewegt werden. Danach wird ein Fresko-Segment nach Wahl wiederhergestellt, wenn man entsprechende Farbsteine abgibt. Dafür erhält man die angegebenen Siegpunkte. Steht der Bischof auf oder neben dem fertiggestellten neuen Abschnitt, gibt es noch einen Bonus. Die Siegpunkte werden auf der Punkteleiste abgetragen. Jedes Punktfeld kann nur von einer Figur belegt sein, ggf. darf man vor- oder zurückfallen.
Hat ein Spieler mehr als einen Gehilfen für die Kirche abgestellt, darf man mehrere Elemente restaurieren. Alternativ ist auch ein Herrichten des Altars möglich, wenn bestimmte Farbsorten benutzt werden.
Beim „Portrait malen“ erhalten die Spieler pro eingesetztem Gehilfen jeweils einige Münzen als Bezahlung. In der Werkstatt kann man dagegen pro Gehilfen jeweils zwei Farbmischungen vornehmen. Das „Theater“ schließlich hebt die Stimmung des Arbeitstrupps.
Am Ende einer Runde werden alle Gehilfen wieder von den Aktionstableaus genommen. Der Markt wird neu aufgefüllt und die Figuren an der Aufsteh-Leiste kommen wieder beiseite. Schließlich erhält jeder pro eigenem fertiggestellten Fresko-Element noch eine Münze aus der Bank. Der Spieler, der auf der Siegpunkt-Leiste am weitesten hinten steht, beginnt die nächste Runde mit dem Wählen der Aufsteh-Zeit.
Spielende: Wenn am Ende einer Runde nur noch einige Fresko-Plättchen ausliegen, beginnt das Finale. Für übriggebliebenes Geld gibt es schließlich noch Siegpunkte.
Kommentar: „Fresko“ ist ein thematisch sehr dichtes Spiel, bei dem die Mechanismen gut ineinander greifen. Um die wertvolleren Fresken-Stücke zu erhalten, benötigt man Mischfarben, die man meist nur mühsam über das Mischen von Grundfarben erhält. Die einzelnen Aktionen sollten gut aufeinander abgestimmt sein, um effektiv arbeiten zu können. Der Schlüssel im Spiel ist dabei die Wahl der Aufsteh-Zeit. Frühes Aufstehen bedeutet, daß man im Markt eine große Auswahl hat und auch leichter am Fresko arbeiten kann. Allerdings sinkt dabei die Stimmung der Leute und die Preise auf dem Markt sind entsprechend hoch. Es schadet nichts, wenn man auf der Siegpunktleiste knapp hinter den anderen steht. Wer dort führt, hat besonders gegen Ende der Partie meist schlechte Chancen.
Das Material und die Regel sind vorbildlich. Selbst farbschwache Spieler haben keine Probleme während der Partie.
Als Bonus liegen noch drei kleinere Erweiterungen in der Schachtel, die weiteren Pfiff ins Spiel bringen.
„Fresko“ gefällt zu zweit genauso wie zu viert. Die Spieldauer beträgt dabei selten mehr als eine Stunde. Bei zwei Personen kommt ein neutraler dritter Spieler dazu, der zumindest bis zur Mitte des Spiels bei den Punkten mithalten kann und durch die abwechselnde Steuerung den Gegner immer wieder ärgert.
Fazit: Ein gutes Familienspiel mit Potential zum „Spiel des Jahres“.
Wertung: Mit 5 Punkten ist die Queen Games-Neuheit eine absolute Kaufempfehlung, obwohl der Preis recht hoch ist.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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