Spieletest für das Spiel: FRISCH
FISCH
Hersteller: Plenary Games Preis: 35 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2003 noch erhältlich: Ja Autor: Friedemann Friese Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
4 Firmenzentren, 20 Betriebe, 4 Zusatzplättchen, 24 Wohnblöcke,
58 Straßen, 40 Marker, 55 Geldchips
Aufmachung: Das
Spielbrett besteht aus 10x10 Feldern. Auf diesen Feldern entsteht im Verlauf
der Partie ein Straßennetz mit Zufahrtswegen der einzelnen Spieler
zu den verschiedenen Firmenzentren. Diese Firmenzentren, die Betriebe,
die Zusatzplättchen, die Wohnblöcke und die Straßen sind
in Form von quadratischen Plättchen vorhanden.
Für jeden Spieler gibt es jeweils einen
Fischladen, ein Spielegeschäft, ein Atommüllendlager und eine
Tankstelle. Man muß versuchen, die Wege zu den gleichartigen Firmenzentren
möglichst kurz zu halten. Die Zusatzplättchen haben nur in einer
Variante eine Bedeutung.
Mit Hilfe der Marker werden die einzelnen Betriebe
nach dem Erwerb gekennzeichnet. Es handelt sich dabei um kleine Holzquader
in verschiedenen Farben. Die Geldchips sind ebenfalls aus Holz. Es gibt
sie in zwei unterschiedlichen Farben.
Ziel: Jeder Spieler
versucht seine Unternehmen möglichst günstig zu erwerben und
in der Nähe der passenden Firmenzentren zu bauen, damit die Verbindungswege
kurz bleiben.
Am Anfang sortiert man für jeden Spieler
einen Betrieb in jeder Kategorie aus. Je nach Spielerzahl werden dann noch
zusätzlich zwischen acht und neunzehn Wohnblöcke dazu gegeben
und alles gründlich gemischt. Danach muß man bei weniger als
fünf Personen noch das Spielbrett entsprechend verkleinern.
Jeder bekommt sechs Marker seiner Farbe. Die
verbliebenen zwei Marker kommen zunächst in einen Pool und werden
erst später eingesetzt. Das Firmenzentrum „Hafen" kommt in eine Ecke
der Spielfläche, während die drei anderen Zentren wahllos von
den Spielern auf dem Spielplan verteilt werden. Schließlich darf
sich jeder noch Geldchips im Wert von 15 Geldeinheiten nehmen und man lost
den Startspieler aus.
Wenn man an der Reihe ist, muß man entweder
ein Grundstück erwerben oder ein Grundstück mit einem Gebäude
bebauen.
Der Erwerb eines Grundstücks ist relativ
einfach. Dazu nimmt der Spieler einen seiner Marker und legt diesen auf
ein unbebautes und unbesetztes Feld seiner Wahl. Während das erste
Grundstück eines Spielers frei gewählt werden darf, müssen
alle späteren Grundstücke entweder an einer Straße oder
einem beliebig besetzten Grundstück waagerecht bzw. senkrecht angrenzen.
Um ein Gebäude bauen zu können, benötigt
der aktive Spieler mindestens ein freies Grundstück auf dem Spielplan.
Dann darf er das oberste Kärtchen vom gemischten Stapel mit den Wohngebäuden
und den Geschäften ziehen und aufdecken.
Handelt es sich um einen Wohnblock, wird dieser
auf ein Feld mit dem Marker des Spielers gelegt. Der Marker kommt zum Spieler
zurück, der daraufhin einen weiteren Zug erhält.
Wenn es sich bei dem Gebäude dagegen um
ein Geschäft handelt, wird dieses unter den Spielern versteigert.
Jeder, der dieses Geschäft noch nicht besitzt, darf an der Auktion
teilnehmen. Dazu nehmen die Spieler ihr Geld in die Hand und legen eine
Gebotssumme in eine Faust, die sie geschlossen auf dem Tisch halten. Sobald
jeder ein Gebot in seiner Faust hat, werden diese gleichzeitig geöffnet
und man vergleicht sie untereinander.
Der Spieler mit dem höchsten Gebot erhält
den Betrieb und baut diesen sofort auf ein unbesetztes Feld, auf dem der
eigene Marker steht. Der Marker bleibt auf dem Gebäude, allerdings
darf sich der Spieler aus dem Pool dafür einen neuen Markierungsstein
seiner Farbe nehmen, sofern noch einer vorhanden ist. Das eingesetzte Geld
kommt in die Schachtel zurück. Sollte der aktive Spieler das Gebäude
nicht ersteigert haben, ist er weiterhin am Zug und kann auswählen,
ob er ein weiteres Gebäude aufdecken will oder ob er sich lieber ein
Baugrundstück sichert.
Der letzte Betrieb geht nach dem Aufdecken automatisch
an den Spieler, der noch keine Firma dieser Sorte besitzt. Er muß
dafür nichts bezahlen.
Beim Legen von Plättchen auf den Spielplan
muß man einige Regeln beachten. Grundsätzlich muß eine
Firma und ein Zentrum immer über einen freien Weg verfügen, der
nicht bebaut werden darf. Für Wohnblöcke gilt dies nicht.
Alle freien Felder und alle Strassen müssen
immer zusammenhängend sein und dürfen nicht in zwei oder mehr
Abschnitte getrennt werden. Sobald eine Firma oder ein Zentrum nur noch
einen Zufahrtsweg besitzt, wird dieser mit Straßenplättchen
aus dem allgemeinen Vorrat gekennzeichnet. Markierungssteine auf diesen
Flächen werden an die Mitspieler zurückgegeben.
Spielende: Sobald
alle Felder bebaut sind, endet die Partie und es kommt zur Abrechnung.
Jeder zählt die jeweils kürzeste Strecke seiner Betriebe zum
jeweiligen Zentrum zusammen. Der Weg muß dabei immer mindestens über
ein Straßenfeld führen. Sollte die Strecke eines Spielers eine
gewisse Länge überschreiten, wird eine Pauschale genommen, die
abhängig von der Spielerzahl ist. Vom Gesamtergebnis darf sich jeder
Spieler am Ende noch das verbliebene Geld abziehen. Es gewinnt derjenige,
der die niedrigste Gesamtsumme besitzt.
Kommentar: In der
Variante können die Demonstrations- und Baustellen-Plättchen
noch unter die Gebäude gemischt werden. Zieht man eine Demonstration,
wird diese auf ein Feld des aktiven Spielers nach dessen Wahl gelegt. Das
Feld zählt automatisch als Straße bei Spielende, allerdings
verzögert sich die Anlieferung der Waren und die Strecke wird dadurch
automatisch zwei Felder länger.
Bei der Baustelle wird ein bereits gebauter Wohnblock
abgedeckt. Im weiteren Spielverlauf kann dieses Feld dann von einem beliebigen
Spieler zur Bebauung mit einem eigenen Betrieb genutzt werden.
Das Spiel von Friedemann Friese ist lustig und
sehr spannend. Es ist nicht einfach, seine Gebäude günstig zu
plazieren und dafür auch noch wenig Geld auszugeben. Gerade gegen
Ende der Partie können Gemeinheiten der Mitspieler dazu führen,
daß bestimmte Strecken automatisch dicht gemacht werden und sich
der Weg zum Versorgungszentrum sehr streckt.
Grafisch darf man dagegen keine Wunder erwarten.
Die Zeichnungen sind zweckmäßig, aber nicht unbedingt hübsch.
Die Produkt-Qualität des Erstlings von Plenary Games ist dagegen recht
hoch. Allerdings hat man bei der Übersetzung der Anleitung ins Deutsche
ziemlich geschlampt. Dies ist eigentlich unverständlich, weil der
Spieleautor selbst aus Norddeutschland stammt! Außerdem wurden die
erläuternden Grafiken in der deutschen Regel schlicht und einfach
vergessen.
Fazit: Ein gutes
Denkspiel von einem amerikanischen Verlag.
Wertung: Mit gerade
so 5 Punkten ist „Frisch Fisch" in jedem Fall einen Kauf wert, auch wenn
man sich durch die deutsche und englische Regel arbeiten muß, um
das Spiel zu verstehen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de